Sulfitallergie-Unverträglichhkeit
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 22. September 2018Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Mit dem Begriff Sulfitallergie/Unverträglichhkeit wird eine Gruppe einiger Erkrankungen aus der Gruppe der systemischen Allergien (den Organismus betreffenden) Allergien benannt. Solcherart Krankheiten zählt der Mediziner zu den systemischen Allergien. Dabei gehören Allergien zu den Autoimmunleiden. Allergien sind keine Infektionskrankheiten. Dank richtiger Behandlungsmaßnahmen wird eine systemische Allergie zurückgehen.
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Was ist eine Sulfitallergie/Unverträglichhkeit?
Der Name der Sulfiteallergie deklariert die krankhafte Reaktion auf Sulfite, die in Medikamenten, aber unter Umständen auch in Wein oder Früchten vorkommen. Das Allergen lässt sich direkt in Sulfiten nachweisen. Insoweit sind Sulfite selbst die Ursache. Die Sulfiteallergie rechnet man zu den eigentlichen Allergien, weil die Sulfite (Schwefelstoffe) oft Allergieauslöser sind. Das Immunsystem überreagiert auf auslösende Stoffe und dieses bewirkt charakteristische Anzeichen.
Da eine Sulfiteallergie den ganzen Körper in Mitleidenschaft zieht, zählt die Sulfiteallergie als Nahrungsmittelallergie zu den systemischen Allergien. Allergische Leiden werden zu Autoimmunerkrankungen gerechnet. Dabei attackieren bestimmte Blutzellen das Organsystem selbst, anstatt irgendwelcher Krankheitskeime. Bei der Sulfiteallergie geht es um ein eigenständiges Leiden, eher als nur um ein Symptom. Eine Sulfiteallergie ist gut zu behandeln, sie könnte allerdings beim Kontakt mit dem Auslöser wieder aufflammen. Eine Sulfiteallergie ist nicht infektiös.
Ursachen
Die Allergie als solche entsteht jedoch nicht durch Krankheitserreger. Grundsätzlich tritt eine Allergie häufig auf, wenn schwere Erkrankungen, zum Beispiel Krebs, vorhanden sind. Bestimmte Medikamente können Allergien bewirken. Schädigende Umweltstoffe sind ebenfalls oft der Auslöser von allergischen Reaktionen. Solche und ähnliche Bedingungen können das Organsystem nachteilig beeinflussen und hierbei die Entstehung einer Allergie herausfordern. Eine Anlage für Allergien kann genetisch bedingt auftreten.
Symptome und Verlauf
Typische Symptome:
Vor allen Dingen äußert der Leidende Symptome wie Übelkeit, Kopfschmerzen und Bauchkrämpfe. Ebenso können Hautrötungen, juckende Haut und Benommenheit dazukommen, abhängig von der Intensität der Überempfindlichkeitsreaktion. Atemnot und Blutdruckabfall können sich zusätzlich einstellen. Ist die Allergie heftig, kann aufgrund der Abwehrreaktion eine flüchtige Temperaturerhöhung dazukommen. Gewöhnlich kommt diese im Zuge der Sulfiteallergie dagegen nicht vor.
Bei länger andauerndem Kontakt mit dem Allergen in den Sulfiten verschlechtern sich die Symptome. Sie können sporadisch, allerdings genauso erneut durch den Kontakt mit Sulfiten eintreffen. Dabei ist es zu erfragen, ob die betreffende Person momentan an Überempfindlichkeitsreaktionen auf andere Nahrungsmittel oder sonstige Stoffe leidet. Wird ein Kontakt mit den Sulfiten gemieden, verschwindet die Überempfindlichkeitsreaktion bald wieder. Chronische Folgeerkrankungen sind nicht bekannt. Zwar sind Sulfiteallergien durch eine künftige Meidung des allergieauslösenden Stoffes abzuwenden, trotzdem können bei wiederholter Aufnahme dieser in den Körper akute bis lebensbedrohliche Reaktionen kommen. Diese erfordern die Einweisung ins Krankenhaus.
Diagnose
Weil diese Gesundheitsstörung ein valides Leiden und kein Symptom nennt, soll die Sulfiteallergie im Gesamten gesehen werden. Am Anfang wird der Heilkundler mit einem allergiebezogenen Patientengespräch alle relevanten Anzeichen protokollieren, im Übrigen jegliche signifikanten Gesundheitsstörungen und bestehende Erkrankungen mit einbeziehen. Die Untersuchung wird standardmäßig in der Arztpraxis oder in einer klinischen Ambulanz eingeleitet. Eine Krankheitserkennung wird mit der Beschauung der erkrankten Hautstellen sowie durch Untersuchungen der Verdauungsorgane vom Arzt zustande kommen. Wenn nötig, wird ein Test auf allergische Reaktionen gemacht.
Behandlung und Therapie
Typischerweise wird mit Antihistaminika gegen die akute Form einer Sulfiteallergie agiert. Lokale antiallergische Präparate, z. B. Kortisonsalben, können zusätzlich bei Hautveränderungen angewandt werden. Das Vermeiden der Aufnahme von Sulfiten über Lebensmittel ist unvermeidlich, weil sonst trotz der Therapie die Allergie von Neuem entstehen oder bedrohlich werden kann. Die Sulfiteallergie ist jedenfalls behandelbar, wenn Substanzen grundsätzlich vermieden werden, die dem Allergen gleichkommen, zumal gleichermaßen Kreuzallergien, zum Beispiel zwischen Wein und Trockenobst, vorhanden sein können.
Es gibt bei konsequenter Meidung von sulfithaltigen Lebensmitteln keine dauerhaften Verläufe. Im Zuge einer Stärkung des Körpers ist die gesunde Lebenseinstellung des Patienten wesentlich. Üppiger Verbrauch von Alkohol, Nikotinkonsum sowie Gewichtsprobleme sind zu vermeiden. Beim Verlauf der Allergie ist das biologische Alter der betroffenen Person ein relevanter Aspekt, da die Auswahl der Behandlung sowie der Arznei dementsprechend ausgerichtet werden sollte.
Ebenfalls können antiallergische Präparate Allergien auslösen, folglich muss das Medikament gewissenhaft ausgewählt werden. Abwehrmittel sind während einer allergischen Reaktion eher zu meiden. Eine Desensibilisierung, bei welcher das Immunsystem geschult wird, mit dem betreffenden Allergen klarzukommen, ist empfehlenswert, wenn sie erfolgversprechend ist. Selbige ist allerdings kostspielig und wird von der gesetzlichen Krankenkasse typischerweise nicht erstattet. Eine spezifische Ernährung ohne Sulfite kann die Sulfiteallergie beseitigen.
Berufsbedingte Risiken, welche Sulfiteallergien begünstigen, wie der häufige Kontakt mit Sulfiten beim Schwefeln von Trockenfrüchten, sollten durch Schutzmaßnahmen wie die Wahl des Essens im Restaurant, gefahrlos gemacht werden. Umstrittene Behandlungen, welche von der Kasse nicht bezahlt werden, können manchmal das Gegenteil bewirken. Sie sollen folglich eher selten angewendet werden. Die Unterstützung durch Familienangehörige, Bekannte oder Selbsthilfeorganisationen ist auch nützlich. Zuweilen kann es von Vorteil sein, sich online über die Erkrankung zu belesen.
Vorbeugung
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2011
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
- Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
- Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013
- Arastéh, K., et al.: Duale Reihe. Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 22. September 2018
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