Massage

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Massage ist eine Methode der physikalischen Therapie. Durch äußerlichen Kontakt mit der Haut wirkt eine Massage durch die Kräfte von Druck und Zug sowie in einigen Fällen auch der Temperatur. Die Kraftübertragung geschieht bei den meisten Arten der Massage mit den Händen, selten setzt der Therapeut auch seine Füße oder den ganzen Körper ein.

Inhaltsverzeichnis

Positive Effekte für Körper und Seele

Bei der Massage werden Muskeln mit Knet-, Streich- und Klopfbewegungen bearbeitet.

Die Massage ist ein sehr altes Heilverfahren und kam schon in antiken Hochkulturen auf. Die Ärzte des Altertums entwickelten bereits klar umschriebene Handgriffe als Behandlungsvorschriften. Eine Massage kann auch mit speziellen Apparaturen erfolgen. So gibt es Liegen, die eine Massage durch elektrische Vibrations-Elemente automatisch durchführen.

Die Wirkung der Massage ist auf einzelne Organe oder den gesamten Körper und auch die Seele gerichtet. Durch Knetungen erreicht der Therapeut tiefer liegende Gewebe und zielt so auf eine Muskelentspannung und Schmerzlinderung ab. Die Zerstreuung körpereigener Schmerz-Substanzen wirken fördernd auf den Heilungsprozess.

Während der Massage können Sehnen gestreckt und Gelenke gelockert werden. Die verbesserte Durchblutung der Haut und Muskeln verstärken die Selbstheilungskräfte des Körpers. Auch die Zirkulation der Lymph-Flüssigkeiten kann eine Massage verbessern und so unerwünschten Wasseransammlungen im Bindegewebe bekämpfen.

Mit einer gezielten Reizung bestimmter Nervenpunkte ist es sogar möglich, die inneren Organe mit einer Massage zu beeinflussen. So kann der Therapeut die Behandlung internistischer Krankheiten unterstützen.

Jede Massage wirkt auch auf psychosomatische Weise. Der Patient empfindet eine wohltuende Entspannung, wodurch gleichzeitig verschiedene Körperfunktionen beeinflusst werden. Auch dadurch fördert eine Massage die allgemeine Entkrampfung des gesamten Skelett-Apparates. Für den Kreislauf ist die Senkung von Puls und Blutdruck durch den psychischen Effekt einer Massage ebenfalls von Bedeutung.

Welche Massagen gibt es?

Die sehr vielfältigen Formen der Massage unterteilen Therapeuten in Teil- und Ganzkörpermassagen. Am meisten verschreiben Ärzte Teilkörpermassagen der klassischen oder schwedischen Art. Hier stehen oft die Wirbelsäule oder die Gelenke im Mittelpunkt, manchmal unterstützt durch spezielle Sportmassagen.

Die Lymph-Drainage ist eine Massage, die im Bereich der inneren Medizin zum Einsatz kommt. Traditionelle Varianten der Massage kamen aus dem asiatischen Raum nach Europa. Bekannt ist die Thai- oder auch die Ayurveda-Massage. Die Reflexzonen-Massage ist der Akupunktur angelehnt. Wärme kann ein Bestandteil der Behandlung sein wie dies bei der Hot-Stone-Massage oder manchen Wasserstrahl-Massagen der Fall ist. Bei Ganzkörpermassagen steht der psychosomatische Aspekt im Vordergrund.

Massagen in der Therapie

Besonders in der Orthopädie ist die Massage ein wichtiges Element der Behandlung. Der Patient sucht mit dem Rezept einen niedergelassenen Physiotherapeuten auf. Die Massage steht oft im Zusammenhang mit einer krankengymnastischen Behandlung. Einleitend erfahren erkrankte Gelenke und die Wirbelsäule eine Lockerung durch die Massage. Das schafft bessere Voraussetzungen für die folgende Mobilisation.

Große Bedeutung hat die Massage auch als Anschlussheilbehandlung und ist daher in Rehabilitationskliniken eine tragende Säule der Therapie. Während einer Kur erhalten die Patienten Unterwasserdruckstrahlmassagen, wenn sie unter Arthrosen oder Rheuma leiden. In Akutkrankenhäusern spielt die Lymphdrainage eine bedeutende Rolle.

Diese Form der Massage setzen Ärzte nach Unfällen und Operationen ein, um Schwellungen im Umfeld der Gewebsverletzungen zu behandeln. Die Kontraindikation einer Massage liegt stets im Ermessen des behandelnden Arztes: So können Muskelfaserrisse oder Gefäßveränderungen eine Massage in Frage stellen. Auch eine Reihe von Hauterkrankungen schließt eine Massage oft aus.


Sportmassage - Fitness und Regeneration

Die Sportmassage ist eine therapeutische Maßnahme im Sport. Wer sportlich aktiv ist, ist es gewohnt seine körperlichen Grenzen wieder und wieder zu überschreiten und zu erweitern. An Stelle positiver Auswirkungen, erwartet uns erst einmal der wohl bekannte Muskelkater. Längerfristig betrachtet, ist sportliche Betätigung natürlich von vielerlei Vorteil für Körper und Geist und so nimmt man das kurzweilige Unwohlsein gern in Kauf. Nun ist die Sportmassage eine Methode die in Bezug auf Leistung und Wohlbehagen Besserung verspricht.

Leistungssteigerung durch Sportmassage

Eine Sportmassage dient der vor allem der effektiven Vorbereitung und Regeneration von Sportlern während der Trainings- und Wettkampfphasen. Die Massage soll zu einer Leistungsherstellung bzw. Leistungssteigerung des gesunden Sportlers beitragen.

Wichtigstes Ziel der Massage ist die Aktivierung des Kreislauf- bzw. Stoffwechselsystems, um Schadstoffe (Stoffwechselendprodukte) schneller auszuscheiden. Dadurch wird eine rasche Regeneration der Muskulatur erreicht. Die Sportmassage ist ein geeignetes Mittel, um Muskelverhärtungen, Muskelverspannungen bzw. Muskelschmerzen zu lindern.

Eine Sportmassage ist kein Wellnessprogramm. Verspannte, harte Muskeln müssen mit Knet-, Streich- und Klopfbewegungen bearbeitet werden, um sich zu entspannen. Um großräumige Muskelpartien zu lockern, werden die Gliedmaßen gedehnt und geschüttelt. Diese Art der Massage ist für Masseur und Sportler gleichermaßen kräfteraubend.

Die Behandlung von Haut und Muskulatur kann schmerzhaft sein. Dennoch lohnt sich die Prozedur. Durch gewollte Anregung der Durchblutung heilen Muskeln schneller und sind somit auch nach geringerem Zeitabstand wieder leistungsfähig und belastbar.

Sportmassagen abhängig von Trainingsphase

Je nach Trainingsphase (Vorbereitung, Wettkampf, Regeneration) können unterschiedliche Sportmassagen zum Einsatz kommen.

Trainingsmassage

  • lockerer Beginn und stetige Intensivierung der Massagetechnik (intensive und kräftige Griffe)

Vorbereitungsmassage

  • sanfte, lockere und wärmende Massagetechnik

Zwischenmassage

  • kurze und auflockernde Massagegriffe zwischen den Aktivitäten

Erholungsmassage

  • intensive Tiefenmassage nach der körperlichen Aktivität, um den Rückfluss von Stoffwechselendprodukten zu fördern (z.B. Laktat). Wärme (Sauna, Bäder) kann die Regeneration fördern.

Technik der Sportmassage (Griffe)

Grundprinzip der Sportmassage ist die gezielte Massage (Kneten und Walken) von beanspruchten Muskelgruppen. Dabei ist zu beachten, dass die einzelnen Massagetechniken flüssig ineinander übergehen. Alle Knet-, Streich- und Klopfbewegungen sollten „aus einem Guss“ erfolgen. Hierbei steht der Wechsel von sanften und intensiven Streich- und Dehnbewegungen der Fingerspitzen, des Daumens sowie der Finger- und Handrücken im Vordergrund.

Sportmassage nicht nur für Sportler geeignet

Geeignet ist die Methodik für Jeden der sich schwerer körperlicher Belastung aussetzt. Sei es durch Profi- oder Hobby-sport, oder bedingt durch eine bestimmte berufliche Tätigkeit.

Wenn Sie gestresst, überarbeitet Feierabend machen, durch Fehlhaltung oder einseitige Belastung verursachte Verspannungen aus dem Büro mit nach Hause bringen, spricht nichts gegen eine Anwendung der beschriebenen Technik um sich am nächsten Morgen wieder fit zu fühlen.

Quellen

  • Rüther, W. & Lohmann, C.H.: Orthopädie und Unfallchirurgie, Urban & Fischer, 20. Auflage, 2014
  • Heisel, J.: Physikalische Medizin - Praxiswissen Halte- und Bewegungsorgane, Georg Thieme Verlag, 1.Auflage, 2005
  • Mayer, C. et Siems, W.: 100 Krankheitsbilder in der Physiotherapie, Springer Medizin Verlag, 1.Auflage, 2011
  • Imhoff, A.B. et al.: Checkliste Orthopädie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2014

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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