RS-Virus-Infektion
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Vor allem während den Herbst- und Wintermonaten sind Kinder immer wieder erkältet. Klagt das erkrankte Kind jedoch über eine Atemnot bzw. bemerken die Eltern eine deutliche Abgeschlagenheit, kann eine RS-Virus-Infektion nicht mehr ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund sollte, wenn die ersten Anzeichen einer derartigen Infektion bestehen, ein Kinderarzt aufgesucht werden.
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Was ist eine RS-Virus-Infektion?
Das RS-Virus - Respiratory Syncytial Virus - tritt vorwiegend bei Babys und Kleinkindern auf. Der Virus wird mittels Schmier- oder Tröpfcheninfektion verbreitet und kann Atemwegs- sowie auch Erkältungsbeschwerden auslösen. Jene Beschwerden äußern sich vorwiegend durch Schnupfen, Husten und sehr hohem Fieber. Der Virus breitet sich mitunter auch auf die Bronchien des Kindes aus, sodass im weiteren Verlauf eine Bronchitis sowie eine Lungenentzündung entstehen.
In einigen Fällen tritt auch eine Bronchiolitis ein. Bei einer Bronchiolitis schwellen die Schleimhäute der Bronchien an, sodass das Kind von massiven Atemwegsbeschwerden betroffen ist. Ein weiteres Anzeichen der Atemnot ist eine oberflächliche und sehr schnelle Atmung. Ebenfalls kann, auf Grund der ungenügenden Sauerstoffsättigung, eine Blaufärbung der Fingernägel und Lippen beobachtet werden.
Vorwiegend tritt die RS-Virus-Infektion während den Wintermonaten auf; auch im Frühjahr ist das Risiko einer derartigen Infektion erhöht. Ältere Kinder oder auch erwachsene Personen können ebenfalls mit dem RS-Virus infiziert werden; die Beschwerden sind jedoch deutlich geringer und - im Vergleich zu Kleinkindern und Babys - wenig stark ausgeprägt.
Ursachen
Zwischen der Ansteckung mit dem RS-Virus und dem tatsächlich Ausbruch, können mitunter zwei bzw. sogar acht bis zehn Tage liegen. Da vor allem Babys und Kinder ein geschwächtes Immunsystem haben bzw. nach Erkältungen anfälliger für Krankheiten sind, zählen diese zu den Risikogruppen.
Symptome und Verlauf
Typische Symptome der RS-Virus-Infektion:
- schnelle Atmung
Die RS-Virus-Infektion macht sich vorwiegend durch einen Schnupfen, hohes Fieber und starken Husten bemerkbar. Im weiteren Verlauf treten Atembeschwerden bzw. Atemnot sowie krankhafte Atemgeräusche und eine Blaufärbung der Schleimhäute, Fingernägel und Lippen auf (Zyanose). Das RS-Virus ist vor allem für Babys und Kleinkinder gefährlich. Aus diesem Grund sollten Eltern, wenn sie bemerken, dass ihr Kind einen Schnupfen hat, der mitunter mit Atemproblem in Einklang steht, sofort ihren Kinderarzt aufsuchen.
Vor allem dann, wenn das erkrankte Kind auch wenig trinkt bzw. besonders abgeschlagen wirkt. Im weiteren Krankheitsverlauf treten weitere Infektionen auf (Bronchitis, Lungenentzündung, Bronchiolitis), die durch Bakterien verursacht werden und sogar das Leben des erkrankten Kindes gefährden. Mittels Magensonde ist es möglich, dass eine Dehydration (das Kind trocknet aus) vorgebeugt werden kann. Mit der Magensonde kann das erkrankte Kind auch mit den notwendigen Nährstoffen versorgt werden.
Diagnose
Die Diagnose erfolgt durch eine Blutuntersuchung. Liegt eine RS-Virus-Infektion vor, muss überprüft werden, wie stark die Atemwege eingeschränkt sind. Liegt eine starke Beeinträchtigung der Atmung vor, muss das Kind in ein Spital eingeliefert werden. Im Rahmen der stationären Aufnahme, wird die Atmung des Kindes permanent überwacht.
Behandlung und Therapie
Vorwiegend werden die Symptome des Kindes behandelt. Liegt eine schwache Form der RS-Virus-Infektion bzw. liegen keine stark ausgeprägten Symptome vor, verabreicht der Mediziner Medikamente, welche die Bronchien erweitern. Ebenfalls werden Medikamente zur Verflüssigung des bereits gesammelten Schleims in den Atemwegen verabreicht. Auch ein Nasenspray kann dabei helfen, die Symptome - in Form eines Schnupfens oder einer beeinträchtigten Atmung - zu lindern.
Babys, die noch keine sechs Monate alt sind, werden im Regelfall stationär im Krankenhaus aufgenommen. Dies deshalb, weil hier - auf Grund der stark ausgeprägten Symptome - eine permanente Überwachung erfolgen muss. Im Krankenhaus erhalten die Erkrankten Sauerstoff und können im Ernstfall auch künstlich beatmet werden. Antibiotika wird nur dann verordnet, wenn weitere Infektionen (ausgelöst durch Bakterien) aufgetreten sind. Der RS-Virus ist hingegen resistent gegen jede Form von Antibiotika, da Antibiotika nur gegen bakterielle Infektionskrankheiten wirksam sind.
Vorbeugung
Eine Impfung gegen den RS-Virus gibt es nur für jene Kinder, welche zu speziellen Risikogruppen gehören. Aus Kostengründen steht der Impfstoff nicht der gesamten Bevölkerung zur Verfügung. Die Impfung muss monatlich wiederholt werden; die Kosten für eine derartige Immunisierung sind sehr hoch. Wichtig ist, dass - damit die RS-Virus-Infektion vorgebeugt werden kann - viel Wert auf Hygiene gelegt wird (Händewaschen, etc.).
Quellen
- Deutsche Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie: DGPI Handbuch: Infektionen bei Kindern und Jugendlichen, 6. Auflage, Georg Thieme Verlag, 2013
- Schellenberg, I. et al.: Kinderkrankheiten von A-Z: Wo Naturheilverfahren wirken - wann Schulmedizin nötig ist, 2. Auflage, TRIAS, 2012
- Stauber, M., Weyerstahl, T.: Duale Reihe Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2013
- Herold, G: Innere Medizin. Eigenverlag, Köln 2014
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
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