Schulterarthrose (Omarthrose)
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Mehr als die Hälfte der über 60-jährigen sind von einem Gelenkverschleiß betroffen. Neben dem Hüft- und dem Kniegelenk ist auch ein Verschleiß der Schulter recht häufig; Mediziner sprechen in diesem Fall von einer Schulterarthrose (Omarthrose).
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Was ist eine Schulterarthrose (Omarthrose)?
Von einer Schulterarthrose wird immer dann gesprochen, wenn das Schultergelenk Verschleißerscheinungen aufweist. Dies ist ein schleichender Prozess, der sich über Jahre hinziehen kann. Während in der Anfangszeit zunächst morgendliche Anlaufschmerzen bestehen, kommt es schließlich zum Belastungsschmerz. Das Schultergelenk verliert im Lauf der Zeit immer mehr seiner Beweglichkeit und der Bewegungsradius der Schulter ist stark eingeschränkt. Vor allem bei Überkopfbewegungen äußern sich die Schmerzen in der Schulter.
Männer sind von der Schulterarthrose häufiger betroffen als Frauen; die meisten Patienten sind älter als 65 Jahre. Im Gegensatz zur Hüft- oder Kniearthrose kommt die Schulterarthrose allerdings sehr viel seltener vor, da auf der Schulter kein großes Gewicht lagert.
Die Medizin unterscheidet zwischen der primären und der sekundären Arthrose. Erstgenannte Form ist altersbedingt, während die sekundäre Arthrose durch Unfälle oder Erkrankungen ausgelöst wird. Solche Unfälle können beispielsweise Knochenbrüche mit Beteiligung des Schultergelenks oder eine Verrenkung der Schulter sein. Bei der primären Form der Erkrankung, kann der Arzt meist keine erkennbare Ursache finden.
Ursachen
Auch Unfälle wie Knochenbrüche oder Verrenkungen der Schulter können als Spätfolge die Omarthrose auslösen.
Symptome und Verlauf
Typische Symptome der Schulterarthrose (Omarthrose):
- Anlaufschmerzen an der Schulter
- Kraftverlust
In der Anfangszeit äußert sich die Schulterarthrose durch eher unspezifische Schmerzen in der Schulter, die vor allem morgens auftreten. Schreitet die Erkrankung weiter voran, verschlimmern sich die Schmerzen. Diese treten vor allem bei Überkopfbewegungen auf. Auch ein allgemeiner Kraftverlust ist bei der Schulterarthrose nicht selten. Die Bewegung des Schultergelenks ist stark eingeschränkt; einige Patienten klagen zudem über eine Steifheit im Schultergelenk beziehungsweise knirschende Geräusche. Eine fortgeschrittene Schulterarthrose führt zu dauerhaften dumpfen oder auch stechenden Schmerzen. Diese führen zu einer starken Beeinträchtigung der betroffenen Patienten.
Diagnose
Patienten mit Schulterschmerzen sollten sich zum Orthopäden ihres Vertrauens begeben. Nach einer allgemeinen Befragung und einer gründlichen Untersuchung der Schulter einschließlich der Halswirbelsäule wird dieser auch die Beweglichkeit der Schulter kontrollieren. Im Röntgenbild schließlich kann der schmäler werdende Gelenkspalt gut erkannt werden.
Auch Deformierungen der Schulterpfanne werden so sichtbar. Anhand des Röntgenbildes kann der Arzt das Stadium der Omarthrose meist recht genau bestimmen und entsprechende Therapievorschläge unterbreiten. Um die Weichteilstrukturen der Schulter darzustellen, kann zusätzlich ein MRT angeordnet werden. Dies ist besonders dann ratsam, wenn Erkrankungen der Rotatorenmanschette vermutet werden.
Behandlung und Therapie
Je früher die Schulterarthrose erkannt wird, desto besser stehen die Chancen, dass auf eine Schulterprothese verzichtet werden kann. Vollständig heilen kann man die Omarthrose allerdings nicht, da verlorene Knorpelmasse nicht wieder hergestellt werden kann. Im Anfangsstadium helfen entzündungshemmende Medikamente gegen die Schulterarthrose recht gut. Konservative Therapien wie Manuelle Therapie, Kälte- und Wärmetherapien, die Elektrotherapie und Massagen helfen ebenfalls recht gut, um die Beweglichkeit der Schulter wiederherzustellen und Schmerzen zu lindern.
Auch Injektionen mit Hyaluronsäure, einem natürlichen Bestandteil des Knorpels, oder Kortison in das Schultergelenk werden gern angewandt, da diese die Schulterschmerzen zumindest zeitweilig verringern. Eine Arthroskopie der Schulter ist eine weitere Möglichkeit, diese Erkrankung zu behandeln. Dies ist ein relativ kleiner Eingriff am Schultergelenk, bei welchem gleichzeitig ein eventuell vorhandener Schulterdachschleimbeutel entfernt werden kann. Liegt hingegen ein Knorpeldefekt im Schultergelenk vor, kann die sogenannte Knorpeltherapie hilfreich sein. Nur in sehr schweren Fällen der Schulterarthrose wird eine Schulterprothese eingesetzt. In diesem Fall werden die verschlissenen Gelenke durch eine Prothese ersetzt.
Vorbeugung
Wer bereits an einer Schulterarthrose leidet, sollte auf bestimmte Sportarten wie Tennis, Golf oder Wurfsportarten verzichten. Schwimmen hingegen ist ein ausgezeichneter Sport, welcher die Gelenke schont. Auch Radfahren und Walken sind durchaus empfehlenswert.
Quellen
- Rüther, W. & Lohmann, C.H.: Orthopädie und Unfallchirurgie, Urban & Fischer, 20. Auflage, 2014
- Heisel, J.: Physikalische Medizin - Praxiswissen Halte- und Bewegungsorgane, Georg Thieme Verlag, 1.Auflage, 2005
- Wülker N. Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme Verlag. 2. Auflage 2010.
- Mayer, C. et Siems, W.: 100 Krankheitsbilder in der Physiotherapie, Springer Medizin Verlag, 1.Auflage, 2011
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2012
- Imhoff, A.B. et al.: Checkliste Orthopädie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2014
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
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