Lungenkrankheiten
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 11. Dezember 2018Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Unter Lungenkrankheiten werden Erkrankungen verstanden, deren Symptome sich an der Lunge zeigen oder Auswirkungen an dem wichtigen Organ hervorrufen. Sie gelten als Untergruppe der Atemwegserkrankungen. Das medizinische Fachgebiet, das für die Untersuchung und Therapie von Lungenkrankheiten zuständig ist, trägt die Bezeichnung Pneumologie (Lungenheilkunde).
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Was sind Lungenkrankheiten?
Es gibt zahlreiche unterschiedliche Lungenkrankheiten. In der Medizin erfolgt ihre Unterteilung entweder nach Dauer in akut oder chronisch oder nach Pathogenese in nicht-entzündlich oder entzündlich. Als häufigste Erkrankungen der Lunge gelten Asthma bronchiale, die chronische Bronchitis, die Lungenentzündung (Pneumonie), Lungenkrebs sowie die pulmonale Hypertonie, bei der es zu einer Verengung der Gefäße, die sich zwischen Herz und Lungen befinden, kommt, was wiederum zu hohen Blutdruck hervorruft. Lungenkrankheiten bestehen dann, wenn Bronchien, die Blutgefäße der Lunge, das Lungenfell, die Alveolen (Lungenbläschen) oder das Rippenfell in Mitleidenschaft gezogen werden.
Die Lunge gehört zu den wichtigsten Organen des Menschen. Jede Minute erfolgt bei durchschnittlich fünfzehn Atemzügen der Austausch von ca. neun Liter Luft. Erkrankungen der Lunge können daher Probleme beim Atmen verursachen.
Ursachen
Eine häufig vorkommende Lungenkrankheit stellt Asthma dar. Sie kann sowohl durch Atemwegsinfektionen als auch durch Allergien entstehen. Als weitere Ursachen kommen Tabakkonsum oder die Einnahme von bestimmten Arzneimitteln infrage.
Das Rauchen gilt als Hauptursache einer Vielzahl von Lungenerkrankungen wie Lungenkrebs, einem Lungenemphysem, die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) oder Lungenhochdruck. So enthält der Tabakrauch giftige Stoffe, die sich schädlich auf die Lunge auswirken und sie nachhaltig zerstören. Rund neun von zehn Lungenkrebspatienten sind Raucher. Ähnliches gilt für COPD. Raucht der Patient weiter, führt dies zu einer zusätzlichen Schädigung der Lunge.
Lungenkrebs kann mitunter aber auch von Asbest ausgelöst werden. Dieser Stoff fand sich früher häufig in Wohngebäuden. Durch unzureichende Schutzmaßnahmen besteht das Risiko, dass die krebserregende Substanz in die Lunge vordringt und sogar noch Jahrzehnte später Lungenkrebserkrankungen auslöst.
Symptome und Verlauf
Typische Symptome von Lungenkrankheiten:
Bei jeder Lungenkrankheit kommt es zu anderen Symptomen. Allerdings weisen zahlreiche Lungenleiden gemeinsame Beschwerden auf. Darüber hinaus können allgemeine Symptome wie zum Beispiel Erkältungsbeschwerden auftreten. Dazu gehören in erster Linie Schnupfen, Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen. Bei manchen Erkrankungen wie Lungentumoren machen sich oftmals im frühen Stadium auch gar keine oder nur leichte Beschwerden bemerkbar, weswegen sie häufig erst spät diagnostiziert werden. Weitere Allgemeinsymptome können Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Verlust von Gewicht, nächtliche Schweißausbrüche oder Appetitlosigkeit sein. Diese treten zum Beispiel bei einer Tuberkulose auf.
Als typische Symptome einer Lungenkrankheit, die von der Lunge selbst ausgelöst werden, gelten Schmerzen und Engegefühle in der Brust, Husten, der sowohl mit oder ohne Auswurf einhergehen kann, sowie Atemstörungen wie Kurzatmigkeit oder Atemnot (Dyspnoe).
Der Verlauf einer Lungenkrankheit fällt unterschiedlich aus und hängt von deren Ausmaß ab. Eine weitere Rolle spielt der Beginn einer medizinischen Behandlung. Wird das Lungenleiden rechtzeitig und fachgerecht behandelt, ist die Prognose meist positiv. Vor allem bei Lungenkrebs nimmt die Erkrankung jedoch nicht selten einen negativen Verlauf.
Typen und Formen
Die Medizin unterscheidet zwischen akuten und chronischen Lungenkrankheiten.
Bekannte akute Formen sind:
- die akute Bronchitis
- die Lungenentzündung
- eine Bronchopneumonie, die eine Verlaufsform der Lungenentzündung darstellt
Zu den chronischen Formen gezählt werden:
- die Lungenfibrose
- das Lungenemphysem (Blählunge)
- die diffuse idiopathische pulmonale neuroendokrine Zellhyperplasie (DIPNECH)
Zu den schwersten Lungenkrankheiten gehören bösartige Tumore an der Lunge wie ein Bronchialkarzinom (Lungenkrebs).
Weitere Lungenkrankheiten sind:
- Lungentuberkulose (Schwindsucht)
- die pulmonale Hypertonie (erhöhter Blutdruck innerhalb der Pulmonalarterien)
- Mukoviszidose (zystische Fibrose)
- ein Pleuraerguss
- eine Rippenfellentzündung (Pleuritis)
- eine Lungenembolie
- interstitielle Lungenerkrankungen, die die Alveolen oder das Interstitium
(Zwischengewebe) der Lunge betreffen
- das Schlafapnoe-Syndrom
Diagnose
Eine Lungenkrankheit bedarf grundsätzlich einer medizinischen Untersuchung und Behandlung. Es gibt eine Vielzahl an Verfahren, die für die Diagnostik in Betracht kommen. Zunächst erstellt der Pneumologe die Krankengeschichte des Patienten und befragt ihn nach dessen Beschwerden. Nächster Schritt ist die körperliche Untersuchung des Erkrankten. Dabei horcht und klopft der Arzt den Brustkorb ab.
Sofern erforderlich, lassen sich unterschiedliche bildgebende Verfahren vornehmen. Dazu zählen das Anfertigen von Röntgenaufnahmen, eine Lungenszintigraphie, eine Computertomographie(CT) sowie eine Magnetresonanztomographie (MRT). Des Weiteren besteht die Option einer Lungenfunktionsdiagnostik, in deren Rahmen der Pneumologe die Leistungskraft der Lunge bestimmt. Als wichtigste Methoden gelten dabei die Spirometrie und die Ganzkörperplethysmographie.
Ein weiteres mögliches Diagnoseverfahren stellt die Endoskopie dar, in deren Rahmen vor allem die Bronchoskopie (Atemwegsspiegelung) und die Mediastinoskopie zum Einsatz gelangen. Dabei benutzt der Arzt ein spezielles Bronchoskop, das er in die Luftröhre einschiebt, um sich ein Bild von der Lungenerkrankung zu machen.
Behandlung und Therapie
Welche Behandlungsmethode bei einer Lungenkrankheit zur Anwendung kommt, hängt von ihrer Art und ihrem Ausmaß ab. So gibt es nach wie vor Erkrankungen der Lunge, die sich nicht heilen lassen. Aus diesem Grund beschränkt sich die Behandlung auf das Lindern der Symptome.
Zu den nicht heilbaren Lungenkrankheiten zählt Asthma. Durch den Einsatz von Medikamenten ist jedoch ein deutlicher Rückgang der Symptome zu erzielen, sodass der Patient ein fast beschwerdefreies Leben führen kann. Um die ständige Entzündung der Atemwege abzumildern, inhalieren die Betroffenen Kortisonpräparate.
Im Falle von akuten Symptomen können Sprays verabreicht werden, die schon nach einigen Minuten eine Erweiterung der Atemwege bewirken. Lungenschäden, die durch COPD oder ein Lungenemphysem entstehen, lassen sich nicht mehr rückgängig machen. Es ist jedoch möglich, das Voranschreiten der Lungenerkrankungen aufzuhalten, indem bronchienerweiternde Mittel wie Kortison verabreicht werden.
Prognose
Die Prognose von Lungenkrankheiten fällt aufgrund der Verschiedenheit der Leiden sehr unterschiedlich aus. Ein günstigerer Verlauf lässt sich häufig durch den Verzicht auf Tabakwaren erzielen.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
- Zenner, H.P.: Praktische Therapie von Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, Schattauer Verlag, 2008 3
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
- Probst, R.: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Thieme, Stuttgart 2008
- Trautmann, A.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2013
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 11. Dezember 2018
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