Vitaminmangel

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Vitaminmangel ist eine Form der Mangelernährung, die dem Menschen zu geringe Mengen eines oder mehrerer Vitamine aus der regulären Ernährung zuführt. Je nach Art des Vitaminmangels gestalten sich die Symptome völlig unterschiedlich und sind in vielen Fällen unspezifisch, was die Erkennung des Vitaminmangels schwierig macht.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Vitaminmangel?

Vitaminmangel ist der Zustand, in dem der Mensch eine zu geringe Menge eines Vitamins aus der regulären Nahrung aufnimmt. Es kann sich dabei um den Mangel eines bestimmten Vitamins handeln, häufig sind aber mehrere Vitamine vom Vitaminmangel betroffen.

Vitaminmangel im geringfügigen Bereich kann sich kaum symptomatisch auswirken und ist dennoch nicht gesund; starker Vitaminmangel dagegen führt teilweise schwerwiegende oder lebensbedrohliche Symptome nach sich, denn der Körper ist auf die Aufnahme des Vitamins durch die Nahrung angewiesen und kann es selbst nicht herstellen. Vitamine sind allerdings für den Aufbau von lebenswichtigen Stoffen im Körper wichtig und dürfen deswegen nicht fehlen.

Ursachen

Die Ursachen des Vitaminmangels sind zunächst in ungesunder Ernährung zu suchen. Betroffene integrieren nicht genug frisches Obst und Gemüse in ihren täglichen Speiseplan oder ernähren sich hauptsächlich von ungesunden Quellen, deren Bestandteile so stark verarbeitet sind, dass sie kaum noch Vitamine enthalten.

Vitaminmangel kann aber auch eine körperliche Ursache haben, ohne dass der Betroffene selbst die Schuld trägt. Krebserkrankungen oder andere krankhafte Zustände des Magen-Darm-Traktes können dafür sorgen, dass der Betroffene nicht mehr alle Nährstoffe aus seiner Nahrung aufnehmen kann und langfristig einen Vitaminmangel entwickelt - neben anderen Mangelerscheinungen.

Manche Medikamente können sich ebenfalls auf die Nährstoff-Aufnahme auswirken und einen Vitaminmangel nach sich ziehen. Auch durch eine Schwangerschaft kann Vitaminmangel entstehen.

Symptome und Verlauf

Vitaminmangel entwickelt sich schleichend und geht mit völlig unterschiedlichen, meistens aber unspezifischen Symptomen einher. Die Art der Symptome hängt davon ab, welche Art von Vitaminmangel vorliegt. Die Symptome stellen häufig eigene Krankheitsbilder dar, beispielsweise eine Anämie, eine Rachitis oder in der Schwangerschaft angeborene Fehlbildungen beim Ungeborenen. Da der Verlauf so langsam und schleichend vonstatten geht, bemerkt der Betroffene vom Vitaminmangel oft nur dann etwas, wenn er schwerwiegende Symptome verursacht - oder er gewöhnt sich daran und erkennt leichte oder unspezifische Symptome seines Vitaminmangels nicht mehr als krankhaft.

Vitamin C-Mangel: Anzeichen und Symptome.

Diagnose

Die Diagnose eines Vitaminmangels kann über eine Blutprobe erfolgen, wobei immer wieder unterschiedliche Anzeichen untersucht werden. Meistens wird dabei nicht der Vitaminspiegel selbst gemessen, sondern der Wert einer Substanz im Blutkreislauf, für deren Produktion das Vitamin verantwortlich ist. Bei Eisenmangel (er ist streng genommen ein Spurenelemente-Mangel) wird etwa die Zahl der roten Blutkörperchen und des Stoffs Ferritin untersucht; so wird auch bei anderen Spielarten des Vitaminmangels vorgegangen. Denn wenn ein Vitaminmangel vorliegt, können auch diejenigen körpereigenen Stoffe nicht mehr weiter produziert werden, für die das fehlende Vitamin als Baustoff wichtig ist.

Behandlung und Therapie

Mit der Zufuhr des mangelnden Vitamins in größeren Mengen ist ein bereits vorhandener Vitaminmangel noch nicht abschließend behandelt. Im Anschluss an die Diagnose des Vitaminmangels verschreibt der Arzt in der Regel ein vitaminhaltiges Präparat, das dem Körper langfristig nach und nach wieder größere Mengen des Vitamins zuführen soll.

Zur dauerhaften Behandlung des Vitaminmangels wird dem Patienten allerdings auch gezeigt, was er tun muss, um seine Ernährung dahingehend umzustellen, dass es kein weiteres Mal zum Nährstoffmangel kommt. Im Rahmen einer Ernährungsberatung wir dem Patienten aufgezeigt, welche Lebensmittel die Vitamine enthalten, die ihm in seiner derzeitigen Ernährung fehlen. Dadurch kann er dem Vitaminmangel selbst künftig besser vorbeugen.

Liegt hingegen eine Erkrankung des Magen-Darm-Trakts vor oder liegt der Vitaminmangel in einer Schwangerschaft begründet, ist es mit Vitamintabletten oft nicht getan. In diesen Fällen kann die intravenöse Verabreichung von Vitaminen erforderlich sein, bis die Grunderkrankung behoben werden konnte.


Vorbeugung

Am effektivsten kann man dem Vitaminmangel vorbeugen, indem man sich gesund ernährt und darauf achtet, die Ernährung abwechslungsreich und so natürlich wie möglich zu gestalten. Frisches Obst und Gemüse sollten Fast Food so oft wie möglich ersetzen und dafür sorgen, dass wichtige Vitamine auf natürlichem Wege aufgenommen werden.

Sowohl als gesunder Mensch als auch während einer Erkrankung oder Schwangerschaft können Vitamintabletten in Absprache mit dem behandelnden Arzt helfen, dem Vitaminmangel vorzubeugen. Wenn der Vitaminmangel bereits behandelt wird, sollte man ohne diese vorherige Absprache allerdings nicht selber mit Vitamintabletten therapieren; andernfalls läuft man Gefahr, sich eine Überdosis zu verabreichen.

Während aktuelle Studien belegen, dass beispielsweise Vitamin C nicht überdosiert werden kann, ist das längst nicht bei jedem Vitamin und Spurenelement der Fall.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2011
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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