Plötzliche Übelkeit
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Plötzliche Übelkeit bezeichnet das schnelle Eintreten des Gefühls der Übelkeit (Nausea). Es kann sich ebenso zügig zu einem Brechreiz mit dem anschließenden Erbrechen weiterentwickeln.
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Was ist plötzliche Übelkeit?
Bei Kindern ist es nicht selten, dass ihnen sehr schnell übel wird und sie danach bald erbrechen. Bei Erwachsenen kommt das dagegen seltener vor, denn sie haben gelernt, die Funktionen ihres Körpers einzuschätzen und zu kontrollieren. Dennoch lösen manche Krankheitsbilder plötzliche Übelkeit aus, die an jedem Ort und zu jeder Zeit auftreten kann und dafür sorgt, dass der Alltag nicht mehr wie gewohnt weiter gelebt werden kann. Die plötzliche Übelkeit kann in dieser Schwere bestehen bleiben, schlimmer werden oder relativ schnell in Erbrechen und weitere begleitende Symptome übergehen.
Häufige Auslöser sind Infekte des Magen-Darm-Traktes oder Erkrankungen der inneren Organe, jedoch kann plötzliche Übelkeit auch seelische Auslöser haben. Starke Emotionen etwa können zu einer schnellen Reaktion des Körpers auf sie führen. Ebenfalls in Frage kommt der hohe Konsum von Alkohol oder auch Drogen. Frauen sollten an eine Schwangerschaft denken, wenn plötzliche Übelkeit sie in nächster Zeit mehrfach überfällt. Kehrt die plötzliche Übelkeit wieder oder lässt sie sich nicht klar auf eine Ursache beziehen, sollte sie zur Sicherheit ärztlich abgeklärt werden.
Ursachen
Es reicht ein Trigger. Starke Emotionen wie Freude, Aufregung, aber auch Stress, Wut oder Trauer können zu plötzlich auftretender Übelkeit führen. Es kann sich dabei um eine einmalige Beobachtung auf eine besonders heftige Gefühlsregung handeln, aber auch um ein langfristiges Problem. Plötzliche Übelkeit tritt aber auch bei körperlichen Erkrankungen auf, etwa bei einer Magen-Darm-Infektion. Was als Übelkeit beginnt, geht schnell in Durchfall, Erbrechen, Fieber und Abgeschlagenheit über.
Plötzliche Übelkeit tritt auch bei schwereren Erkrankungen der inneren Organe auf, doch meistens weiß der Betroffene zu diesem Zeitpunkt schon, was ihm fehlt. Hatte eine Frau ihre letzte Regelblutung nicht und wird plötzlich von schnell aufkommender Übelkeit verfolgt, sollte sie einen Schwangerschaftstest machen. Vor allem bei jungen Menschen sind Kreislaufprobleme nicht selten. Es kommt zu sehr schnell eintretender Übelkeit, gefolgt von Schwindel und möglicher Synkope. Als Medikamenten-Nebenwirkung ist plötzliche Übelkeit ebenfalls häufig.
Krankheiten
Wann zum Arzt?
Die Ursachen einer plötzlichen Übelkeit sind vielfältig. In den meisten Fällen muss jedoch bei dem alleinigen Symptom kein Arztbesuch erfolgen. Vor einer Prüfung, dem Halten einer öffentlichen Rede, einem Termin bei dem Vorgesetzten, bei Stress oder einer enormen inneren Anspannung, tritt bei vielen Menschen eine plötzliche Übelkeit auf. Ein Arztbesuch ist nur dann notwendig, wenn der Betroffene sich nicht in der Lage sieht, die anstehende Situation ohne eine emotionale Unterstützung zu bewältigen.
Angstpatienten leiden sehr häufig unter einer plötzlichen Übelkeit. Sie sollten einen Arzt aufsuchen, um eine entsprechende Therapie einzuleiten. Bei weiteren Symptomen wie Fieber, Erbrechen, Durchfall oder Magenschmerzen, liegt ein Infarkt vor. Ein Arzt ist aufzusuchen, da es häufig in den kommenden Stunden oder Tagen zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes kommt. Hält die Übelkeit über mehrere Tage an, ist ebenfalls ein Arztbesuch anzuraten.
Bei geschlechtsreifen Frauen kann die plötzliche Übelkeit auf eine vorliegende Schwangerschaft hinweisen. Bleibt die Monatsblutung aus und kommt es zu einem ungewöhnlichen Spannungsgefühl in den Brüsten, sollte ein Arzt konsultiert werden. Tritt die plötzliche Übelkeit nach der Nahrungszufuhr auf, liegt eine Unverträglichkeit vor. Durch einen Allergietest kann gemeinsam mit dem Arzt herausgefunden werden, welche Lebensmittel künftig gemieden werden müssen.
Diagnose und Verlauf
Plötzliche Übelkeit braucht wenige Minuten, binnen derer sich ein vormals gesunder Mensch krank fühlt. Möglicherweise erbricht der Betroffene, bekommt Durchfall oder Kreislaufprobleme und muss sich setzen. Manche Fälle von plötzlicher Übelkeit lösen sich genauso schnell wieder auf, wie sie gekommen sind. In anderen Fällen bessern sie sich, nachdem der Patient sich übergeben hat. Die Begleitsymptome helfen dem Arzt dabei, eine Diagnose zu stellen.
Komplikationen
Plötzliche Übelkeit kann eine Reihe verschiedener Ursachen haben, ist aus medizinischer Sicht aber nicht immer problematisch. Komplikationen können vor allem durch die Situation bedingt entstehen, in der sich der Mensch befindet, wenn Übelkeit plötzlich und schnell aufkommt. Auch die begleitenden Symptome einer schnell aufkommenden Übelkeit können zu Schwierigkeiten führen, etwa Schwindel und Gleichgewichtsstörungen, Schweißausbrüche, Erbrechen oder Bauchschmerzen. Bei plötzlicher Übelkeit kann es sich beispielsweise um eine Abwehrreaktion des Körpers auf ein unverträgliches oder gefährliches Lebensmittel handeln, sodass es nicht mehr lange bis zum Erbrechen dauert.
Schafft der Betroffene es nicht, sich rechtzeitig zurückzuziehen, muss er sich in einer ungünstigen Situation übergeben. Für den Körper ist das zwar nur gut, für den Betroffenen allerdings nicht unbedingt. Problematisch werden kann eine plötzliche Übelkeit auch dann, wenn sich der Mensch nicht sofort aus der auslösenden Situation befreien kann. Reiseübelkeit beispielsweise kann auch sehr schnell aufkommen und steigert sich weiter bis hin zu Erbrechen, da es oft nicht möglich ist, die Reise sofort zu unterbrechen. Tritt plötzliche Übelkeit durch eine Schwangerschaft auf und wird von Erbrechen begleitet, kann sie den Körper der Frau bei häufigem Auftreten schwächen. Selbst, wenn sich eine plötzlich aufkommende Schwangerschaftsübelkeit in normalen Grenzen hält, schränkt sie die Frau gerade in der Frühschwangerschaft ein, da sie fortan versuchen muss, sich unangenehmen Gerüchen schnell zu entziehen.
Behandlung und Therapie
Wenn Frauen über plötzliche Übelkeit klagen, wird standardmäßig ein Schwangerschaftstest gemacht. Manche Schwangerschaften kündigen sich durch nichts an - bis auf die Übelkeit, die ab jetzt immer häufiger kommt. Sollte sich dieser Test als negativ erweisen, kommen weitere Blut- und Ultraschalluntersuchungen in Frage. Damit kann der Arzt einerseits sehen, was sich in Magen und Darm abspielt, andererseits können entzündliche Marker im Blut erkannt und einer Erkrankung zugeordnet werden.
Sehr wichtig ist bei plötzlicher Übelkeit aber auch die Befragung des Patienten. Drogen- und Alkoholmissbrauch führt häufig zu plötzlicher Übelkeit mit weiteren Symptomen. Weiß der Arzt, was der Patient eingenommen hat, kann er umso schneller behandelt werden, was wichtig ist, wenn es wegen dieser Substanzen bereits zu Übelkeit gekommen ist. Diese deutet auf eine starke Vergiftung des Körpers hin. Kann auf diese Weise noch keine Ursache gefunden werden, kann eine Magen-Darm-Spiegelung notwendig werden.
Auf diese Weise werden Erkrankungen der inneren Organe erkannt und können gezielt behandelt werden. Handelt es sich dagegen um eine Nebenwirkung eines Medikaments, wird der behandelnde Arzt versuchen, die Dosis neu einzustellen oder eine Alternative zu verschrieben, die besser verträglich ist. Da das aber nicht immer möglich ist, etwa bei der Medikation eines Krebspatienten, wird der Arzt stattdessen symptomatisch behandeln und mithilfe eines Antiemetikums versuchen, die plötzliche Übelkeit als Nebenwirkung in den Griff zu bekommen.
Vorbeugung
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
- Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
- Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013
- Siewert, J., Rothmund, M., Schumpelick, V.: Praxis der Viszeralchirurgie: Gastroenterologische Chirurgie. Springer, Berlin 2011
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
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