Hausmittel gegen Menstruationsbeschwerden

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Kurz vor und während der Periode ist der weibliche Körper hormonellen Schwankungen ausgesetzt. Durch sie leiden viele Frauen an Rückenschmerzen, Unterleibskrämpfen, Brustspannen, Kopfschmerzen, erhöhter Reizbarkeit, Übelkeit oder sogar depressiven Verstimmungen. Es gibt verschiedene Hausmittel gegen Menstruationsbeschwerden, die Linderung bringen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Menstruationsbeschwerden?

Unter Menstruationsbeschwerden (Dysmenorrhö) werden Schmerzen und andere Störungen verstanden, die in Zusammenhang mit der monatlichen Regelblutung der Frau stehen.

Typische Symptome sind starke Schmerzen und Krämpfe im Unterleib. Bei manchen Frauen treten außerdem Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Durchfälle hinzu. Dabei wird zwischen primären und sekundären Regelbeschwerden unterschieden.

Primäre Regelbeschwerden sind nicht krankhafter Natur. Sie resultieren daraus, dass sich die Gebärmuttermuskulatur verkrampfen muss, um die Gebärmutterschleimhaut abzustoßen. Ausgelöst wird dieser Prozess durch bestimmte Schmerzbotenstoffe (Prostaglandine). Aufgrund der Kontraktion des Uterus (Gebärmutter) kommt es zu einer verminderten Durchblutung des Organs, was zu schweren Schmerzen führen kann.

Wer ist betroffen?

Sekundäre Regelbeschwerden sind dagegen die Folge einer gynäkologischen Erkrankung, die unterschiedliche Ursachen haben kann. Sehr häufig werden sekundäre Regelschmerzen durch Polypen und Zysten an den Geschlechtsorganen verursacht. Diese benignen (gutartigen) Geschwulste können neben Regelschmerzen auch Schmierblutungen verursachen. Regelschmerzen können aber auch auf bösartige Geschwüre, insbesondere auf Tumore am Gebärmutterhals oder den Eierstöcken, zurückzuführen sein.

Eine weitere Ursache sind Infektionen der Geschlechtsorgane, für die meist ungeschützter Geschlechtsverkehr verantwortlich ist. Insbesondere eine aufsteigende Kolpitis (Scheideninfektionen) kann zu einer, bisweilen chronischen, Entzündung der Eileiter führen, die sehr starke Regelschmerzen verursacht. Auch Verhütungsmittel, die in den Körper eingesetzt werden, wie zum Beispiel die Spirale, führen häufig zu einer verstärkten Regelblutung in Verbindung mit Regelschmerzen.

Ursachen

Als eine der Hauptursachen für sekundäre Regelschmerzen gilt zudem die Endometriose. Bei dieser Störung findet sich Gebärmutterschleimhaut auch außerhalb des Uterus. Besonders betroffen sind das Bauchfell im kleinen Becken, die Haltebänder der Gebärmutter und die Eierstöcken. Eine Endometriose kann darüber hinaus auch den Bauchraum betreffen. Diese im Körper verstreute Schleimhaut durchläuft den Monatszyklus synchron zur Gebärmutterschleimhaut, was zu einer Reihen von Beschwerden führen kann. Dazu zählen neben oftmals extrem starken Regelschmerzen auch Zyklusschwankungen und Schmierblutungen.

Unter primären Regelbeschwerden leidet fast jede Frau im Laufe ihres Lebens. Die Beschwerden stellen sich oft schon bei der ersten Regelblutung ein und treten bis zur Menopause immer wieder auf. Dabei haben manche Frauen nur gelegentlich mit Schmerzen und anderen Regelbeschwerden zu kämpfen. Für viele Frauen sind Schmerzen und Krämpfe aber eine regelmäßige, monatliche Begleiterscheinung der Menstruation. Sekundäre Regelbeschwerden, insbesondere solche die auf gut- oder bösartige Wucherungen im Unterleib zurückzuführen sind, treffen dagegen überwiegend Frauen, die sich bereits in der zweiten Lebenshälfte befinden.

Was hilft gegen Menstruationsbeschwerden?

  • Ein wirkungsvolles Hausmittel gegen Menstruationsbeschwerden ist Wärme. Ein heißes Bad kann die Muskulatur der Gebärmutter entspannen. Genauso hilft eine Wärmeflasche oder ein Heizkissen.
  • Bevor es richtig mit den Unterleibskrämpfen losgeht, sollte sich ordentlich bewegt werden. Egal ob schwimmen, Fahrrad fahren oder joggen, denn durch die körperliche Aktivität werden schmerzlindernde Endorphine produziert und außerdem wird die Prostaglandinproduktion (Prostaglandine sind Gewebshormone, die für Schmerz, Entzündungen und Blutgerinnung verantwortlich sind) gehemmt.
  • Wenn die Brust während der Menstruation schmerzempfindlich ist, helfen Stützbüstenhalter. Auch einfache gepolsterte BHs helfen. Ausgeleierte, alte BHs sollten an solchen Tagen besser nicht getragen werden.
  • Während der Menstruation leiden viele Frauen an Wassereinlagerungen. Um die Wasserausschwemmung aus dem Körper zu unterstützen, können Vitamin B6 Komplexe eingenommen werden. Es werden 50 mg am Tag empfohlen. Vitamin B6 hilft auch gegen die erhöhte Reizbarkeit und Depressionen. Sobald ein Kribbeln in den Fingerspitzen auftritt, sollte die Dosis reduziert werden.

Schnelle Hilfe bei Menstruationsbeschwerden==

  • Ein schnelles Hausmittel gegen Menstruationsbeschwerden ist Magnesium. Naturheilkundige empfehlen Magnesiumphosphat C12 oder C6. Es können bis zu 30 dieser Globuli eingenommen werden. Wenn diese Präparate keine Hilfe verschaffen, sind Nux vomica und Pulsatilla eine gute Lösung gegen Menstruationsbeschwerden.
  • Kühles Wasser ist ein wirkungsvolles Hausmittel zur Selbstbehandlung schmerzempfindlicher und gespannter Brüste. Einfach die Brüste in der Dusche unter kühles Wasser halten und von innen hin zur Achselhöhle massieren. Dadurch wird die Durchblutung gefördert und außerdem der Lymphabfluss verbessert, durch den Keime abtransportiert werden. Ein paar Eiswürfel in einem Handtuch helfen auch gegen das Spannungsgefühl.
  • Sojaprodukte sind ein gutes Heilmittel gegen Menstruationsbeschwerden. Es gibt Studien die belegen, dass Frauen aus asiatischen Ländern, die einen viel höheren Sojagehalt in ihrer normalen Nahrung haben, seltener unter starken Menstruationsbeschwerden leiden.


Alternative Heilmittel

  • Ein alternatives Heilmittel gegen Menstruationsbeschwerden ist roter Himbeerblättertee. Am Tag werden bis zu 3 Tassen des Tees getrunken. Durch einen Wirkstoff in den Blättern wird die Blutung etwas vermindert und außerdem entspannt dieser Wirkstoff die Muskulatur der Gebärmutter. Dieser Tee ist in Reformhäusern und Online-Drogerien erhältlich. Auch Kamillen- und Pfefferminztee wirken entkrampfend.
  • Ein weiteres Naturheilmittel gegen Menstruationsbeschwerden ist Ingwer. Durch Ingwer kann die Prostaglandinausschüttung gehemmt werden. Außerdem ist es ein altbewährtes Heilmittel gegen Krämpfe. Ingwer kann als Tee oder kandierte Süßigkeit eingenommen werden.
  • Johanniskraut ist ein natürliches Heilmittel gegen Menstruationsbeschwerden. Vor allem gegen die depressive Verstimmungen, die bei vielen Frauen während der Periode auftreten. Es können am Tag bis zu 1000 mg in Form von Tabletten eingenommen werden. Bei leichtem Verstimmungen kann auch eine Tasse Johanniskrauttee helfen. Hierzu werden 3 Teelöffel des getrockneten Krautes mit kochendem Wasser übergossen und für 8 Minuten ziehen gelassen.
  • Ein anderes alternatives Hausmittel ist Mönchspfeffer. Durch ihn wird der weibliche Zyklus reguliert und auch Menstruationsbeschwerden gelindert. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 2 mal 250 mg in Form von Kapseln. Alternativ können auch nüchtern 25 Tropfen einer Tinktur eingenommen werden.

Weitere Informationen sind unter Menstruationsbeschwerden zu finden. Wenn die Menstruationsbeschwerden den normalen Tagesablauf beeinträchtigen, starke, schmerzende Zwischenblutungen auftreten, es einem vorkommt, als wäre der Blutverlust stark erhöht, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch bei einem starken Ziehen in der Luft ist es ratsam einen Arzt um Rat zu fragen.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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