Prostata
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
Sie sind hier: Startseite Anatomie Prostata
Die Prostata (oder auch Vorsteherdrüse) zählt zu den wichtigsten männlichen Geschlechtsorganen. Die Prostata ist für regulative Prozesse zuständig, leider aber auch sehr anfällig für Krankheiten, die unterschiedliche Beschwerden auslösen können.
Inhaltsverzeichnis |
Definition
Die Vorsteherdrüse oder Prostata ist eine männliche Geschlechtsdrüse, welche nicht nur bei Männern, sondern auch bei allen männlichen Säugetieren vorhanden ist. Die Prostata ist ein inneres Geschlechtsorgan, verfügt über Bindegewebe, Drüsen sowie Muskelfasern und ist mit zahlreichen Gefäßen ausgestattet. Die Prostata selbst wird von einer festen Kapsel umgeben.
Anatomie
Die Größe der Prostata ist mit jener der Kastanie vergleichbar; das Gewicht eines gesunden Organs beträgt rund 20 Gramm. Die Vorsteherdrüse wird in insgesamt fünf Zonen unterteilt. Die vordere Zone besteht ausschließlich aus Bindegewebe sowie Muskulatur, verfügt über fast keine Drüsen und ist relativ dünn. Die Umgebung der Harnröhre besteht hauptsächlich aus Muskulatur und aus wenig Gewebe.
Die Übergangszone (oder auch Transitationalzone) ist ein kleiner Bereich, der sich im Laufe des Lebensalters vergrößert bzw. mitunter zur gutartigen Vergrößerung der Prostata heranwächst. Die zentrale Zone beschreibt den Bereich bei den Spritzkanälen und weist eine Viertel des gesamten Organs auf. Die periphere Zone bildet den größten Teil der Prostata (rund 75 Prozent). Jener Teil ist auch - im Rahmen der Prostata-Untersuchung - über den Darm zu ertasten.
Funktion
Die Hauptaufgabe der Vorsteherdrüse ist die Herstellung der sogenannten Befruchtungsflüssigkeit, welche in Form eines Sekrets gebildet wird. Das Sekret wird ab dem pubertären Alter gebildet. Die Flüssigkeit verfügt zudem auch über Eiweiße, welche das Sperma verflüssigen. Ebenfalls enthält die Flüssigkeit auch Spermin; Spermin sorgt etwa für den DNA-Schutz.
Das Prostata-Sekret weist einen pH-Wert von etwa 6,4 auf. Dieser Wert kann - im Rahmen des Geschlechtsverkehrs - die Überlebensfähigkeit der Spermien erhöhen, da das Milieu der Vagina sauer ist, damit etwaige Infektionen verhindert werden können. Durch die Lokalisation kann die Prostata auch den Verschluss der Harnblase unterstützen. Die Prostata trägt etwa dazu bei, dass - während des Urinierens - die Spritzkanäle verschlossen bleiben, damit kein Urin eindringen kann.
Praktiziert der Mann Geschlechtsverkehr, können aber sehr wohl Sekret sowie Spermien in die Harnröhre gelangen, welche von der Vorsteherdrüse umgeben ist. Die Prostata spielt auch eine wesentliche Rolle im Bereich des Hormonstoffwechsels. Das Geschlechtshormon Testosteron wird etwa - durch die Prostata - in eine biologisch aktive Form umgewandelt. Diese umgewandelte Form wird Dihydrotestosteron genannt.
Erkrankungen
- Miktionsstörung
Die Prostata ist leider sehr anfällig für Krankheiten; vorwiegend äußern sich viele Krankheiten durch Einschränkungen in der Sexualfunktion des Mannes bzw. durch eine Beeinträchtigung beim Urinieren. Kleinste Beschwerden sollten daher umgehend von einem Urologen abgeklärt werden.
Bemerkt der Mann eine Beeinträchtigung beim Urinieren, spricht der Mediziner von einer Miktionsstörung. Diese Beschwerden sind etwa möglich, weil die Vorsteherdrüse mitunter auch den Blasenverschluss unterstützt. Klassische Symptome sind der verzögerte Beginn beim Urinieren, ein schwacher Harnstrahl sowie auch das Gefühl, dass nicht die gesamte Blase entleert wurde. Jene Beschwerden weisen darauf hin, dass eine Erkrankung der Vorsteherdrüse vorliegt.
Liegt das benigne Prostatasyndrom vor, treten Beschwerden auf, die vorwiegend beim Urinieren auftreten. Der Patient kann etwa nicht den gesamten Harn entleeren, hat Probleme beim Wasserlassen bzw. ist die Prostata derart stark vergrößert, dass eine medikamentöse Therapie nur bedingt hilfreich ist. Oftmals wird eine Operation angeraten, damit die gutartige Vergrößerung behoben wird.
Quellen
- Gasser, T.: Basiswissen Urologie. Springer, Berlin 2015
- Hof H, Dörries R. Duale Reihe: Medizinische Mikrobiologie. Thieme Verlag. 4. Auflage(2009)
- Hofmann, R., (Hrsg.): Endoskopische Urologie. Springer, Berlin 2009
- Schmelz, H.-U. et al.: Facharztwissen Urologie, Springer Verlag, 2014
- Jocham, D. & Miller, K.: Praxis der Urologie, Georg Thieme Verlag, 2007
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Sie sind hier: Startseite Anatomie Prostata