Hepatitis C
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Hepatitis C ist eine Infektionskrankheit, die durch den sehr wandlungsfähigen Hepatitis C-Virus verursacht wird. Hepatitis C ist eine Entzündung der Leber. Ursache für die Infektion sind die Hepatitis C-Viren, die über das Blut oder in seltenen Fällen durch Geschlechtsverkehr übertragen werden können.
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Was ist Hepatitis C?
Das heimtückische an dieser Krankheit ist, dass sie lange unbemerkt bleibt und schnell an weitere Personen übertragen werden kann. Aus diesem Grund besteht in Deutschland eine Meldepflicht für Hepatitis C. Es ist davon auszugehen, dass weltweit zwischen 2 und 3 Prozent der Bevölkerung an Hepatitis C erkrankt sind.
Die Hepatitis C-Viren dringen über infiziertes Blut in den Körper ein, wandern in die Leber und greifen dort die Leberzellen an. So kann es zu dauerhaften Schädigungen der Leber kommen. Im schlimmsten Fall kann diese Infektionskrankheit schwerste Leberschäden hervorrufen.
Langfristig ist durch Hepatitis C ein erhöhtes Risiko für eine Leberzirrhose und Leberkrebs festzustellen. Im Gegensatz zu Hepatitis A oder Hepatitis B gibt es gegen die Hepatitis C keinen Impfstoff.
Ursachen
Heutzutage gehören daher vor allem Drogenabhängige, die gemeinsam Nadeln benutzen und Krankenhauspersonal, das häufig in Kontakt mit infiziertem Blut kommt, zu den Risikogruppen.
Zu den weiteren Ansteckungsmöglichkeiten gehört auch der Geschlechtsverkehr mit erkrankten Personen. Allerdings ist hier die Ansteckungsgefahr für Menschen mit starker Immunabwehr eher gering. Auch das Risiko für eine Übertragung des Hepatitis C-Virus von Müttern auf ihre Kinder bei der Geburt ist als eher niedrig einzustufen.
Nicht zu vernachlässigen ist jedoch das Risiko sich beim Tätowieren, Piercen oder durch andere medizinischen Eingriffe anzustecken, wenn nicht gewisse hygienische Standards eingehalten werden. Hier sollte zum Schutz vor Hepatitis C immer auf umfassende Hygiene und Sauberkeit geachtet werden.
Wann zum Arzt?
Wenn es plötzlich zu Symptomen wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Muskel- oder Gelenkbeschwerden kommt, die auf keine bestimmte Ursache zurückzuführen sind, sollte ein Arzt konsultiert werden. Die akute Hepatitis C verläuft meist ohne bleibende Schäden, muss jedoch alleine aufgrund der akuten Ansteckungsgefahr abgeklärt werden. Patienten, die nach dem Kontakt mit fremdem Blut entsprechende Anzeichen einer Infektion bemerken, konsultieren am besten direkt den Hausarzt. Eine sofortige Behandlung verringert das Risiko von Komplikationen erheblich. Sollte es nach zwei bis 24 Wochen zu akuten Leberbeschwerden kommen, muss umgehend ein Arzt konsultiert werden.
Eine Leberentzündung ist ein eindeutiger Hinweis auf eine Neuinfektion mit Hepatitis C und bedarf dementsprechend einer sofortigen Behandlung. Bei schwerwiegenden Komplikationen wie Gelbsucht oder Kreislaufkollaps muss ein Notarzt alarmiert werden. Bei Herz-Kreislauf-Versagen sind Erste-Hilfe-Maßnahmen angezeigt. In weniger schweren Fällen sollte der Verlauf der Hepatitis-C-Infektion regelmäßig kontrolliert werden. Nach der Genesung sollte ebenfalls Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden, um mögliche Folgeerkrankungen wie Lebertumore oder Leberzirrhose frühzeitig erkennen zu können.
Symptome und Verlauf
Typische Symptome von Hepatitis C:
In der Regel vergehen 4 bis 12 Wochen zwischen Infektion mit den Hepatitis C-Viren und dem Ausbruch der Krankheit. Typisch für eine Hepatitis C-Erkrankung ist der Verlauf in 2 Phasen. Während der ersten Phase fühlen sich die Betroffenen im Großen und Ganzen relativ wohl und gesund.
Im weiteren Verlauf können Symptome wie: Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Bauchschmerzen im Oberbauch, Muskel- und Gelenkschmerzen auftreten.
In der zweiten Krankheitsphase, von der nur ein Teil der Erkrankten betroffen ist, leiden einige Infizierte an den Folgen der Leberschädigungen. Häufigstes Symptom in diesem Zusammenhang ist eine gelbliche Färbung der Haut und Augen (Gelbsucht).
Diagnose
Hepatitis C lässt sich verlässlich mit einem speziellen Hepatitis-C-Test nachweisen. Dafür untersucht das Labor das Blut nach Antikörper gegen die Hepatitis-C-Viren. Ähnlich wie bei anderen Virenerkrankungen kann die Erkrankung jedoch erst sieben bis acht Wochen nach der Infektion mit den Krankheitserregern festgestellt werden. Eine weitere Möglichkeit ist die direkte Suche nach dem Virus HCV-RNA im Blut. Je mehr von ihm vorhanden ist, desto stärker ist die Krankheit ausgeprägt. Dies kann bei der Therapieplanung sowie der Überwachung der Behandlung hilfreich sein.
Wurde die Hepatitis C diagnostiziert, erfolgen für gewöhnlich weitere Blutuntersuchungen in regelmäßigen Abständen durch den Arzt. Mit ihnen lassen sich die Leberwerte bestimmen und damit den Behandlungsfortschritt. Weitere Diagnosemethoden sind eine Ultraschalluntersuchung zur Beurteilung der Größe sowie der Beschaffenheit der Leber dar und eine Biopsie der Leber. Durch eine Gewebeprobe lässt sich analysieren, wie schwer die Leberschädigung des Patienten ist. Leidet die Person an einer chronischen Hepatitis C, gibt eine Blutuntersuchung nach der Höhe des Alpha-Fetoproteinwertes darüber Ausschluss, ob sich bereits Leberkrebs gebildet hat.
Komplikationen
Bei der Hepatitis C handelt es sich um eine schwerwiegende Krankheit, die auf jeden Fall von einem Arzt behandelt werden muss. Ohne Behandlung kann es im schlimmsten Falle zum Tode des Betroffenen kommen. Die Betroffenen leiden dabei an einer Müdigkeit und in einigen Fällen auch an einer Gelbsucht. Ebenso kommt es zu einer allgemeinen Scheuche und weiterhin auch zu starken Kopfschmerzen und zu einer Abgeschlagenheit. Nicht selten wird auch die Belastbarkeit des Patienten durch die Hepatitis C erheblich verringert. Ebenso führt die Krankheit zu einem starken Gewichtsverlust und zu Schmerzen im Magen und im Bauch.
Die Patienten leiden auch an Fieber und an Schmerzen der Extremitäten. Ebenso erhöht sich die Wahrscheinlichkeit verschiedener Lebererkrankungen durch die Hepatitis C. Auch der Konsum von Alkohol kann dabei zu Komplikationen führen. Nicht selten führt die Infektion auch zu psychischen Beschwerden oder zu starken Depressionen. Die Behandlung der Infektion erfolgt dabei mit Hilfe von Medikamenten. Dabei kommt es nicht zu besonderen Komplikationen. Allerdings kann ein vollständig positiver Krankheitsverlauf nicht in jedem Falle garantiert werden. Eventuell wird durch die Hepatitis C auch die Lebenserwartung des Betroffenen eingeschränkt.
Behandlung und Therapie
Entgegen der weitläufigen Meinung ist auch eine Erkrankung an Hepatitis C vollständig heilbar. Die Behandlung einer akuten Infektion mit Hepatitis C kann gute Erfolge zeigen, wenn sie frühzeitig begonnen wird. Dies ist abhängig von dem Viren-Typ. Die Interferon-Therapie mit einer Dauer von 48 Wochen ist bei den meisten Hepatitis C-Erkrankten des Genotyps I besonders erfolgreich. Bei Hepatitis C mit Genotyp II und III reicht eine Behandlungsdauer von 24 Wochen.
Bei etwa 50-80 Prozent der Hepatitis C-Infizierten entwickelt sich jedoch eine chronische Hepatitis C. Als chronisch gilt Hepatitis C dabei, wenn sie sechs Monate nach Infektion noch nachweisbar ist. Bei chronisch Erkrankten soll eine Therapie zunächst die Vermehrung der Hepatitis C-Viren stoppen.
Schlägt eine Therapie nicht an, entwickeln Hepatitis C-Erkrankte später häufig eine Leberzirrhose und Leberkrebs. Neben der medikamentösen Behandlung der Hepatitis C kann auch eine Anpassung des Lebensstils positiv wirken. Bettruhe sowie der Verzicht auf Alkoholund leberbelastende Medikamente stehen hier im Vordergrund.
Vorbeugung
Entsprechend ist es zum Schutz vor Hepatitis C besonders wichtig, den Kontakt mit infiziertem Blut zu vermeiden. Medizinisches Personal sollte besondere Vorsicht im Umgang mit scharfen Instrumenten walten lassen.
Bei direktem Kontakt mit Hepatitis C-Infizierten im persönlichen Umfeld, sollte darauf geachtet werden, Utensilien wie Rasierer, Zahnbürsten oder auch Nagelscheren nicht gemeinsam zu nutzen.
Bei häufig wechselnden Geschlechtspartnern ist die Verwendung von Kondomen unbedingt hervorzuheben.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2011
- Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
- Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013
- Arastéh, K., et al.: Duale Reihe. Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
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