Geschlechtsorgane

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die primären Geschlechtsmerkmale dienen bei Lebewesen mit verschiedenen Geschlechtern (Paarungstypen) vor allem der Fortpflanzung. Die Geschlechtsorgane bezeichnet der Mediziner aufgrund ihrer lateinischen Herkunft auch als Genitalien.

Inhaltsverzeichnis

Definition

Der lateinische Begriff für die Geschlechtsorgane ist Organa genitalia. Beim Säugetier unterscheidet die Medizin zwischen inneren und äußeren Geschlechtsorganen. Diese Unterscheidung erfolgt anhand ihrer Funktion. Die Organe, die dem Geschlechtsverkehr dienen, heißen auch Sexualorgane.

Die Reproduktionsorgane hingegen dienen einzig der Produktion von Nachkommen. Beim Mann hingegen kommt noch eine dritte Funktion hinzu, da die Harnröhre ebenfalls durch den Penis verläuft. Somit gehört er zu den ableitenden Harnwegen.

Anatomie

Bei weiblichen Individuen zählt der Schambereich (Vulva), der vom Venushügel bis zum Damm (Perineum) verläuft, als äußeres Geschlechtsorgan. Dazu gehören einerseits die Schamlippen (äußere und innere), der Scheidenvorhof und die Klitoris inklusive ihrer Vorhaut.

Als Scheide, auch Vagina genannt, bezeichnen Mediziner das Verbindungsstück zu den inneren Geschlechtsorganen. An ihrem oberen Ende liegt der Gebärmutterhals, der seinerseits in die Gebärmutter übergeht. Die Eileiter schließen an die Gebärmutter an und enden in den Eierstöcken.

Weibliche Geschlechtsorgane. Die Vagina ist ein Muskelschlauch und hat vielfältige Funktionen. Unter anderem dient sie als Geburtskanal.

Anatomisch müssen zudem die akzessorischen Geschlechtsdrüsen genannt werden. Sie liegen im Bereich der Genitalien. Bei der Frau handelt es sich hier einerseits um die kleine Vorhofsdrüse und die Paraurethraldrüse sowie andererseits um die Bartholin-Drüse. Letztere mündet in den Scheidenvorhof, während die Paraurethraldrüse im Endabschnitt der Harnröhre endet.

Beim Mann hingegen sind die äußeren Geschlechtsorgane der Penis und der Hodensack. Die Hoden selbst hingegen fallen in der Medizin unter die inneren Geschlechtsorgane. Dazu zählen außerdem die Nebenhoden und der Samenleiter. Zu den akzessorischen Geschlechtsdrüsen bei männlichen Individuen gehören einerseits die Prostata und andererseits die Samenleiterampulle, die Samenblasendrüse sowie die Bulbourethraldrüse.

Der Penis und der Hoden sind die männlichen Geschlechtsorgane und dienen zur Fortpflanzung und zum Urinieren.

Funktion

Die Eierstöcke (Ovarien) besitzen die Funktion der Eizellenbildung. Zudem sind sie für die Bildung des Gelbkörpers und dessen Hormone verantwortlich. Die Eileiter ihrerseits leiten die gereiften Eier zur Gebärmutter weiter. Zudem nehmen sie die Samenzellen zur Befruchtung auf.

Der Gebärmutter, fachsprachlich als Uterus bezeichnet, kommen verschiedene Aufgaben zu. Sie ist für die Bildung der Gebärmutterschleimhaut und für die Aufnahme des befruchteten Eis zuständig. Außerdem reift in ihr der Fötus heran. Durch Kontraktionen und Wehen wird der reife Fötus von der Gebärmutter bei der Geburt ausgetrieben.

Die Vagina hingegen stellt die Verbindung der Gebärmutter nach außen dar. Die Drüsen der Vagina sondern Sekret ab, das Bakterien abtötet. Außerdem nimmt sie beim Geschlechtsverkehr den Penis des Mannes sowie seine Spermien auf.

Die drumherum liegenden Schamlippen schützen die inneren Geschlechtsorgane, während die umgangssprachlich als Kitzler bezeichnete Klitoris für die sexuelle Erregung mitverantwortlich ist. Sie dient als Zentrum der Lust bei der Frau.

Beim Mann haben Hoden und Nebenhoden die Aufgabe, Samenzellen (Spermien) zu bilden und zu speichern. Die Geschlechtszellen werden beim Geschlechtsverkehr über die Samenleiter nach außen transportiert. Der außen liegende Hodensack hat die Funktion, die empfindlichen Hoden zu schützen.

Die zuvor genannten Drüsen hingegen sind ihrerseits für Sekretabsonderungen verantwortlich. Dieses Sekret ermöglicht mitunter die Beweglichkeit der Spermien. Das Glied (Penis) ist mit seinem Schwellkörper für die männliche Erektion und den Geschlechtsakt an sich verantwortlich und ermöglicht die sexuelle Erregung.


Erkrankungen

  • Filzläuse

Zu den häufigsten Erkrankungen im Bereich der Geschlechtsorgane zählen Pilz- oder Herpesinfektionen. Insbesondere bei Frauen sind auch bakterielle Infektionen keine Seltenheit und bedürfen einer medizinischen Behandlung.

Andere mögliche Beschwerden sind Warzen oder Filzläuse. Die meisten Geschlechtskrankheiten werden durch den Geschlechtsverkehr übertragen.

Zu den gefährlichsten Erkrankungen zählen Tripper, Syphilis und HIV/AIDS. Um entsprechenden Krankheiten vorzubeugen, sind Kondome als mechanische Verhütungsmittel unerlässlich.

Quellen

  • Hof H, Dörries R. Duale Reihe: Medizinische Mikrobiologie. Thieme Verlag. 4. Auflage(2009)
  • Hofmann, R., (Hrsg.): Endoskopische Urologie. Springer, Berlin 2009
  • Jocham, D. & Miller, K.: Praxis der Urologie, Georg Thieme Verlag, 2007

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
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