Kürbis (Heilpflanze)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Kürbis gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt und bereichert als Gemüse unseren herbst- und winterlichen Speisezettel. In Form von Kürbiskernöl und als unverarbeitete Kerne stehen die gesunden Inhaltsstoffe von Kürbis das ganze Jahr über zur Verfügung.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeiner Überblick

Die vielen verschiedenen Kürbissorten eint ihre Bedeutung für die Naturheilkunde. So enthalten zum Beispiel Kürbiskerne Aminosäuren die die Bildung von Glückshormonen bedingen.

Die Kürbispflanze ist einjährig und wächst am Boden liegend oder kriechend. Die Kürbisfrüchte sind Beeren. Die Größe der Früchte variiert von klein bis riesengroß. Es gibt sogar Wettbewerbe, welcher Bauer den größten und schwersten Kürbis gezüchtet hat.

Vorkommen und Anbau

Von den etwa 800 bekannten Sorten werden im europäischen Raum der leicht süßliche Hokkaido-Kürbis, der Butternuss-Kürbis und der Muskat-Kürbis am häufigsten verwendet. Der Hokkaido-Kürbis muss vor dem Kochen nicht geschält werden. Kürbis ist ein meist farbenprächtiges Gemüse, das ab Herbst reif ist, und bei guter Lagerung sehr lange in den Winter hinein haltbar ist.

Da der Kürbis so viele gesunde Inhaltsstoffe birgt, ist er ein wichtiges Nahrungsmittel, das eigentlich viel öfter auf dem Teller kommen sollte. Der steirische Ölkürbis ist, wie der Name schon sagt, hauptsächlich Lieferant für die Kerne und weniger als Gemüse-Kürbis zu verwenden. Kürbis braucht zum guten Gedeihen Wärme, Sonne und lockere, sich leicht erwärmende Böden. Ab Mai wird er direkt ausgesät. Für den eigenen Garten kann es sich schon lohnen, ein paar Kürbis-Pflänzchen im Topf vorzuziehen.

Anwendung und Wirkung

Ein Kürbis trägt viele lebensnotwendige Inhaltsstoffe in sich. Er ist reich an Vitamin A, B, C und E, sowie Beta-Carotin. Aus Beta-Carotin kann im Körper Vitamin A erzeugt werden. Für Haut und die Gesundheit der Augen ist das Beta-Carotin sehr wichtig. Die gefürchtete Alterserkrankung Makuladegeneration kann durch Beta-Carotin in ihrem Fortschreiten aufgehalten werden.

Auch wichtige Spurenelemente wie Kalium, Calcium und Magnesium, Zink und Selen kann man mit Kürbis zu sich nehmen. Kürbis kann als Gemüse in verschiedensten Varianten zubereitet werden. Er wird meist gekocht, gebraten oder gebacken serviert. Als Gemüse verwendet man ihn häufig gemeinsam mit Zwiebel, Tomaten und Paprika. Auch Knoblauch verträgt sich mit diesem Gemüse ausgezeichnet.

Kürbiscremesuppen sind seit einigen Jahren im Herbst von kaum einer Speisekarte wegzudenken. Allein die schöne, orange Farbe macht Lust, diese wärmende Suppe zu essen. Wenn man sie noch dazu mit ein paar Tropfen Kürbiskernöl und einigen gerösteten Kernen aufwertet, ist diese Suppe ein wirklich gesunder Genuss. Eine weitere Art, den Kürbis und seine guten Inhaltsstoffe zu sich zu nehmen, ist Kürbiskernöl. Etwa 50 Kürbisse werden benötigt, um einen Liter reines, unverfälschtes Kürbiskernöl herzustellen.

Natürlich ist das echte grünliche Öl nicht gerade billig. Mit seinem nussigen Geschmack veredelt es jeden Salat und gibt das ganze Jahr über die Möglichkeit, die gesunden Inhaltsstoffe auf schmackhafte Weise zu sich zu nehmen und gesundheitlich zu nutzen. Die Kerne sind zum Variieren bei Müsli beliebt. Als Beigabe zu Brot- und Gebäckteigen werden sie ebenfalls verwendet oder als Knabberkerne gegessen. Es gibt sie geröstet, gesalzen oder auch gezuckert oder mit anderen Geschmackstoffen.

Wogegen hilft Kürbis?

  • Makuladegeneration

Bedeutung für die Gesundheit

Außer den gesunden Vitaminen und Mineralstoffen enthält Kürbis Linolsäure. Dabei handelt es sich um eine zweifach ungesättigte Fettsäure, die zu den Omega-Fettsäuren gehört. Linolsäure muss dem Körper zugeführt werden, und Kürbis eignet sich dafür außergewöhnlich gut. Linolsäure ist ein Bestandteil der Haut, beugt Lichtschäden vor, hält die Haut geschmeidig und gesund. In der Kosmetikindustrie ist Linolsäure ein wichtiger Bestandteil bei der Erzeugung von Cremen.

Die Gehirntätigkeit profitiert ebenfalls von der in Kürbisprodukten enthaltenen Linolsäure. Die Aminosäure Tryptophan, die im Kürbiskern enthalten ist, benötigt der menschliche Körper zur Erzeugung des Glückshormons Serotonin. Das Essen von Kürbiskernen kann daher sogar die Stimmung verbessern. Die sekundären Pflanzenstoffe im Kürbis stärken die Abwehrkräfte und helfen den Cholesterinspiegel zu senken. Die Kürbis-Inhaltsstoffe können vor Zivilisationskrankheiten schützen. Sie bekämpfen freie Radikale im Körper, wirken als Antioxidansmittel und können bei Krebserkrankungen, besonders im urologischen Bereich, positiv wirken.

Gerade in der Urologie werden die Stoffe aus den Kürbiskernen auch von Ärzten empfohlen. Sie haben eine positive Wirkung auf Blase, Harnwege und Prostata. Sie schützen vor Prostatavergrößerung, helfen einer Harninkontinenz vorzubeugen und wirken entzündungshemmend. Sie sind daher auch ideal zur Vorbeugung von Blasenentzündungen. Dafür gibt es Auszüge aus den Inhaltsstoffen des Kürbis auch in Tabletten- oder Kapselform. Kürbis hat viele Ballaststoffe.

Eine Kürbismahlzeit hält länger satt und gleicht den Blutzuckerspiegel aus. Er ist daher in der Ernährung von Diabetikern wichtig. Laut einer wissenschaftlichen Studie enthält der Kürbis Enzyme, die die Bauchspeicheldrüse bei ihrer Arbeit entlasten können. Sogar die Neubildung von Bauchspeicheldrüsenzellen wird unterstützt.

 

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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