Rückenschmerzen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Rückenschmerzen bzw. Rückenleiden sind heutzutage ein wahres Volksleiden und einer der häufigsten Gründe für Krankmeldungen am Arbeitsplatz. Rückenschmerzen können die vielschichtigsten Ursachen haben. Entsprechend schwierig gestaltet sich die Diagnose bei Rückenschmerzen. Man unterscheidet zwischen akuten und chronischen Rückenbeschwerden.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Rückenschmerzen?

Lokalisation, Dauer und Intensität der Schmerzen können Aufschluss über die mögliche Ursache der Rückenschmerzen geben.

Rückenschmerzen können in den unterschiedlichsten Bereichen des Rückens auftreten; besonders häufig jedoch sind Schmerzen im Lendenwirbelbereich und auch in der Schulter- und Nackenregion. Die Lendenwirbelsäule ist in etwa 75 Prozent der Fälle betroffen; 25 Prozent der Fälle gehen vom Nackenbereich aus.

Zudem unterscheidet man zwischen akuten und chronischen Schmerzen. Bei den meisten Patienten verschwinden die Schmerzen nach einigen Tagen oder spätestens Wochen wieder - halten diese länger als drei Monate an, bezeichnet man sie als chronisch. Von den 30- bis 60-jährigen Frauen sind 60 bis 80 Prozent von Rückenschmerzen betroffen, während es bei Männern immerhin noch 65 bis 70 Prozent sind.

Ursachen

Die Ursachen für Rückenschmerzen sind vielfältiger Natur und oft gar nicht lokalisierbar. In vielen Fällen stecken seelische Probleme hinter den Rückenleiden. Natürlich sind aber auch häufig verspannte Muskeln, bedingt durch eine überwiegend sitzende Tätigkeit, der Auslöser für Rückenschmerzen.

Vor allem bei älteren Menschen werden Rückenleiden durch Verschleißerscheinungen ausgelöst; Gründe hierfür sind Arthrose oder Osteoporose.

Ein eingeklemmter Nerv oder bestimmte Verletzungen wie ein Schleudertrauma oder der Bruch eines Wirbelkörpers können ebenso Rückenschmerzen auslösen. Nur in seltenen Fällen steckt eine ernsthafte Erkrankung, etwa ein Bandscheibenvorfall, hinter den Rückenschmerzen.

Ebenfalls können auch Tumore die Ursache für Rückenschmerzen sein - allerdings ist dies eher die Ausnahme. Ein Arzt wird die Ursache schnell herausfinden und für Abhilfe sorgen.

Wann zum Arzt?

Treten Rückenschmerzen nach einer anstrengenden körperlichen Belastung, wie nach dem Tragen von schweren Gegenständen auf, ist im Normalfall kein Arztbesuch notwendig. Ruhe und Schonung sorgen für eine Linderung der Beschwerden. Am Folgetag sind sie meist vollständig verschwunden. Dies gilt ebenfalls, wenn der Betroffene eine lange Zeit eine Körperhaltung eingenommen hat, bei der er seinen Rücken stark gekrümmt hat. Leichte Bewegungen zum Ausgleich verschaffen bereits eine Reduzierung der Schmerzen.

Stellen sich die Rückenschmerzen regelmäßig und ohne einen offensichtlichen Grund ein, ist ein Arztbesuch notwendig. Verspannungen, Beschädigungen der Muskeln oder des Knochens können vorliegen, die behandelt werden müssen. Nehmen die Rückenschmerzen zu, ist ebenfalls ein Arzt zu konsultieren. Stellen sich die Rückenschmerzen grundsätzlich nach dem Nachtschlaf ein, müssen die Schlafbedingungen überprüft werden. Dies kann in einem ersten Schritt ohne eine ärztliche Untersuchung erfolgen. Werden jedoch keine Änderungen erzielt, sollte ein Arzt die Gegebenheiten näher untersuchen.

Vor der Einnahme von Medikamenten, die eine Schmerzlinderung versprechen, ist die Rücksprache mit einem Arzt notwendig. Mögliche Nebenwirkungen oder Ursachen müssen im Vorfeld besprochen werden, bevor es zu weiteren Beschwerden kommt. Breiten sich die Schmerzen in die Arme oder Beine aus, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Es liegen Erkrankungen vor, die einen progressiven Verlauf haben.

Diagnose und Verlauf

Die spezifische Diagnose von Rückenschmerzen ist aufgrund der vielen möglichen Ursachen nicht ganz einfach. Neben dem Hausarzt kann ein Orthopäde bei der Diagnosefindung Rückenschmerzen ebenso einbezogen werden wie ein Rheumatologe oder ein Internist.

Grundsätzlich wird der behandelnde Arzt den Betroffenen fragen, wie und wann sich die Rückenschmerzen äußern. Treten diese nur einseitig oder nur nach körperlicher Anstrengung auf? Wandern die Schmerzen im Laufe des Tages vom Rücken in andere Körperregionen? Liegen bestimmte Vorerkrankungen vor, die mit den Rückenschmerzen einhergehen?

Ebenso entscheidend ist für die Diagnosefindung die Unterscheidung der Rückenschmerzen in akut und chronisch. Von akuten Rückenschmerzen wird gesprochen, wenn diese nicht länger als zwölf Wochen anhalten.

Im Gegensatz hierzu dauern chronische Rückenschmerzen länger als zwölf Wochen an. Beiden Formen ist gemeinsam, dass die Schmerzintensität variieren und sich auf verschiedene Art und Weise zeigen kann.

Als nächstes erfolgen körperliche Untersuchungen. Durch Abklopfen der Wirbelsäule beispielsweise kann der Arzt die Rückenschmerzen genauer kategorisieren und von anderen Erkrankungen abgrenzen.

Durch Röntgenaufnahmen lassen sich krankhafte Veränderungen der Wirbelsäule und des Knochenapparates erkennen, die Grund für das Auftreten von Rückenschmerzen sein können. Auch Blutauswertungen können bei der Diagnose Rückenschmerzen behilflich sein. Hierdurch lassen sich beispielsweise entzündliche Vorgänge im Körper nachweisen, die Grund für die auftretenden Rückenschmerzen sein können.

Komplikationen

Rückenschmerzen treten bei einer Vielzahl von Menschen auf und müssen bei einer richtigen Behandlung nicht zu Komplikationen führen. In den meisten Fällen handelt es sich bei Rückenschmerzen um Verspannungen der Muskeln. Diese können mit Massagen und Therapien behandelt und gelöst werden. Wenn sie nicht behandelt werden, bleiben die Rückenschmerzen vorhanden oder intensivieren sich weiter. Nicht selten tritt bei Rückenschmerzen auch ein Bandscheibenvorfall auf. Dabei verrutscht eine Masse und drückt hierbei auf die Nerven im Rücken, wodurch die Rückenschmerzen verursacht werden. In diesem Fall muss dringend ein Arzt konsultiert werden.

Bei einer Behandlung können Rückenschmerzen stark eingeschränkt werden. Hier muss der Patient selbst aktiv werden und sich sportlich betätigen bzw. eine gesunde Sitzhaltung bei der Arbeit einnehmen. Ein Arzt sollte auch dann aufgesucht werden, wenn die Rückenschmerzen über einen längeren Zeitraum anhalten und auch bei geringen Belastungen auftreten. Neben den Rückenschmerzen kann es auch zu einer Abnutzung der Wirbelsäule kommen. Diese kann durch die Messung von Blutwerten bestimmt werden.

Behandlung und Therapie

Die Behandlung von Rückenschmerzen richtet sich grundsätzlich nach deren Ursache. Bei leichten Rückenschmerzen sind Wärmeanwendungen häufig sehr hilfreich; auch Massagen können Linderung verschaffen. Fango und Moorschlamm in Verbindung mit Wärme haben sich hier besonders gut bewährt. Es gibt aber auch Heizkissen; diese werden einfach auf die schmerzende Stelle gelegt und schaffen meist schnell Schmerzlinderung.

Ein Saunabesuch kann ebenfalls schnell Abhilfe schaffen, besonders dann, wenn die Rückenschmerzen aufgrund von Verspannungen der Muskulatur entstehen. Wendet man sich an einen Arzt, wird dieser vermutlich schmerzstillende Medikamente verschreiben.

In einigen Fällen von Rückenschmerzen kann auch die Akupunktur Linderung bringen; diese sollte allerdings ebenso wie die Massage nur von geschultem Fachpersonal ausgeführt werden.

↳ Weitere Informationen: Hausmittel gegen Rückenschmerzen

Grundsätzlich gilt bei den meisten Arten von Rückenschmerzen: aktive Bewegung ist besser als Bettruhe, denn Bewegung tut dem gesamten Körper und vor allem auch dem Rücken gut. Ein angemessenes Rückentraining kann entsprechende Muskelbereiche ihres Rückens stärken und so Rückenleiden vorbeugen.

Nur in den seltensten Fällen, etwa einem schweren Bandscheibenvorfall, ist heutzutage noch eine Operation als Behandlungsmethode bei Rückenschmerzen notwendig.


Vorbeugung

Um Rückenschmerzen vorzubeugen, ist es wichtig, dass man in Bewegung bleibt. Vor allem Personen, die hauptsächlich am Schreibtisch arbeiten, sollten zum Ausgleich Sport treiben, denn ein muskulöser Rücken schmerzt seltener als eine untrainierte Rückseite.

Im Arbeitsleben und vor allem am Schreibtisch sollte man regelmäßige Lockerungs- und Entspannungsübungen nicht vergessen - öfter mal die Sitzposition zu wechseln, ist mindestens genauso wichtig wie regelmäßiges Aufstehen.

Der Besuch einer Rückenschule kann ebenso sinnvoll sein - diese kann auch vorbeugend gegen Rückenschmerzen helfen. In der Rückenschule lernt man, wie man sich im Alltag richtig bewegt. Das Heben schwerer Lasten sollte weitestgehend vermieden werden und selbst bei einfachen Bewegungen, wie dem Bücken, kann man einiges falsch machen.

Auch der regelmäßige Besuch der Sauna kann helfen, Rückenschmerzen vorzubeugen, denn die Wärme der Sauna hilft, verspannte Muskeln zu lockern und zu entspannen.

Quellen

  • Rüther, W. & Lohmann, C.H.: Orthopädie und Unfallchirurgie, Urban & Fischer, 20. Auflage, 2014
  • Heisel, J.: Physikalische Medizin - Praxiswissen Halte- und Bewegungsorgane, Georg Thieme Verlag, 1.Auflage, 2005
  • Wülker N. Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme Verlag. 2. Auflage 2010.
  • Mayer, C. et Siems, W.: 100 Krankheitsbilder in der Physiotherapie, Springer Medizin Verlag, 1.Auflage, 2011
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2012

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021

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