Übergewicht
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Übergewicht wird definiert als Körpergewicht, das in Relation zur Körpergröße zu hoch ist. Die Medizin spricht beim Übergewicht von der sogenannten Präadipositas als Vorstufe zur Fettleibigkeit. Neben anderen Risikofaktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum und mangelnder Bewegung gehört Übergewicht zu den Hauptursachen für Zivilisationskrankheiten.
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Was ist Übergewicht?
Übergewicht definiert sich durch ein hohes Körpergewicht in Relation zur Körpergröße. Es bringt diverse Beschwerden mit sich und verläuft für die Betroffenen selten ohne Folgen.
Übergewicht, auch als Fettleibigkeit bezeichnet, äußert sich durch verschiedenste Symptome. So ist die körperliche Belastbarkeit vergleichsweise gering und es kommt zu vermehrtem Schwitzen. Zudem sind die Gelenke übermäßig belastet, wodurch es zu Schmerzen und Erkrankungen wie Arthrose kommen kann. Zu den weiteren Symptomen zählen Kreislaufprobleme und mitunter auch Verdauungsbeschwerden.
Ursachen
Die Ursachen des Übergewichts können vereinfacht als zu niedriger Energieverbrauch bei gleichzeitiger Zufuhr von zu hohen Energiemengen bezeichnet werden.
Die oft - besonders von Betroffenen - zitierten genetischen Faktoren spielen zwar eine Rolle, jedoch ist diese eher untergeordnet. Die Hauptursachen des Übergewichts liegen in der Überernährung, dem Mangel an Bewegung, in gestörtem Essverhalten, bei dem Essen zur Sucht wird.
Darüber hinaus neigen viele Menschen durch Prägungen in der Kindheit dazu, sich selbst mit Süßigkeiten für geleistete Arbeit zu belohnen oder sich aber auch bei negativen Stimmungen mit ihnen zu trösten. Auch negative Vorbilder spielen hier eine Rolle.
Besondere Aufmerksamkeit im Zusammenhang mit dem Übergewicht ist dem in unseren Breitengraden stets verfügbaren Nahrungsüberangebot zu widmen, das gleichzeitig einen hohen industriell gefertigten Anteil hat. So ist bekannt, dass ein hoher Fructoseanteil in Nahrungsmitteln wie es beispielsweise häufig bei Fertig- oder Halbfertigprodukten der Fall ist, die Einlagerung von Fetten im Körper begünstigt.
Weitere Ursachen von Übergewicht können Stoffwechselerkrankungen, aber auch Nebenwirkungen von therapeutischen Maßnahmen gegen Krankheiten sein. Dies gilt in besonderem Ausmaß für Medikamente wie Psychopharmaka und Kortison.
Symptome und Verlauf
Die Beschwerden bei Übergewicht sind sowohl physischer als auch psychischer Natur. Betroffene bekommen Probleme mit den Bändern und Gelenken, neigen zu Durchblutungsstörungen und sind insgesamt anfälliger für Krankheiten. Psychisch geht mit dem Übergewicht oft ein starkes Unwohlsein einher. Bedingt durch die eingeschränkte Bewegungsfreiheit und die verminderte Leistungsfähigkeit können Minderwertigkeitskomplexe auftreten. Oftmals werden Betroffene auch ausgegrenzt, wodurch die Lebensqualität bei Übergewicht stark sinkt.
Übergewicht kann ganz unterschiedliche Verläufe nehmen. Werden frühzeitig entsprechende Gegenmaßnahmen wie Diäten oder Therapien eingeleitet, kann sie harmlos und ohne bleibende Schädigungen verlaufen. Wird jedoch nicht entgegengewirkt, kommt es zu unterschiedlichsten Erkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck. Auch das Gesamtcholesterin erhöht sich. Generell ist die Sterblichkeitsrate bei Menschen mit Übergewicht deutlich höher als bei Normalgewichtigen. Nicht selten verläuft Übergewicht für die Betroffenen durch das hohe Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko tödlich.
Behandlung und Therapie
Gegen Übergewicht anzugehen, bedeutet in einem ersten Schritt somit immer auch die eigene Lebensweise zu überprüfen. Als wirkungsvollste Maßnahmen gegen Übergewicht werden sportliche Betätigung und eine dauerhafte Umstellung der Ernährung genannt. Eine Ernährungsumstellung in Richtung ballaststoffhaltiger, fettarmer und zuckerarmer Nahrung ist sinnvoll, es sollte jedoch speziell bei Diäten darauf geachtet werden, dass diese nicht zu einseitig sein dürfen, da sie sonst ihrerseits selbst ein Gesundheitsrisiko darstellen.
Eine zu radikale Diät birgt außerdem das Risiko, dass der zeitweilige Verzicht auf kalorienreiche Lebensmittel zwar schnell zur Gewichtsreduktion führen kann, der Zeiger auf der Waage nach Beendigung der Diät aber schnell wieder klettert, wenn das alte Essverhalten wieder aufgenommen wird. Zum viel zitierten JoJo Effekt, der sich im Wechsel von Gewichtszunahme und Diät bewegt, kann zusätzlich häufig beobachtet werden, dass das Gewicht eine Weile nach Beendigung der Diät nicht nur wieder so hoch ist wie zuvor, sondern oft sogar höher.
Insgesamt ist es ratsam, mit ärztlicher Begleitung gegen starkes Übergewicht anzugehen, wenn spezielle Diäten wie beispielsweise eine Rohkostdiät gehalten werden sollen.
Maßnahmen bei sehr starkem Übergewicht können darüber hinaus der Einsatz von Appetitzüglern und Medikamenten, die die Fettaufnahme des Körpers verringern sollen sowie auch operative Eingriffe wie die Verkleinerung des Magens oder das Einsetzen eines Magenringes sein, durch den das Volumen des Magens verkleinert wird.
Vorbeugung
Um Übergewicht dauerhaft vorzubeugen, sollte man daher beachten, dass die Ernährung auf den Energieverbrauch des Körpers abgestimmt ist. So benötigt ein Mensch, der körperlich arbeitet andere Kalorienmengen als ein Mensch, der einer sitzenden Tätigkeit nachgeht.
Des Weiteren sollte sichergestellt werden, dass dem Körper über den Tag verteilt ausreichend Flüssigkeit zugeführt wird, da der Körper bei mangelhafter Versorgung Stoffwechselprozesse nicht optimal ausführen kann.
Wasser, mit Wasser verdünnte Fruchtsäfte und Kräuter- oder Früchtetees sind hierzu geeignet. Für ausreichende tägliche Bewegung sollte ebenfalls gesorgt werden. Beachtet man diese Prinzipien, hat Übergewicht keine Chance, sich auszubilden.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2011
- Payk, T.R.: Checkliste Psychiatrie und Psychotherapie. Thieme, Stuttgart 2013
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
- Siewert, J., Rothmund, M., Schumpelick, V.: Praxis der Viszeralchirurgie: Gastroenterologische Chirurgie. Springer, Berlin 2011
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
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