Nasenspray

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Das Nasenspray ist in fast jeder Hausapotheke zu finden. Denn ist die Nase einmal verstopft, kann es Wunder wirken. Nasensprays sind sowohl mit abschwellendem Wirkstoff als auch mit natürlichen Inhaltsstoffen erhältlich.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Nasenspray?

Ein Nasenspray besteht aus einem Behältnis für Flüssigkeit sowie einem Sprühaufsatz. In dem Behältnis befindet sich der Wirkstoff in flüssiger Form. Durch das Drücken auf den Sprühaufsatz wird das Sprühsystem betätigt. So wird die Flüssigkeit als feines Aerosol in dosierter Menge freigesetzt. Vor dem Abdrücken ist der Sprühaufsatz in das Nasenloch einzuführen. Denn hier befindet sich die Öffnung des Sprühsystems. Eine Sprühdose kann mehrmals verwendet werden, aus hygienischen Gründen sind Nasensprays jedoch nur für die persönliche Verwendung gedacht. Nasensprays gibt es sowohl als medizinisches Produkt als auch als Pflegeprodukt. Letzteres dient lediglich der Reinigung und Befeuchtung der Nasenschleimhaut.

Wirkung und medizinische Anwendung

Ein abschwellendes Nasenspray enthält einen der Wirkstoffe Tramazolin, Oxymetazolin oder Xylometazolin. Diese gehören zur Gruppe der α1-Sympathomimetika. Während eines akuten Schnupfens schwillt die Nasenschleimhaut stark an. Die Wirkung von α1-Sympathomimetika besteht darin, die Gefäße zu verengen, die Schleimhautbildung abzuschwächen und der Bildung von Ödemen entgegenzuwirken. Genau aus diesem Grund wird die Nase nach der örtlichen Anwendung eines Nasensprays auch so schnell wieder frei.

Darüber hinaus können abschwellende Nasensprays auch eine Nasennebenhöhlenentzündung vorbeugen, welche oft mit der verstopften Nase einhergeht. Die abschwellende Wirkung hält jedoch nur höchstens zwölf Stunden an, sodass dann eine erneute Anwendung notwendig ist. Meist muss aber schon in weniger als zwölf Stunden „nachgesprüht“ werden. Gerne werden Nasensprays auch zur symptomatischen Linderung von Heuschnupfen eingesetzt. In der Medizin wird hier von einer allergische Rhinitis|allergischen Rhinitis]] gesprochen.

Nasensprays werden jedoch nicht nur bei einer verstopften Nase verwendet, sondern helfen auch bei einer Mittelohrentzündung. Leidet eine Person unter dieser Erkrankung, dann schwillt die Schleimhaut der Ohrtrompete an. Die Wirkung von Nasensprays verhilft auch hier zu einer Abschwellung der Schleimhaut. Bereits nach wenigen Minuten kommt es im Ohr zu einem Druckausgleich und der Schmerz lässt nach. Neben den abschwellenden Mitteln gibt es auch Nasensprays, die nur Meersalzwasser oder eine Kochsalzlösung enthalten. Dank ihrer reinigenden Eigenschaft können auch Meer- und Kochsalz die Nase befreien.

Formen und Gruppen

Namhafte Hersteller wie Otriven®, nasic® und Olynth® haben sich seit vielen Jahren in der Herstellung von Nasensprays und -tropfen bewährt. Inzwischen bieten diese Hersteller ein vielfältiges Sortiment mit unterschiedlichen Wirkstoffen an. Bei einem akuten Schnupfen sind abschwellende Nasensprays die absolute erste Wahl. In den Mitteln von nasic® ist neben den α1-Sympathomimetika auch der Wirkstoff Dexpanthenol enthalten, welcher die Heilung der Nasenschleimhaut unterstützt.

Wer jedoch Nebenwirkungen vermeiden möchte, greift besser auf Meersalzwassersprays oder Nasensprays mit natürlichen Wirkstoffen zurück. Neu auf dem Markt sind solche, die Eukalyptus – oft in Kombination mit Meersalz – als Wirkstoff enthalten. Das Sortiment von Olynth® enthält ein Nasenspray mit dem Namen Ectomed®. Dieses besteht aus dem natürlichen Wirkstoff Ectoin®. Dieser bildet auf der Schleimhaut einen beruhigenden Hydrofilm, ohne abhängig zu machen. Von der Verwendung von abschwellenden Wirkstoffen ist auch bei Heuschnupfen abzuraten, weil das Nasenspray bei Allergikern sehr häufig zum Gebrauch kommt. Die Firma Otriven® bietet ein speziell für Allergiker entwickeltes Produkt mit dem Namen OtriAllergie® an.

Dosierung

Abschwellende Nasensprays dürfen nach Bedarf bis zu drei Mal täglich verwendet werden. Die Anwendung soll jedoch nicht länger als sieben Tage am Stück dauern, damit keine Medikament-Abhängigkeit entsteht. Die angemessene Dosierung sieht für jedes Nasenloch einen Sprühstoß vor. Diese Dosierung gilt allerdings nur für Erwachsene und Schulkinder. Bei jüngeren Patienten sollte in Bezug auf Dosierung und Anwendungsdauer der Rat eines Kinderarztes eingeholt werden. Nasensprays auf natürlicher Basis können in der Regel öfter und länger angewendet werden.

Pflanzliche, natürliche und pharmazeutische Alternativen

Wer häufiger unter einer verstopften Nase leidet, verwendet lieber eines der pflanzlichen Produkte. Denn pflanzliche Mittel befreien die Nase sanft und schonend, so etwa das Nasenspray von Aspecton®. Dieses enthält eine Kombination aus chemischen und natürlichen Wirkstoffen. So ist zwar ein abschwellender Effekt vorhanden, doch wird die Nasenschleimhaut nicht ausgetrocknet. Rinupret® ist hingegen ein rein pflanzliches Nasenspray. Das darin enthaltende Eukalyptusöl ist für seine schleimlösende und antientzündliche Wirkung bekannt. Eine noch sanftere Alternative ist das homöopathisch wirkende Nasenspray von Euphorbium®. Zu seinen Inhaltsstoffen zählen etwa Kalkschwefelleber, Luffafrüchte und Silbernitrat.


Wechselwirkungen und Nebenwirkungen

Ein Nasenspray mit einem abschwellenden Wirkstoff sollte keineswegs zum Dauergebrauch eingesetzt werden, da es zu einer chronischen Arzneimittel-Rhinitis führen kann. Dabei handelt es sich um eine Arzneimittel-Abhängigkeit, die einen chronischen Schnupfen zur Folge hat. Die Nasenschleimhaut gewöhnt sich an den abschwellenden Wirkstoff im Nasenspray. Sobald die Wirkung des Arzneimittels nachlässt, schwellen die Schleimhäute sofort wieder an. Dann ist die Versuchung groß, das Spray immer wieder zu verwenden. Dieser Effekt wird auch als Rebound-Phänomen bezeichnet.

In Deutschland liegt die Abhängigkeitsrate bei etwa 120.000 Personen. In schlimmen Fällen führt eine solche Nasenspray-Abhängigkeit zum Abbau der Nasenschleimhaut sowie zu Stimmungsschwankungen. Auch ist der Körper anfälliger für Infekte, weil die keimabwehrende Funktion der Nase abgeschwächt ist. Es empfiehlt sich somit, bei leichtem Schnupfen nicht gleich auf ein abschwellendes Nasenspray zurückzugreifen. Meersalzwassersprays oder Kochsalzlösungen zum Inhalieren sind ebenfalls eine effektive Methode, um die Nase zu befreien.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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