Allergische Reaktion
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Eine allergische Reaktion ist eine Abwehrreaktion des Körpers gegen einen externen Auslöser, ein sogenanntes Allergen. Allergische Reaktionen können sich durch unterschiedliche Symptome äußern und auch unterschiedlich heftig ausfallen. Unter Umständen können sie auch lebensbedrohlich ausfallen.
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Was ist eine allergische Reaktion?
Bei einer allergischen Reaktion handelt es sich um eine Abwehrreaktion des Immunsystems, die durch einen oder mehrere externe Auslöser hervorgerufen werden. Als Auslöser fungieren meist ansonsten harmlose Stoffe, die etwa in der Umwelt oder in Nahrungsmitteln vorkommen.
Durch eine ungewöhnlich starke Reaktion der körpereigenen Abwehrkräfte kommt es zu verschiedenartigen Symptomen, die unter Umständen sehr stark ausfallen und das Leben des Betroffenen schlimmstenfalls gefährden können. Allergische Reaktionen bedürfen oftmals einer medizinischen Behandlung, die meist aber vornehmlich die Symptome lindern.
Ursachen
Entstehen Allergien erst später, können die Ursachen etwa in der Umweltverschmutzung und bestimmten Giften liegen, die etwa über Lebensmittel oder Kleidung in den Organismus gelangen und dort zu den entsprechenden Reaktionen führen.
In letzter Zeit wurde auch immer häufiger diskutiert, inwiefern Stress als Auslöser für allergische Reaktionen infrage kommt. Da starker und dauerhafter Stress die Immunabwehr schwächen kann, ist es durchaus möglich, dass dies die Entstehung allergischer Reaktionen begünstigt.
Wann zum Arzt?
Bei einer allergischen Reaktion des Körpers ist es ratsam, bereits bei den ersten Anzeichen einen Arzt zu konsultieren. Heuschnupfen, tränende Augen oder Atemnot sollten von einem Arzt begutachtet und untersucht werden. Treten wiederholt Magenschmerzen, Durchfall oder Übelkeit auf, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen, da eine Lebensmittelunverträglichkeit vorliegen kann. Juckreiz und Hautveränderungen, wie z.B. Rötungen oder Schwellungen, sind ebenfalls einem Arzt vorzustellen.
In Ausnahmefällen genügt die Vermeidung der Situation. Dies ist beispielsweise bei einer Tierhaarallergie möglich. Dennoch ist grundsätzlich ein Allergietest durchzuführen, um ausreichende Informationen über alle reizauslösenden Substanzen zu erhalten. Ohne eine Behandlung droht dem Betroffenen in schweren Fällen ein anaphylaktischer Schock. Da Lebensgefahr besteht, muss ein Notarzt gerufen werden. Es kommt zu einer Akutreaktion des Immunsystems. Dieser ist gekennzeichnet durch einen plötzlichen Abfall des Blutdrucks und dem Risiko eines Multiorganversagens. Eine Schwellung des Kehlkopfes tritt ein. Damit droht ein Verschluss der Atemwege und der Tod durch ersticken. Bis zum Eintreffen des Notarztes muss der Betroffene mit Erste-Hilfe-Maßnahmen versorgt werden.
Tritt die allergische Reaktion nach der Einnahme von Medikamenten auf, muss ein Arzt aufgesucht werden. Neben der Unverträglichkeit der Arznei bestehen auch Probleme bei der Wirksamkeit der Inhaltsstoffe, sodass die Grunderkrankung auf einem alternativen Weg behandelt werden muss.
Symptome und Verlauf
Typische Symptome bei allergischer Reaktion:
Die Symptome einer allergischen Reaktion können je nach Auslöser und betroffener Körperregion ganz unterschiedlich ausfallen. Ist vornehmlich die Haut davon betroffen, äußert sich die Reaktion beispielsweise durch Hautausschläge, Schwellungen und Juckreiz. Häufig reagieren besonders die Atemwege auf die spezifischen Allergene.
Beim sogenannten Heuschnupfen schwellen die Schleimhäute an, und es kommt zu grippeartigen Symptomen wie Schnupfen, Fieber und Atembeschwerden. Schlimmstenfalls kann auf diese Weise Asthma entstehen, bei dem es zu lebensbedrohlichen Zuständen kommen kann.
Auch allergische Reaktionen des Magen-Darm-Trakts mit Blähungen, Schmerzen und Übelkeit sind möglich. Leichte allergische Reaktionen klingen oftmals von selbst wieder ab. In schwereren Fällen sollte eine medizinische Behandlung erfolgen, um die Gesundheit des Patienten nicht zu gefährden.
Diagnose
Eine allergische Reaktion kann vom behandelnden Arzt recht schnell diagnostiziert werden, wenn der Betroffene selbst Aussagen darüber treffen kann, welche Stoffe für die jeweilige Reaktion verantwortlich sind. Sollte dies nicht möglich sein oder muss der genaue Auslöser noch bestimmt werden, wird ein Allergietest (auch Pricktest genannt) durchgeführt.
Bei diesem werden verschiedene Allergene auf bzw. direkt unter die Haut gegeben, um herauszufinden, welcher Stoff Reaktionen hervorruft. Sind die Atemwege von der Allergie betroffen, werden sogenannte Provokationstests durchgeführt, bei denen verschiedene Substanzen unter ärztlicher Absicht inhaliert werden. Auf diese Weise kann festgestellt werden, welches Allergen genau für die Beschwerden verantwortlich ist.
Komplikationen
Es gibt eine Reihe von allergischen Reaktionen, die vom vergleichsweise harmlosen Kontaktekzem bis hin zur Verengung der Atemwege und daraus resultierender Atemnot reichen. Leichte Allergiesymptome können ohne weitere medizinische Komplikationen wieder abheilen. Schwellungen, Rötungen, Ekzeme, starker Fließschnupfen oder tränende Augen sind zwar lästig, verschwinden aber wieder, sobald der Kontakt mit dem Allergen unterbrochen wurde und der Körper Zeit zum Abheilen hatte. Das kann Tage bis Wochen dauern. Bei einem Kontaktekzem der Haut empfiehlt es sich, dieses nicht zu kratzen oder zu reiben, da es andernfalls zu Wundheilungsstörungen kommen kann.
Ernste Komplikationen sind dagegen wahrscheinlich, wenn es zu allergischen Reaktionen wie geschwollenen Atemwegen und Atemnot oder gar einer Schockreaktion des Körpers kommt. Glücklicherweise sind solche heftigen allergischen Reaktionen selten, bei ungünstigem Kontakt mit einem Allergen oder schweren Formen einer Allergie können sie aber durchaus auftreten. Betroffene Allergiker können sich am besten vor Komplikationen und den Symptomen selbst schützen, indem sie darauf achten, stets ihren Epi-Pen bei sich zu haben. Kann ihnen nicht geholfen werden, können derart schwere allergische Symptome zu Bewusstlosigkeit, Aussetzen der Atmung, Herz-Kreislauf-Störungen bis hin zum Kreislaufkollaps und im schlimmsten Fall zum Tod des Patienten führen. Meistens sind Todesfälle durch allergische Reaktionen durch eine starke Schwellung der Atemwege und dem Erstickungstod des Patienten zu begründen.
Behandlung und Therapie
Wurde festgestellt, dass ein Patient eine allergische Reaktion zeigt und somit an einer Allergie leidet, wird eine entsprechende Therapie eingeleitet. Dabei handelt es sich zunächst um symptomatische Behandlungen, die zwar die Beschwerden lindern, aber nicht die Ursache beseitigen. Meist werden dabei Medikamente verabreicht, welche die heftige Reaktion des Körpers und so auch die Symptome abschwächen.
Bei Auslösern wie Nahrungsmitteln oder Tierhaaren ist es vergleichsweise leicht, den Kontakt zu vermeiden. Allergien etwa gegen bestimmte Blütenpollen oder Hausstaubmilben machen es dagegen sehr schwer, den Auslöser aus dem Weg zu gehen. Aus diesem Grund kann in Absprache mit dem behandelnden Allergologen eine sogenannte Hyposensibilisierung stattfinden. Bei dieser werden dem Patienten nach und nach immer höhere Dosen des Allergens verabreicht, bis der Körper desensibilisiert wird und es als Folge nicht mehr zu allergischen Reaktionen kommt.
Vorbeugung
Besteht noch keine Allergie, ist eine gesunde Lebensführung mit einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Bewegung im Freien die beste Vorbeugung. Da Allergien oft spontan auftreten, gibt es hierfür jedoch keine Garantie.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
- Zenner, H.P.: Praktische Therapie von Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, Schattauer Verlag, 2008 3
- Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013
- Suttorp, N. et al.: Infektionskrankheiten: verstehen, erkennen, behandeln, Georg Thieme Verlag, 1. Auflage, 2003
- Probst, R.: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Thieme, Stuttgart 2008
- Trautmann, A.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2013
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024
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