Darmspiegelung

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Darmspiegelung wird in der von den Medizinern auch als Koloskopie bezeichnet und dient in erster Linie der Früherkennung von Darmkrebs. Durchgeführt wird die Darmspiegelung mit einem Endoskop genannten Gerät.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Darmspiegelung?

Ablauf und Durchführung einer Darmspiegelung. Mit Hilfe des Koloskops können Erkrankungen erkannt werden. Gleichzeitig können Gewebeproben entnommen werden, um diese anschließend zu untersuchen.

Als Darmspiegelung wird eine Untersuchung des Dickdarms bezeichnet, die mit Hilfe eines Endoskopes erfolgt. Die Darmspiegelung gehört in Deutschland zu einer anerkannten Vorsorgeuntersuchung und wird bereits ab einem Alter von 55 Jahren von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt. Doch auch bei Verdacht auf Darmkrebs ist die Darmspiegelung die sicherste Methode zur Früherkennung.

Anwendung und Funktion

Die Darmspiegelung wird vornehmlich zur Krebsvorsorge ab dem 55. Lebensjahr durchgeführt. Besonders Patienten, die erblich oder aufgrund einer Erkrankung vorbelastet sind, sollten die Darmspiegelung unbedingt in Anspruch nehmen. Auch bei Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Durchfall kann die Darmspiegelung eingesetzt werden, um die Ursachen dieser Erkrankungen abzuklären.

Gewichtsabnahme, ständig wiederkehrende Blähungen oder auch Appetitlosigkeit sind Symptome, welche auf eine Erkrankung des Darms hindeuten können. Ebenso sollte man sich bei Blut im Stuhl unbedingt einer Darmspiegelung unterziehen, denn dieses kann Hinweis auf eine ernst zu nehmende Erkrankung sein. Darmpolypen oder im schlimmsten Fall auch bösartige Darmtumoren können hier die Ursache sein - die Darmspiegelung wird dies schnell herausfinden.

Was muss der Patient im Vorfeld beachten?

Bereits im Vorfeld einer Darmspiegelung muss der Patient an einige Sachen denken. So muss der Darm vollständig entleert sein, da eventuelle Essensreste keinen vollständigen Blick auf die Schleimhaut des Darms freigeben würden. Diese Entleerung des Darms erreicht man einerseits durch eine Umstellung der Essensgewohnheiten in den Tagen vor der Darmspiegelung, andererseits wird dem Patienten aber auch ein Abführmittel gegeben.

Da die Darmspiegelung meistens früh am Morgen stattfindet, sollte man das Abführmittel am Abend vor der Darmspiegelung statt des gewohnten Abendessens einnehmen. Dieses besteht dann aus zwei Litern einer abführenden Lösung. Nach etwa zwei Stunden setzt die Wirkung ein und der Darm beginnt sich zu leeren. Auch am Morgen der Darmspiegelung selbst muss diese Flüssigkeit noch einmal getrunken werden - dann allerdings nur noch einen Liter. Der Stuhl sollte nun eine fast klare Farbe haben.

Bereits drei bis vier Tage vor der Untersuchung sollte der Patient auf alle Lebensmittel verzichten, die Körner enthalten. Hierzu zählen beispielsweise Vollkornbrot oder Müsli. Auch Tomaten, Kiwis oder Erdbeeren sollte man wenn möglich nicht mehr zu sich nehmen.

Diabetiker, die Insulin spritzen, sollten sich an ihren Arzt wenden, da unter Umständen die Dosis angepasst werden muss. Patienten, die Mittel gegen Bluthochdruck einnehmen, können diese Tabletten ungehindert weiter zu sich nehmen.

Ablauf und Durchführung

Die Darmspiegelung an sich ist ein recht kurzer Eingriff und dauert nur etwa zwischen 15 und 30 Minuten; meist wird diese ambulant durchgeführt. Patienten, die besonders aufgeregt sind, sollten sich ein Beruhigungsmittel verabreichen lassen. Auch bekommen die Patienten vor dem Eingriff ein Medikament, welches die Darmbewegung hemmt und so den Darm entspannt.

Vor der Darmspiegelung nimmt der Patient eine bequeme Linkslage ein und der Arzt tastet zunächst den Enddarm mit dem Finger ab. Nun führt er vorsichtig das Endoskop in den After ein. An diesem ist eine kleine Lichtquelle und eine Kamera angebracht, so dass der Arzt alle Bereiche des Darms gut erkennen kann. Dieses etwa fingerdicke Gerät wird durch den gesamten Dickdarm bis hin zum Dünndarm geschoben.

Möglich ist es während einer Darmspiegelung gleichzeitig Gewebeproben zu entnehmen oder aber Darmpolypen zu entfernen. Dies ist für den Patienten schmerzfrei. Unmittelbar nach einer Darmspiegelung darf der Patient wieder leichte Schonkost zu sich nehmen und bereits am Abend ist beinahe jedes Nahrungsmittel wieder erlaubt. Nach einer Darmspiegelung sollte man anschließend kein Auto mehr fahren, wenn man ein Beruhigungsmittel verabreicht bekommen hat. Auch das Führen von Maschinen ist dann nicht erlaubt.


Risiken, Gefahren und Komplikationen

Die Darmspiegelung ist eine recht risikoarme Untersuchung, bei welcher praktisch keine Komplikationen auftreten können. Selbst Schmerzen sind kaum zu erwarten, da das Endoskop ein weiches und biegsames Gerät ist.

Wenn der Arzt Darmpolypen entfernt, kann es unter Umständen zu leichten Blutungen im Darm kommen. Auch Kreislaufschwankungen sind bei empfindlichen Personen keine Seltenheit.

Allerdings sind alle vorgenannten Komplikationen nicht bedrohlich und mit entsprechenden Gegenmaßnahmen schnell in den Griff zu bekommen. Mit höherem Lebensalter steigt allerdings das Risiko für Komplikationen.

Risikoreich kann eine Darmspiegelung allerdings für Schwangere sowie für Menschen mit Herzerkrankungen sein.

Auch Patienten, die blutverdünnende Medikamente nehmen, sollten dies vorher ihrem behandelnden Arzt mitteilen.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
  • Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013
  • Siewert, J., Rothmund, M., Schumpelick, V.: Praxis der Viszeralchirurgie: Gastroenterologische Chirurgie. Springer, Berlin 2011

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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