Juckreiz im Rachen
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 24. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Juckreiz im Rachen ist ein Symptom verschiedener Erkrankungen der Atemwege. Diagnose und Behandlung hängen von der jeweiligen Ursache ab, die vorbeugenden Maßnahmen konzentrieren sich hauptsächlich auf die Vermeidung von Lungen- und Rachenerkrankungen.
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Was ist Juckreiz im Rachen?
Juckreiz im Rachen entsteht durch Botenstoffe wie Histamine oder Zytokine, welche über die Nervenfasern den typischen Kratzreflex zum Gehirn leiten. Jucken in den Atemwegen ist ein Warnsymptom für Grippe und Erkältung, kann jedoch auch als Begleitsymptom einer bestehenden Erkrankung auftreten. Behandlung und Therapie konzentrieren sich darauf, die Ursache mit Hilfe HNO-typischen Verfahren und Tests festzustellen und die zugrunde liegende Erkrankung mit Hilfe von Antibiotika zu behandeln.
Ursachen
In den ersten Lebensjahren kann auch eine Mandelentzündung zu Juckreiz im Rachen führen. Die Symptome sind meist weniger schwerwiegend, eine Behandlung ist dennoch unerlässlich. Selbiges gilt, wenn der Juckreiz durch Reizstoffe in der Umgebung wie etwa Staub oder Rauch ausgelöst wird, denn auch dadurch wir die Schleimhaut oft geschädigt und das Risiko für weitere Erkrankungen der Atemwege steigt. Eine weitere Ursache für Jucken und Kratzen im Hals sind Ekzeme, wie sie oft im Rahmen einer starken Erkältung entstehen. Ein toxisches Kontaktekzem, einhergehend mit einem leichten Jucken, entsteht, wenn die Haut im Rachen mit bestimmten Chemikalien wie Säuren, Laugen oder Ölen in Kontakt kommt.
Sind Kinder betroffen, kann der Juckreiz oft auf Scharlach zurückgeführt werden. Akut auftretenden Schmerzen, einhergehend mit einem unangenehmen Jucken im Bereich von Lungen und Rachen, sind erste Anzeichen. Ähnliche Symptome treten bei einer Diphtherie auf, welche als Ursache von Juckreiz im Rachen häufig vorkommt. Zuletzt kann ein geschwollener Lymphknoten im Hals ursächlich für die Beschwerden sein. Die Symptome fallen in diesem Fall milde aus; eine zeitnahe Diagnose und Behandlung ist dennoch unerlässlich.
Krankheiten
- Erkrankungen der Atemwege
- Ekzem im Rachen
Wann zum Arzt?
Ein Juckreiz im Rachen deutet in der Regel auf eine Entzündung der Atemwege hin. Allerdings muss in so einem Fall nicht direkt ein Arzt aufgesucht werden. Wer sich schont und beispielsweise entzündungslindernde Stoffe wie Kamille zu sich nimmt, dürfte bereits nach zwei bis drei Tagen eine deutliche Besserung erkennen können. Wenn es sich jedoch um einen sehr hartnäckigen Reizhusten handelt, so sollte der Gang zum Arzt nicht auf die lange Bank geschoben werden.
Aus einem "harmlosen" Reizhusten können schwerwiegende Folgeerkrankungen entstehen, die sich im Nachhinein nur mit hochdosierten Medikamenten behandeln lassen. Wer einen Reizhusten unbehandelt lässt, der setzt sich der Gefahr aus, an einer Kehlkopfentzündung oder an einer Lungenentzündung zu erkranken. Aus einem Reizhusten entwickelt sich in der Regel ein produktiver Husten. Dies bedeutet, dass sich Schleim in den Atemwegen bildet, der abgehustet werden muss.
Starke Halsschmerzen und Schluckbeschwerden sind die Folge. Spätestens dann sollte der Betroffene einen Arzt konsultieren. Ein Arzt wird in so einem Fall entzündungslindernde Medikamente verschreiben, wie zum Beispiel Codein oder Antibiotika. Nur wer sich in so einem Fall frühzeitig in Behandlung begibt, verhindert schwere Folgeerkrankungen. Daher gilt: Bei auftretenden Schluckbeschwerden oder Halsschmerzen sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden.
Diagnose und Verlauf
Die Diagnose von Juckreiz im Rachen erfolgt über diverse Untersuchungsmaßnahmen und eine umfassende Anamnese durch den Arzt. Das Patientengespräch dreht sich vorwiegend um die bisherige Krankengeschichte und Atemwegserkrankungen innerhalb der Familie, um zu klären, ob eine erbliche Vorbelastung vorliegt. Dadurch kann ermittelt werden, ob andere Erkrankungen den Juckreiz im Rachen auslösen oder begünstigen. Zunächst werden allerdings alle relevanten Symptome abgeklärt.
Der Juckreiz geht häufig mit Husten, Halsschmerzen, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit und Auswurf einher. Ebenso mit Schmerzen im Brustkorb, die insbesondere beim Husten auftreten, Schnupfen und Luftnot. Liegt eine verminderte Atmung (Hypopnoe) oder eine gesteigerte Atmung (Tachypnoe) vor, kann dies im Rahmen einer ersten Untersuchung erkannt werden. Zuletzt geben Herzfrequenz und Allgemeinzustand des Patienten Auskunft über mögliche Ursachen.
Das Abklopfen (Perkussion) des Brustraums ist die bevorzugte Diagnosemethode, da sich Lungenvolumen und Konsistenz der Schleimhäute dadurch zuverlässig abklären lassen. Am Geräusch des Schalls kann der Arzt etwa festmachen, ob eine schwere Entzündung oder eine leichte Reizung des Rachens vorliegt. Im Anschluss werden Brustkorb und Rachenbereich mit einem Stethoskop abgehört, um Nebengeräusche und Unregelmäßigkeiten im Atem zu erkennen. Die Blutuntersuchung gibt Aufschluss über die Immun- und Entzündungswerte und die Blutgasanalyse zeigt den Sauerstoffgehalt im Blut und damit auch mögliche Atemwegserkrankungen.
Komplikationen
Ein Juckreiz im Rachen wird in der Regel von Viren ausgelöst, welche die Schleimhäute und Atemwege angreifen und entzünden. Durch sehr kleine Risse in der besagten Schleimhaut kommt es zum oben genannten Juckreiz. Mit einem Arztbesuch sollte in so einem Fall nicht lange gewartet werden, da eine entsprechende Behandlung zwingend notwendig ist. Ausschließlich mit den richtigen Medikamenten können Entzünden gelindert und behandelt werden. Wer den Gang zum Arzt in so einem Fall meidet, der geht ein sehr hohes Risiko ein. Aus einer vermeintlich harmlosen Atemwegserkrankung kann sehr schnell eine Lungenentzündung entstehen.
Auch eine Mandelentzündung kann einen sehr starken und störenden Juckreiz im Rachen auslösen. Natürlich ist auch in diesem Fall eine fachmännische Untersuchung und Behandlung notwendig. Nur durch die explizite Einnahme von Antibiotika und anderen entzündungslindernden Stoffen, können die Atemwege geheilt werden. Um folgenschwere und ernsthafte Erkrankungen frühzeitig zu behandeln oder auch erkennen zu können, sollte ein Arztbesuch nicht auf die lange Bank geschoben werden. Besteht ein Jucken im Rachen auch noch nach mehreren Tagen, so sollte zeitnah ein Mediziner aufgesucht werden.
Behandlung und Therapie
Die Behandlung von Juckreiz im Rachen konzentriert sich in aller Regel auf einfache Maßnahmen: ein zugrunde liegender grippaler Infekt wird mit Erkältungsmitteln wie Grippostad oder Paracetamol behandelt und bei einer Erkältung kann mit Hustenpastillen gegen das Jucken vorgegangen werden. Davon abgesehen wird bei entsprechenden Symptomen hauptsächlich viel Bettruhe mit ausreichend Flüssigkeitszufuhr empfohlen.
Bei einer Influenza werden zunächst die Begleitsymptome wie Gliederschmerzen, Kopfschmerzen und Fieber behandelt. Der Juckreiz verschwindet meist im Rahmen der dafür vorgesehenen Behandlungsmethoden und kann durch Schmerz- und Fiebertabletten zusätzlich gelindert werden. Gegen vorliegende Infektionen geht der Arzt im Allgemeinen mit Antibiotika vor, welches nicht nur bei harmlosem Juckreiz im Rachen, sondern auch bei schwerwiegenden Erkrankungen wie zum Beispiel einer Lungenentzündung wirkt.
Je nach Ursache können Hausmittel wie kühle Umschlage mit Essig oder Joghurt und Entspannungstechniken wie Autogenes Training helfen, die Symptome zu lindern. Zuletzt kann der Verzicht auf scharfes Essen, Alkohol, Nikotin und Co. die Beschwerden reduzieren und zu einer schnellen Genesung beitragen. Bei einer allergischen Reaktion muss der Rachen zunächst für einige Tage geschont werden. Antiallergika werden anschließend zur lokalen Behandlung des Juckreizes eingesetzt und können bei auftretenden Schmerzen oder intensiven Beschwerden um Schmerzmittel ergänzt werden. Außerdem wird empfohlen, viel zu trinken, damit das Allergen schnellstmöglich wieder aus dem Körper ausgespült wird.
Vorbeugung
Juckreiz im Rachen tritt in der Regel im Rahmen einer Erkältung auf. Zur Vorbeugung ist es demnach sinnvoll, eine Erkrankung durch die klassischen Gegenmaßnahmen zu vermeiden: ausreichend Bewegung und gesunde Ernährung stärken das Immunsystem, eine Vitamin-C-reiche Ernährung hilft dem Körper bei der Abwehr von Krankheitserregern und ausreichend Schlaf (mindestens sechs bis acht Stunden täglich) fördert die Regeneration. Außerdem sollte der Körper auf eventuelle Temperaturschwankungen eingestellt werden, idealerweise durch Wechselduschen und Spaziergänge.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
- Zenner, H.P.: Praktische Therapie von Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, Schattauer Verlag, 2008 3
- Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013
- Probst, R.: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Thieme, Stuttgart 2008
- Trautmann, A.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2013
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 24. Februar 2024
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