Zyanose
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Eine Zyanose führt zu einer bläulichen Verfärbung der Haut. Die Blaufärbung kommt zustande, weil das betroffene Gewebe nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Je nachdem welche Grunderkrankung vorliegt, kann eine Zyanose durchaus gut behandelt werden.
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Was ist eine Zyanose?
Bei einer Zyanose kommt es zu einer Blaufärbung der Haut (z.B. blaue Lippen). Meist sind die Schleimhäute, die Lippen oder die Fingernägel von der Verfärbung betroffen. Obwohl blaue Lippen auch bei einer leichten Unterkühlung auftreten können, ist meist Sauerstoffmangel für eine Zyanose verantwortlich.
Grundsätzlich wird zwischen einer zentralen Zyanose, einer peripheren Zyanose und einer Akrozyanose unterschieden. Die zentrale Zyanose tritt bei Lungen- und Herzkrankheiten oder in großen Höhen auf. Dabei kommt es in der Lunge zu einer nicht ausreichenden Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff.
Durchblutungsstörungen führen häufig zu einer peripheren Zyanose. Von einer Akrozyanose spricht man, wenn ausschließlich die Körperspitzen, wie etwa die Nasenspitze, von der Hautverfärbung betroffen sind.
Ursachen
Hämoglobin ist der Bestandteil der Erythrozyten, welcher dem Blut im gesunden Zustand die charakteristische rote Farbe gibt. Blut weist eine hellrote Farbe auf, wenn viel Sauerstoff enthalten ist, während es bei Sauerstoffmangel bläulich wird. Die möglichen Ursachen für den Sauerstoffmangel im Blut sind vielfältig. Sie können etwa von Erkrankungen wie Asthma oder COPD, also der Chronisch Obstruktiven Lungenerkrankung, ausgelöst werden.
Auch jahrelanges Rauchen kann zur Ausbildung einer Zyanose führen. Periphere Zyanosen werden durch Durchblutungsstörungen bestimmter Körperpartien hervorgerufen. Meist sind die Extremitäten betroffen. Bestimmte Vergiftungen können ebenso ursächlich an der Entstehung einer Zyanose beitragen.
Krankheiten
Wann zum Arzt?
Bläuliche Verfärbungen der Haut treten in den meisten Fällen durch eine Unterkühlung des Körpers auf. Der Betroffene kann eigenständig einige Maßnahmen zur Linderung der Beschwerden durchführen. Im Schwimmbad oder bei einem Aufenthalt im Freien ist eine ausreichende Bewegung notwendig, um die Durchblutung anzuregen und damit den bläulichen Verfärbungen vorzubeugen. Verschwinden die Symptome durch ein aktives Verhalten oder eine ausreichende Wärmezufuhr, ist kein Arztbesuch notwendig.
Tritt die bläuliche Verfärbung ohne einen ersichtlichen Grund auf, sollte ein Arzt konsultiert werden. Bei wiederholten Beschwerden müssen ebenfalls ärztliche Untersuchungen durchgeführt werden, da eine ernste Erkrankung vorliegen kann. Bei weiteren Erscheinungen wie ein getrübtes Bewusstsein, Gefühlsstörungen der Haut, allgemeine Müdigkeit oder eine verringerte Reaktionsfähigkeit, muss ein Arzt aufgesucht werden. Es liegen häufig Durchblutungsstörungen vor, die behandelt werden müssen.
Kommt es zu einem anhaltenden Herzrasen, wird der Herzmuskel stark beansprucht. Ein Arzt ist so schnell wie möglich aufzusuchen, da das Risiko für einen Herzinfarkt ansteigt. Kommt es zu einer gesteigerten Atmung oder einem Gefühl von Luftnot, das über mehrere Stunden anhält, ist ein Arztbesuch ratsam. Der Körper leidet unter einem Sauerstoffmangel, der ebenfalls die Gefahr für eine lebensbedrohliche Situation ansteigen lässt. Erkrankungen der Lunge oder Atemwege können vorliegen, die ärztlich abgeklärt werden müssen.
Diagnose und Verlauf
Die Diagnose einer Zyanose wird vom behandelnden Arzt sehr schnell mittels einer Blickdiagnose gestellt. Aufgrund der charakteristischen Blaufärbung bedarf es lediglich einer Inaugenscheinnahme durch den Arzt, um eine Diagnose zu stellen. Der komplizierte Teil der Diagnosestellung ist jedoch das Eruieren der Ursache für die Zyanose. Dabei erhebt der behandelnde Arzt zuerst eine Anamnese, um Grunderkrankungen und andere Beschwerden des Patienten abzuklären.
Besonders wichtig ist es, dass der Arzt feststellt, ob es sich um eine akute oder eine chronische Zyanose handelt. Bei der akuten Form liegt nämlich oft eine akute Luftnot vor, welche sofort behandelt werden muss. Im Rahmen der Diagnosestellung entnimmt der Arzt auch Blut. Im Labor wird dann mittels einer Blutgasanalyse ermittelt ob ein ausreichender Anteil von Hämoglobin mit Sauerstoff beladen ist. Wenn mehr als 5g Hämoglobin in 100ml Blut nicht an Sauerstoff gebunden sind, liegt eine Zyanose vor.
In manchen Fällen ist eine so genannte Pulsoximetrie notwendig. Dabei wird die Blutsauerstoffsättigung des Patienten gemessen. Der Verlauf einer Zyanose ist abhängig von der zugrundeliegenden Erkrankung.
Behandlung und Therapie
Die Behandlung einer Zyanose richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache. Im besten Fall ist der Betroffene nur etwas unterkühlt und die Zyanose kann durch die Zufuhr von Wärme leicht behoben werden. Bei der akuten Form der Zyanose, der eine Atemnot zugrunde liegt, erfolgt die erste Therapie durch die Gabe von Sauerstoff über eine Atemmaske. Erst in weiterer Folge wird dann die ursächliche Krankheit wie etwa eine Lungenentzündung, behandelt.
Wie bei Herz- und Lungenerkrankungen muss auch hier eine Therapie durchgeführt werden, welche die Grunderkrankung behandelt und nicht die Zyanose im eigentlichen Sinn. Eine Zyanose ist immer nur ein Symptom einer Erkrankung. Um eine Zyanose langfristig zu behandeln muss also die Ursache behandelt werden und nicht das Symptom.
Vorbeugung
Grundsätzlich ist es nicht möglich gezielte Maßnahmen zur Vorbeugung einer Zyanose zu setzen, da es sich dabei um ein Symptom mit vielfältigen Ursachen handelt. Es gibt jedoch Methoden um das Risiko zu senken. So ist ausreichend Bewegung in der Vorbeugung einer Zyanose besonders wichtig.
Bewegung ist gut für das Herz-Kreislauf-System und ist auch anregend für die Durchblutung. Weiter ist es sinnvoll für Menschen ab dem 40. Lebensjahr, einmal im Jahr einen Gesundheitscheck beim praktischen Arzt oder Internisten durchführen zu lassen.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
- Zenner, H.P.: Praktische Therapie von Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, Schattauer Verlag, 2008 3
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
- Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013
- Trautmann, A.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2013
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
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