Kornelkirsche

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Kornelkirsche (Cornus mas) zählt zu den so genannten Hartriegeln und ist auch unter der Bezeichnung Dirndlstrauch, Hirlnuss oder Tierlibaum bekannt. Die Früchte der Kornelkirsche sind essbar, etwa 2cm lang und haben eine rote Farbe.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeiner Überblick

Die Früchte der Kornelkirsche sind nicht nur schmackhaft sondern auch wirksam bei Kopfschmerzen, Gicht und Verdauungsproblemen.

Die Kornelkirsche ist ein Baum oder Großstrauch und kann bis zu acht Meter hoch werden. Ihre Rinde ist zunächst gelbgrau und bildet dann eine abstehende Borke aus. Die Blätter haben eine elliptische Form und werden etwa 4 bis 10cm lang. Manchmal färben sie sich im Herbst gelb bzw. orange. Die Blüten der Kornelkirsche sind goldgelb und erscheinen bereits im Februar vor den Blättern.

Das Fruchtfleisch ist ebenfalls rot und enthält einen Steinkern. Die Früchte der Kornelkirsche können gegessen werden, verfügen aber über einen säuerlichen Geschmack. Der Strauch liebt die Wärme und gedeiht daher besonders gut auf sonnigen Hängen, in Hecken bzw. in Auwäldern. Das Holz der Kornelkirsche ist eines der härtesten Hölzer, die in Europa gefunden werden können. Aus diesem wurden früher Knotenstöcke, Lanzenschäfte oder Werkzeugstiele angefertigt.

Vorkommen und Anbau

Die Kornelkirsche kann in Teilen Mitteleuropas bzw in Südeuropa gefunden werden. Außerdem wächst sie auch auf der Krim, im Kaukasus sowie in Armenien. Besonders häufig anzutreffen ist die Kornelkirsche in Italien, in den Schwarzkieferbeständen Niederösterreichs bzw. in den ungarischen Donau-Auen. In Deutschland wurde der Strauch in den Klostergärten der Benediktiner schon im Mittelalter angepflanzt. Heute findet man sie in Deutschland vorwiegend in Gärten und Parkanlagen, wilde Bestände wachsen im Westen und Süden Deutschlands.

Anwendung und Wirkung

Kornellen werden im überreifen Zustand geerntet, da sie dann weicher und süßer sind und sich auch besser pflücken lassen. Die Früchte werden im August bzw. September reif und sie werden dann ungefähr alle drei Tage geerntet. Um das Aufsammeln zu erleichtern, werden unter dem Baum zuvor Tücher ausgebreitet.

Kornelkirschen können kandiert oder roh gegessen bzw. zu einem Kompott verarbeitet werden. Im südöstlichen Europa sind auch Fruchtsäfte aus der Kornelkirsche sehr beliebt, außerdem wird sie hier für zahlreiche Speisen wie Lamm- und Reisgerichte, Suppen oder Desserts verwendet.

Große Bedeutung hat auch das Kornelkirschwasser, ein Obstbrand, der über eine äußerst lange Tradition verfügt und bei Feinschmeckern als Geheimtipp gilt. Des Weiteren werden die Früchte vor allem in den südlichen Ländern auch getrocknet oder als Snack pur mit Salz genossen. Darüber hinaus wird die Frucht auch als Heilmittel eingesetzt. Bereits Hildegard von Bingen schrieb der Kornelkirsche eine heilende und reinigende Wirkung für den Magen und den Verdauungstrakt zu.

Außerdem wurde die Rinde zur Linderung von Gicht eingesetzt. Bei Kopfschmerzen und Fieber helfen ein Tee bzw. ein Fruchtsaft, der ebenfalls aus der Rinde des Baumes zubereitet wird. Kornelkirschen enthalten sehr viel Vitamin C und Anthocyane, sekundäre Pflanzenstoffe, die beim Menschen als Antioxidantien fungieren und die DNA bzw. Lipide vor Schädigungen schützen.

Wogegen hilft die Kornelkirsche?

Bedeutung für die Gesundheit

Wer an Durchfall leidet, kann Kornelkirschen in roher Form bzw. als Marmelade oder Sirup zu sich nehmen. Für eine Kornelkirschenmarmelade werden die Früchte im Wasser gedämpft und anschließend durch ein Passiersieb gedrückt. Die Kerne bleiben so zurück und das Fruchtmus kann mit Rohrohrzucker gekocht werden. Zum Schluss wird die Marmelade noch mit Zimt verfeinert und in Gläser gefüllt. Da die Früchte sehr viel Pektin enthalten, ist für die Herstellung der Marmelade kein Geliermittel notwendig.

Sie verfügt über ein intensives Kirscharoma und passt daher auch besonders gut zu dunklen Fleischgerichten. Für einen Sirup werden die Früchte gewaschen, zerdrückt und mit Wasser aufgekocht. Das Fruchtmus muss dann über Nacht ruhen, bevor es am nächsten Tag noch einmal unter Zugabe einer Vanilleschote aufgekocht wird. Danach bleibt der Sirup eine weitere Nacht lang stehen und wird am nächsten Tag ein drittes Mal erhitzt. Der Saft wird dann durch ein Mulltuch gepresst, anschließend wird Honig oder Rohrzucker hinzugefügt und der Saft in Flaschen abgefüllt.

Im Winter kann der Sirup mit Nelken, Zimt und Orangenschalen verfeinert werden und trägt zur Stärkung des Immunsystems bei. Außerdem ist es möglich, die grünen Früchte in Essig einzulegen und sie dann wie Oliven zu verzehren.

Die Kerne können ebenfalls weiterverwendet werden. Dafür werden sie zunächst gesäubert, dann getrocknet und schließlich zu einem Kornelkirschkissen verarbeitet. Dieses wirkt nach dem Erwärmen lindernd bei Erkältungen und Gelenkbeschwerden. Des Weiteren eignet sich die Kornelkirsche auch für folgende Beschwerden:

  • Zur Behandlung von Collitis ulcerosa bzw. zur Darmreinigung können die Früchte als Gelee oder Marmelade verzehrt werden.
  • Bei Glutenunverträglichkeit sollten die Betroffenen täglich mehrere Portionen der Frucht verzehren.

 

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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