Lungeninfarkt
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Bei einem Lungeninfarkt handelt es sich um eine Lungenembolie, welche ihren Ursprung oft in krankhaften Veränderungen der Venen hat. Eine Lungenembolie ist ein ernst zu nehmender Vorfall, der unbehandelt zum Tod führt. Bei Auftreten eines Lungeninfarktes ist ein schnelles Handeln gefragt.
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Was ist ein Lungeninfarkt?
Eine Lungenembolie entsteht durch die Verstopfung der Adern, welche zum Herzen führen. An den Gefäßwänden der Venen kann es zu Ablagerungen kommen, sodass es dem Blut unmöglich ist, diese zu passieren. Gleichzeitig können Teile der Ablagerungen weitergetragen werden und mit dem Blutstrom in die Lunge gelangen. Wenn diese nun ein Gefäß der Lunge verstopfen, kommt es zur Lungenembolie. Das Areal kann nicht mehr durchblutet werden und es treten schwerwiegende Symptome auf.
Ursachen
Bei einer Thrombose handelt es sich um die Verklumpung des Blutes in bestimmten Gefäßen. Dieser Mechanismus ist körpereigen und bei offenen Wunden dazu gedacht, die verletzte Haut rasch zu verkleben, sodass kein Blut mehr nach außen dringen kann. Kommt es in gesunden Blutgefäßen zu so einem Vorgang, ist der Grundstein für einen Lungeninfarkt gelegt. In 80 Prozent der Fälle entspringt eine Lungenembolie einer Thrombose.
Von der Gefäßablagerung lösen sich Partikel und werden mit dem Blut zur Sauerstoffanreicherung in die Lunge gebracht. Ebenfalls verantwortlich sein können Teile vom Knochenmark oder Gasbläschen, welche durch ärztliche Eingriffe, Verletzungen oder Tauchunfälle in die Venen geraten. Längere Bettruhen, Operationen und bestimmte Medikamente sowie schwere Verletzungen oder Krebserkrankungen erhöhen das Risiko einer Venenthrombose und somit eines Lungeninfarktes.
Symptome und Verlauf
Typische Symptome des Lungeninfarkts:
Abhängig von Größe des Partikels und dem Teil, welcher von ihm verstopft wird, variieren auch die Beschwerden. Erste Anzeichen einer Lungenembolie sind plötzliche Atemnot oder eine beschleunigte Atmung, Brustschmerzen, Ohnmacht, Schock, Schweißausbruche, Husten, der blutig verlaufen kann, und ein schneller Herzschlag. Die Symptome können schubartig und wiederholt auftreten.
Wegen der oft nicht eindeutigen Symptome werden Lungeninfarkte in vielen Fällen zu spät erkannt, was zum Tod des Betroffenen führen kann. Im Verlauf einer Lungenembolie wandern die gelösten Blutpartikel durch den Körper. Kurz vor Erreichen der Pfortader, welche zur rechten Herzhälfte führt, weiten die Venen sich. Die Gefäße nehmen erst innerhalb der Lunge an Umfang ab. Dies bedeutet, dass die Partikel sich absetzen, nachdem sie die Pfortader bereits hinter sich gelassen haben und innerhalb der Lunge ein Gefäß verstopfen.
Sobald die Ader nicht mehr passierbar ist, sammelt sich Blut vor der Verstopfung, die Fließgeschwindigkeit wird reduziert. Dies kann zu weiteren Blutgerinnungen führen. Die rechte Herzhälfte versucht, durch vermehrte Pumpleistung dem plötzlichen Druck standzuhalten, dennoch fehlt es der linken Hälfte an Blut. Der Blutdruck sinkt, die Herzkranzgefäße werden nicht mehr ausreichend durchblutet, wodurch die Herzleistung reduziert und der Körper nicht mit genügend Sauerstoff versorgt wird.
Diagnose
Die Diagnose wird durch eine körperliche Untersuchung gestellt, wo auch die Krankengeschichte des Patienten im Mittelpunkt steht. Eventuelle Risikofaktoren, Anzeichen und Beschwerden müssen abgeklärt werden. Eine Laboruntersuchung gibt Auskunft über den Zustand des Blutes, der Ultraschall über die Belastung des rechten Herzens.
Komplikationen
Ein Lungeninfarkt ist die lebensgefährliche Komplikation einer Lungenembolie, die meistens durch eine Thrombose ausgelöst wird. Sie muss deshalb dringend ärztlich behandelt werden, um Folgeschäden zu vermeiden. Durch den Lungeninfarkt kommt es zu starken Schmerzen im Bereich von Brust und Rippen und Atemnot, die zu einer deutlichen Einschränkung des Befindens und der Beweglichkeit der Patienten führen. Die Atemnot, durch die die Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden, kann bleibende Schäden verursachen. Im Verlauf der Erkrankung kommt zu weiteren Komplikationen wie Bluthusten.
Wenn der Lungeninfarkt schnell behandelt wird, bestehen gute Aussichten auf eine Heilung. Da die Symptome bei einem Lungeninfarkt nicht immer eindeutig sind, aber schnelles Handeln erforderlich ist, sollte auch bei unspezifischen Anzeichen immer ein Arzt gerufen werden, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Wenn die Durchblutungsstörung nicht rechtzeitig behandelt wird, können eine Lungenentzündung und das Absterben von Lungengewebe drohen. Im schlimmsten Fall können dann die Patienten an einem Kreislaufschock sterben.
Behandlung und Therapie
Die Therapie wird auf den Grad des Lungeninfarktes abgestimmt. Erste Maßnahmen sind jedoch absolute Bettruhe sowie die Einnahme von Schmerz-, und Beruhigungsmitteln. Im Vordergrund der Behandlung steht es, weitere Embolien zu vermeiden. Hier wird zu Medikamenten gegriffen, die Heparin, einen Gerinnungshemmer, beinhalten. Dieser verhindert, dass sich der Thrombus vergrößert und sich eventuell erneut Partikel lösen, welche Lungengefäße verstopfen könnten.
Zudem erhalten Betroffene ein blutverdünnendes Mittel in Form von Tabletten. Hierbei handelt es sich um ein Medikament aus der Kategorie der Vitamin K-Antagonisten. Betroffene müssen nach einer Lungenembolie während ihres gesamten Lebens Thrombosestrümpfe tragen, um die erneute Entstehung eines Thrombus' in den Beinvenen zu vermeiden. Bei dem ersten Verdacht ist es ratsam, sofort einen Arzt aufzusuchen. Unbehandelt kann das verschleppte Blutgerinnsel tödlich enden. Der Lungeninfarkt ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland.
Vorbeugung
Einen Lungeninfarkt kann man durch eine Thromboseprophylaxe vorbeugen. Hierzu zählen die Einnahme von Medikamenten, die moderate Bewegung von Bettlägrigen sowie das Tragen von Thrombosestrümpfen. Lange Episoden ohne Bewegung, aber auch stundenlanges Stehen sollte vermieden werden.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
- Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013
- Trautmann, A.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2013
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
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