Dickmilch

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Dickmilch, die auch als Sauer- oder Setzmilch bekannt ist, ist, wie es der Name bereits vermuten lässt, dickflüssiger als Vollmilch. Zudem schmeckt sie sauer, da die Vollmilch durch die Einwirkung von Bakterien gestockt ist.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Dickmilch wissen

Es ist unklar, wie lange es die Dickmilch bereits gibt. Sie ist überall dort bekannt, wo Kuhmilch getrunken und verarbeitet wird. Dickmilch entsteht durch die Zersetzung von Rohmilch durch Milchsäurebakterien. Dabei besteht jedoch die Gefahr, dass sie auch von für den Menschen schädlichen Bakterien befallen wird.

Daher wird die Dickmilch mittlerweile aus pasteurisierter Milch gewonnen, der bestimmte Streptokokkenkulturen zugefügt werden, damit sich die Milchsäure bilden kann. Dies führt zum Ausfällen des Caseins, wodurch die Milch dickflüssiger wird. Die Milchsäure ist gesund, da sie die Bakterienflora im Darm und die Immunabwehr unterstützt.

Während die Milch früher oft spontan säuerte, da es im Kuhstall ausreichend Milchsäurebakterien gab, werden heutzutage ausgewählte Bakterienstämme für die Dickmilch, aber auch für Joghurt, Kefir etc. bereitgehalten, die den Produkten einen spezifischen Geschmack verleihen. Es dauert 15 bis 20 Stunden, um Dickmilch zu gewinnen. Diese Zeit ist notwendig, damit die hohe Bekömmlichkeit und der milde, reine Geschmack erreicht werden.

Letzten Endes handelt es sich bei diesem Sauermilcherzeugnis um dick gewordene Milch. Sie schmeckt leicht säuerlich und ähnelt in Bezug auf die Konsistenz Joghurt, der allerdings etwas cremiger ist. Die leicht verdauliche Dickmilch ist ganzjährig und in verschiedenen Fettstufen erhältlich. Da die Milchsäurebakterien das Casein aufspalten, vertragen auch Menschen die unter einer leichten Laktoseunverträglichkeit leiden, die Dickmilch oft problemlos.

Bedeutung für die Gesundheit

Dickmilch ist im Grunde genommen kein Getränk, sondern eher ein sehr gesundes Lebensmittel, das mehrmals wöchentlich auf dem Speiseplan stehen sollte. Dies gilt insbesondere für Menschen, die Darm- oder Verdauungsprobleme haben. Oftmals treten diese nach einer Antibiotika-Behandlung auf.

Für eine Darmsanierung ist die gut bekömmliche Dickmilch ebenfalls ideal. Die Milchsäurebakterien bringen die Darmflora wieder ins Gleichgewicht, was sich auf die Verdauung sehr positiv auswirkt. Es führt zu einer beschleunigten Darmpassage des Stuhls, wodurch Giftstoffe schneller ausgeschieden werden. Das Immunsystem wird ebenso gestärkt, denn die Milchsäure verhindert die Vermehrung von unerwünschten Mikroorganismen. Das reichlich enthaltene Kalium stärkt zudem das Herz-Kreislauf-System.

Anders als es der Name vermuten lässt, macht Dickmilch schlank, insbesondere wenn die fettarme Variante gewählt wird. Den Namen verdankt die Milch vielmehr der festeren Konsistenz. Über die Fettstufe entscheidet, ob die Herstellung aus Vollmilch, einer fettarmen Milch oder zusätzlich mit Sahne erfolgte.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Dickmilch beinhaltet viel Kalzium, Vitamine und Eiweiß. Letzten Endes sind die gleichen Mineralstoffe enthalten wie in der Vollmilch: Kalzium, Kalium, Zink, Eisen, Natrium, Phosphor und Magnesium. Zu den Vitaminen gehören das Vitamin A, C und B9. Der Vorteil ist, dass die Dickmilch kaum Cholesterin enthält. Das Wichtigste, was die Dickmilch auszeichnet, sind jedoch die Milchsäurebakterien.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 64 kcal/ 266 kj
Eiweiß 3,40 g
Kohlenhydrate 4 g
Fett 3,50 g
Wasser 87,61 g
Ballaststoffe 0 g
Kalzium 120 mg
Vitamin B5 360 µg

Unverträglichkeiten

Dickmilch ist gut verträglich, was auch für Menschen mit einem empfindlichen Magen gilt. Der Grund hierfür ist, dass die Milchsäurebakterien das Casein, das schwer verdaulich ist, aufspalten. Gleichzeitig wird auch ein Teil des Milchzuckers abgebaut, wodurch ebenso Personen mit einer Laktoseintoleranz die Dickmilch meist vertragen.


Einkaufs- und Küchentipps

Dickmilch ist mit 10, 3, 5 und 1,5 Prozent Fett erhältlich. Wer auf Kalorien achtet, sollte die milde Version aus der fettarmen Milch mit 1,5 Prozent wählen und zudem darauf achten, dass die Dickmilch ohne Zuckerzusatz ist.

Die Milch wird im Kühlschrank aufbewahrt. Je kühler die Lagertemperatur ist, desto länger hält sie sich auch. Das Produkt sollte innerhalb einer Woche verzehrt werden. Vorsicht gilt bei Gewitter oder sonstigem Umschwung des Wetters, denn dann kann die Dickmilch bitter werden.

Zubereitungstipps

Dickmilch ist die wunderbare Art, Milch, die leicht sauer geworden ist, nicht wegschütten zu müssen. Sie kann als erfrischendes und gesundes Getränk genutzt werden, aber auch die Zubereitung von Sauermilchkäse und Speisequark ist damit möglich. Auch in Milchshakes und Müslis wird die Dickmilch gern verwendet.

Ein norddeutsches Gericht ist die Dickmilch zusammen mit Zucker und hinein gebröseltem Zwieback oder Schwarzbrot. Wem der Geschmack zu säuerlich ist, sie kann grundsätzlich auch gut verfeinert werden, beispielsweise mit Zucker oder Zimt.

Zusammen mit Früchten eignet sie sich ausgezeichnet als Dessert sowie zum Backen eines Kuchens oder einer Torte. Dickmilch ist eine schmackhafte wie kalorienarme Zutat, die erheblich zum gesunden Kochen und Backen beiträgt und viele Gerichte zum Gaumenschmaus macht.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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