Krankhafte Atemgeräusche
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 6. November 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Krankhafte Atemgeräusche verunsichern viele betroffene Personen. Den hier gibt es viele mögliche Ursachen, die jeweils eine andere Behandlung und Heilungschancen bieten. Daher ist es in der heutigen Zeit besonders wichtig etwas für eine gesunde Atmung zu machen und den krankhaften Atemgeräuschen vorzubeugen.
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Was sind krankhafte Atemgeräusche?
Von krankhaften Atemgeräuschen wird bei auffälligen Geräuschen bei der Atmung gesprochen. Häufig äußern sich diese in einem Brummen, Zischen oder auch Pfeifgeräusche beim Atmen. Diese Geräusche werden durch eine Verengung der Atemwege und besonders der Luftröhre verursacht.
Die krankhaften Atemgeräusche werden medizinisch auch als Stridor bezeichnet. Auf Grund dessen wird in diesem Zusammenhang eine Einteilung der Geräusche in einen Inspirationscher Stridor und einen Exspiratorischer Stridor vorgenommen. In die Kategorie Inspirationscher Stridor werden krankhafte Atemgeräusche bei der Einatmung, ausgelöst durch den Kehlkopf oder durch die Luftröhre, eingeteilt.
Hingegen wird bei krankhaften Atemgeräusche durch die Ausatmung eine Einteilung in die Kategorie Exspiratorischer Stridor vorgenommen. Dies betrifft vor allem krankhafte Atemgeräusche, die durch eine Erkrankung der Lunge ausgelöst werden.
Ursachen
Verschiedene Krankheiten können diese Geräusche hervorrufen. So ist zum Beispiel an Asthma, einer chronischen Lungenentzündung, einem Lungenödem, einem Pseudokrupp, Lungenkrebs, einer Herzinsuffizienz, einer Diphtherie, einer Aspiration, einer Vergrößerung der Schilddrüse oder auch an eine Bronchitis zu denken.
Auch eine Hyperventilation oder eine pathologische Störung können die krankhaften Atemgeräusche verursachen. Die Atemgeräusche kann man zudem auch in trockene und feuchte Geräusche unterteilen. Feuchte Geräusche sind in Form eines Rasseln zu vernehmen. Dies beruht meist auf einer Erkrankung der Bronchien und der Luftröhre. Trockene Geräusche hingegen sind eher in einem Brummen oder Pfeifen zu vernehmen und sind die häufigsten krankhaften Atemgeräusche.
Krankheiten
- Aspiration
Wann zum Arzt?
Bei auffälligen oder krankhaften Atemgeräuschen ist grundsätzlich ein Arzt zu konsultieren. Halten die Atemgeräusche über mehrere Stunden oder Tage an, muss ein Mediziner weitere Untersuchungen durchführen und eine Behandlung einleiten. Atemgeräusche können einen kontinuierlich zunehmenden Charakter haben. In diesem schleichenden Prozess muss spätestens ein Arzt aufgesucht werden, sobald die Geräusche für andere deutlich hörbar sind.
Treten die Atemgeräusche in der Nacht auf, führen sie zu einer Unterbrechung der notwendigen Ruhe- und Erholungsphasen. Ein Arzt ist zu kontaktieren, sobald es mehrere Nächte infolge zu einer Unterbrechung kam. Die Atemgeräusche können auf weitere Erkrankungen hindeuten. Bei zusätzlichen Beschwerden wie ein Druckgefühl im Brustkorb, Beschwerden beim Sprechen oder Schlucken, Schwellungen des Halses sowie typischen Erkältungssymptomen, ist ein Arzt aufzusuchen.
Stellen sich die Atemgeräusche nach einer intensiven und außergewöhnlichen körperlichen Betätigung ein, genügen häufig einige Minuten der Ruhe. Es handelt sich in vielen Fällen um eine Überbelastung des Organismus, die sich bei ausreichender Schonung selbständig zurückbildet. Ein Arzt muss nicht aufgesucht werden. Krankhafte Atemgeräusche sind eine Nebenwirkung des Rauchens. Gleichzeitig stellen sie auch ein Warnsignal vor einer gesundheitsgefährdenden Erkrankung der Atemwege dar. Der Betroffene sollte einen Arzt aufsuchen, wenn er sich dazu entschieden hat, das Rauchen zu beenden.
Diagnose und Verlauf
Die Diagnose eines krankhaften Atemgeräuschs kann auf Grund der vielfältigen Ursachen sehr kompliziert sein und bedarf einer Abklärung durch einen Fachmann. Bei einer gründlichen Anamnese werden von dem behandelnden Arzt die Beschwerden und besonders die Lebensgewohnheiten abgeklärt. Besonders die Tatsache des Rauchens eines Patienten spielt bei den krankhaften Atemgeräuschen eine große Rolle.
Im Anschluss hieran erfolgt eine körperliche Untersuchung. Sofern ein Verdacht einer Lungen- oder Kehlkopfentzündung besteht, wird der Arzt eine Röntgenaufnahme dieser Körperpartie veranlassen. Hierdurch kann zum Beispiel eine Verengung der Atemwege ausgeschlossen werden.
Der Verlauf der krankhaften Atemgeräusche richtet sich ebenfalls nach der möglichen Ursachen. Bei Vermeidung des Rauchens und bei der richtigen Behandlungsmethode verlaufen die krankhaften Atemgeräusche meist folgenlos. Sofern die Erkrankung schwerer ist, wie zum Beispiel bei Asthma oder einem Tumor, richtet sich der Verlauf der krankhaften Atemgeräusche nach der jeweiligen Grunderkrankung.
Komplikationen
Im Zusammenhang mit krankhaften Atemgeräuschen können verschiedenen Komplikationen auftreten. Die Komplikationen sind in der Regel mit der Ursache verbunden. Das Einatmen von Fremdkörpern kann eine Ursache von krankhaften Atemgeräuschen sein. Oftmals wird auch ein Teil der Magensäure beim Aufstoßen aspiriert. Ein starker Hustenreiz wird dabei ausgelöst. Der Fremdkörper kann auch tiefer in die Atemwege hineinrutschen und so zu gefährlichen Komplikationen führen. Der Fremdkörper kann bei entsprechender Größe die Atemwege verstopfen und ein Ersticken verursachen. Gelangt der Fremdkörper in die Lunge, kann eine Lungenentzündung hervorgerufen werden. Die Lunge kann komplett versagen.
Entzündliche Erkrankungen wie Bronchitis oder Asthma können krankhafte Atemgeräusche hervorrufen. Für Raucher, die bereits an einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) leiden, kann eine Bronchitis gefährlich werden. Asthma-Patienten können einen Asthmaanfall, einen sogenannten Status asthmaticus erleiden. Der Anfall kann über Stunden hinweg bestehen bleiben und muss umgehend notfallmedizinisch behandelt werden.
Zudem kann Diphterie krankhafte Atemgeräusche auslösen. Dabei können Atemwege verengt werden. Im schlimmsten Fall erstickt der Patient. Weitere Komplikationen bei Diphterie können Schäden an der Herzklappe und an den Nieren sein.
Behandlung und Therapie
Eine medikamentöse Therapie kommt vor allem bei einer Erkrankung an Asthma oder einer chronischen obstruktiven Lungenerkrankung in Frage. Hier wird zwischen sogenannten Controllern und Langzeitmedikamenten unterschieden. Diese helfen die Entzündungen der Atemwege zu lindern und zu beheben. Gleichzeitig wird mit der Einnahme dieser Medikamente die Bereitschaft zur Entzündung der Bronchien und der Atemwege eingedämmt.
Des Weiteren kann bei krankhaften Atemgeräusche jeglicher Ursache eine Atemphysiotherapie helfen. Auch ein gezieltes körperliches Training und die Gabe von zusätzlichen Sauerstoff kann bei krankhaften Atemgeräusche als Methode der Behandlung zum Einsatz kommen. Sofern die krankhaften Atemgeräusche allerdings auf einen Fremdkörper zurückzuführen sind, muss dieser mit Hilfe einer Bronchoskopie entfernt werden.
Aussicht und Prognose
In den meisten Fällen sind krankhafte Atemgeräusche mit einer schwerwiegenden Krankheit an der Lunge oder an den Atemwegen verbunden, sodass auf jeden Fall eine Behandlung durch einen Arzt erfolgen muss. In der Regel kommt es bei den krankhaften Atemgeräuschen zu keiner Selbstheilung. Der Betroffene kann durch die Unterversorgung mit Sauerstoff auch das Bewusstsein verlieren und in Ohnmacht fallen. Möglicherweise kommt es dadurch zu einer Verletzung durch den Sturz.
Weiterhin kann auch ein Fremdkörper zu den krankhaften Atemgeräuschen führen und im schlimmsten Falle zu einem Ersticken führen. In der Regel hängt der weitere Verlauf der Krankheit sehr stark von der Ursache der krankhaften Atemgeräusche ab. Ein positiver Krankheitsverlauf kann dabei auch nicht in jedem Falle garantiert werden. Auch ein Tumor in der Lunge kann zu diesen Beschwerden führen und führt bei den meisten Patienten zu einer deutlich verringerten Lebenserwartung.
Vorbeugung
Damit krankhaften Atemgeräuschen vorgebeugt werden kann, muss man sich besonders seinen Atemwegen und Organen für die Atmung widmen. Vor allem ein kompletter Verzicht auf das Rauchen kann krankhaften Atemgeräuschen sehr gut vorbeugen. Wenn man nicht ganz auf den Genuss verzichten möchte, sollte man diesen zumindest stark einschränken.
Des Weiteren kann es helfen sich an der frischen Luft täglich zu bewegen. Dabei ist es egal ob es sich um eine anstrengende körperliche Betätigung handelt. Schadstoffe, wie zum Beispiel in der Stadt durch Autoabgase, sollten hier ebenfalls gemieden werden. So kann man seiner Lunge etwas Gutes tun und gleichzeitig den krankhaften Atemgeräuschen vorbeugen.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
- Zenner, H.P.: Praktische Therapie von Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, Schattauer Verlag, 2008 3
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
- Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013
- Probst, R.: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Thieme, Stuttgart 2008
- Trautmann, A.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2013
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 6. November 2024
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