Wein
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Fossilienfunde beweisen Wildrebenvorkommen schon vor achtzig Millionen Jahren. Von Menschen wurden Weinreben schon etwa 8000 Jahre vor unserer Zeitrechnung gepflanzt. Wein galt als Getränk der Götter, Dionysos in der griechischen Mythologie und Bacchus bei den Römern. Hinweise auf gesundheitsfördernde Wirkung von Wein sind in der Bibel, im Talmud, im alten Ägypten oder bei den Römern zu finden. Auch Hippokrates, der berühmteste Arzt des Altertums, wusste davon.
Inhaltsverzeichnis |
Wissenswertes über Wein
Wein ist ein weltweit geschätztes Genussmittel, das aus dem Saft von Weintrauben, aber manchmal auch aus anderen Früchten wie Äpfeln, Birnen, Johannisbeeren oder Erdbeeren erzeugt werden kann. Es gibt Weißwein und Rotwein. Geschmacklich ist zwischen den einzelnen Weinen ein großer Unterschied, sogar zwischen den Weinen gleicher Sorten von verschiedenen Winzern.
Wein wird weltweit in vielen Gegenden erzeugt. Zum guten Gedeihen braucht Wein bestimmte klimatische Verhältnisse, viel Wärme und Sonne. Auch die Beschaffenheit des Bodens, auf dem die Weinstöcke kultiviert werden, beeinflusst den Geschmack der Trauben und des Weines. Wichtig für Wein ist nicht nur der Standort der Weingärten, Terroir genannt, sondern auch die Reife der Früchte zur Zeit der Lese.
Durch die Verarbeitung der Früchte, durch die Gärung und die Lagerung des Weines bilden sich Aromen. Der Ausbau des Weines bedeutet die Arbeit des Winzers bei der Weinerzeugung zwischen Gärung und Abfüllung. Der Ausbau kann in Tanks oder Fässern erfolgen. Bekannt ist Wein aus Barriques-Ausbau. Dabei nimmt der Wein zu seinem eigenen Geschmack noch Geschmackstoffe aus dem Fass auf, beispielsweise aus alten Eichenfässern.
Weißwein ist relativ bald zum Konsum bereit. Er ist auch kürzer lagerfähig als Rotwein. Guter Rotwein muss mindestens achtzehn Monate reifen. Portwein und Sherry können bis fünfzig Jahre gelagert werden.
Bedeutung für die Gesundheit
In Maßen getrunken ist Wein jedoch ein sehr gesundes Genussmittel. Von Paracelsus stammt der Ausspruch "Jede Substanz kann Gift sein, auf die Menge kommt es an." Bei wissenschaftlichen Studien an der Harvard Universität in Boston wurde 1996 von Prof. David Sinclair der Bioaktivstoff Resveratrol entdeckt, ein Schutz gegen Umweltgifte, ein Anti Aging-Stoff, der auch Zellen reparieren kann.
Wein hat eine schützende Wirkung auf Herz und Kreislauf. Herzinfarkt und Hirnschlag sollen nachweislich geringer und die Lebenserwartung höher sein. Vorausgesetzt ist immer ein maßvoller Konsum. Untersuchungen zeigen auch positive Erfolge bei Nierenerkrankungen, bei Krebs und Demenz.
Zur bekannten Mittelmeerdiät, mit der man gesund sehr alt werden kann, gehören nicht nur fettreiche Ernährung mit Olivenöl, Obst und Gemüse sondern auch täglich einige Gläser Rotwein. Bei Menschen mit unausgewogener Ernährung können durch Wein wichtige Stoffe zugeführt werden. Der Stoffwechsel kann bedeutend verbessert werden.
Inhaltsstoffe & Nährwerte
Wein besteht außer aus Wasser auch aus Zucker und verschiedenen Säuren aus dem Traubensaft. Durch die Gärung der Maische wird Zucker in Alkohol umgewandelt. Ein Teil Restzucker bleibt im Wein enthalten und ergibt dann süßeren Wein. Weine mit weniger Zuckergehalt nennt man trockene Weine. Der Alkoholgehalt ist ein Qualitätskriterium. Der Geschmack wird intensiviert und die Säuren werden gemildert.
Wein enthält Kalium, Natrium und Calzium sowie mehr als fünfzehn Vitamine in einem natürlichen Mischverhältnis, das für den Stoffwechsel ideal ist. Die enthaltenen B-Vitamine sowie das Vitamin C wirken positiv auf das Nervensystem, unterstützen bei der Bindung von Eisen im Körper, sind wichtig für die Bildung der roten Blutkörperchen und regeln den Blutzuckerhaushalt.
Wein fördert die Verdauungssekrete. Er hat einen ph-Wert zwischen 2,8 und 4, das entspricht etwa dem Säuregrad von Magensäften und hilft bei der Fettverdauung. Das Tannin im dunklen Rotwein wirkt zusammenziehend, hemmt die Säurebildung im Magen und macht Schleimhäute unempfindlicher.
Eine besondere Wirkung haben Anthocyane, sekundäre Pflanzenstoffe, auch unter OPC als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich. Es gilt als Antioxidanzmittel und wird aus Traubenkernen gewonnen. Es ist auch in Traubenkernöl und Traubenkernmehl enthalten, in seiner natürlichen Form zum Genießen im Wein. Der Nobelpreisträger Sir Alexander Fleming sagte "Penicillin heilt den Menschen, Wein macht ihn glücklich."
Kalorien und Nährstoffe (pro 100g) | ||
Kilokalorien/ Kilojoule | 66 kcal/ 277 kj | |
Eiweiß | 0,22 g | |
Kohlenhydrate | 2,40 g | |
Fett | 0,00 g | |
Wasser | 88,93 g | |
Ballaststoffe | 0,00 g |
Unverträglichkeiten
Allergien gegen Wein und seine Inhaltsstoffe kommen kaum vor. Es handelt sich dabei meist um eine Unverträglichkeit, wenn Menschen auf Wein empfindlich reagieren. Kopfschmerzen können nicht nur mit der Quantität des getrunkenen Weines zusammenhängen. Sie können, genau so wie Nies- und Juckreiz, rinnende Augen, Rötung und Ausschläge bei sensiblem Menschen eine pseudoallergische Reaktion sein.
Rotweine enthalten biogene Amine, das sind kleine Eiweißbaustoffe wie Serotonin und Histamin, die bei Histaminunverträglichkeit bekannt sind. Durch die Verwendung von Schwefeldioxid als Konservierungsstoff bei der Weinerzeugung entstehen Sulfite, die manchmal nicht vertragen werden.
Einkaufs- und Küchentipps
Wein wird am besten liegend im dunklen Keller gelagert. Dort gibt es die beste Temperatur dafür, was für eine gute und lange Haltbarkeit wichtig ist.
Zubereitungstipps
Außer dass ein gutes Glas Wein fast jedes Essen noch perfekter macht, wird mit Wein auch gerne gekocht. Bei vielen schmackhaften Saucen ist Wein ein wichtiger Bestandteil des Rezeptes. Der Genuss von heißem Glühwein mit winterlichen Gewürzen gehört zu jedem Weihnachtsmarkbesuch.
Viele Menschen kennen Weinchadeau, den dick aufgeschlagenen Weinschaum aus Zucker, Eidotter und Weißwein, nicht nur als schmackhaftes Dessert sondern auch als Stärkungsmittel bei oder nach einer Erkrankung.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.
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