Brustschmerzen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. August 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Brustschmerzen können durch verschiedenste Ursachen hervorgerufen werden. Häufig stecken Erkrankungen der Lunge, des Herzens oder des Rückens dahinter. Oft sind aber auch hormonelle Gründe für unangenehme Brustschmerzen verantwortlich.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Brustschmerzen?

Brustschmerzen sind sehr unangenehm und gehen häufig mit einer Schwellung der Brust einher. Viele Frauen verspüren Brustschmerzen am Menstruationsbeginn.

Brustschmerzen werden in zyklusabhängige sowie in zyklusunabhängige Beschwerden unterschieden. In der Medizin wird der zyklusabhängige Schmerz auch als Mastodynie sowie der zyklusunabhängige Schmerz als Mastalgie bezeichnet.

Die weibliche Brust, medizinisch auch 'Mamma' genannt, ist eine Drüse. Diese stammt von den Schweißdrüsen der Haut ab. So setzt sich die weibliche Brust aus dem Brustdrüsenkörper, der Brustwarze sowie dem Warzenhof zusammen. Dabei besteht die Brustdrüse aus ungefähr 15 bis 20 Einzeldrüsen, Binde- und Fettgewebe. Während des Menstruationszyklus, in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie in der Menopause unterliegt die Brustdrüse immer unterschiedlichen hormonellen Schwankungen.

Ursachen

Brustschmerzen können auf eine Vielzahl von Gründen zurückgeführt werden. Die wichtigsten Ursachen haben wir im folgenden Abschnitt zusammengefasst.

Zyklusabhängige Brustschmerzen haben oftmals hormonelle Ursachen und äußeren sich durch Schmerzen vor oder auch mit dem Menstruationsbeginn. Ebenso können sich die Symptome durch ein unangenehmes Spannungsgefühl in der Brust äußern. Auch gutartige Veränderungen des Brustdrüsengewebes können auftreten.

In Bezug auf die hormonellen Ursachen kann auch die sogenannte Corpus-Iuteum-Insuffizienz infrage kommen. Hierbei handelt es sich um eine vermehrte Ausschüttung des Hormons Prolaktin im Gehirn, das für die Milchbildung in der Brust zuständig ist.

Ebenso können Brustschmerzen auftreten, wenn die Reifung der Eizellen in den Eierstöcken beeinträchtigt ist und bestimmte Hormone nicht oder nicht ausreichend gebildet werden können. So gilt der zyklusabhängige Brustschmerz nicht als Krankheit und auch nicht als Risikofaktor für Brustkrebs. Normalerweise treten diese Beschwerden nach den Wechseljahren nicht mehr auf.

Hormone können auch beim Mann für Brustschmerzen verantwortlich sein. Häufig treten diese aufgrund eines veränderten Hormonspiegels in der Pubertät oder im Zeitraum der männlichen Wechseljahre auf. Auch Hormonbehandlungen (Testosteron) können als Folgebeschwerden Brustschmerzen auslösen.

Der zyklus- bzw. hormonunabhängige Brustschmerz kann viele Ursachen haben. Hierzu gehören zum Beispiel Veränderungen der Wirbelsäule, der Rippen, Speiseröhren, Lungen – oder Herzerkrankungen. Des Weiteren kann auch Brustkrebs eine Ursache sein. Die Symptome äußeren sich häufig durch ein Brennen oder Ziehen in der Brust.

Neben den zuvor genannten Ursachen existieren zwei weitere Ursachen für Brustschmerzen, die sich nicht nach dem Zyklus richten.

Zum einen kann es sich um das sogenannte Tietze-Syndrom handeln, bei dem es zu schmerzhaften und entzündlichen Verdickungen am Brustbeinansatz kommt. Dabei ist häufig die zweite und dritte Rippe betroffen und der Schmerz strahlt in den Bereich der Brust.

Zum anderen kann auch das sogenannte Mondor-Syndrom Ursache von Brustschmerzen sein. Dieses Syndrom ist eine Entzündung der oberflächlichen Brustvene. Dabei ist der thrombotische Verschluss dieser Vene als Verdickung durchaus gut tastbar.

Auch Schilddrüsenerkrankungen zeigen häufig das Symptom Brustschmerz. Weitere mögliche Ursachen von Brustschmerzen sind u.a.:

Wann zum Arzt?

In der Regel sollten Brustschmerzen dann behandelt werden, wenn sie über einen längeren Zeitraum, ohne einen besonderen Grund und mit weiteren Beschwerden (z.B. Atemnot, Fieber, allgemeines Krankheitsgefühl) auftreten.

Grundsätzlich ist bei plötzlich auftretenden Brustschmerzen immer Vorsicht geboten, da dieses Beschwerdebild u.a. auf einen akuten Herzinfarkt hindeuten kann. Daher sollten Betroffene sehr sensibel auf ungewohnte Schmerzen in der Brust reagieren und im Zweifel den Arzt lieber einmal mehr konsultieren.

Gehen Brustschmerzen mit Symptomen wie Atemnot, Brustenge, Übelkeit, linksseitig-ausstrahlenden Schmerzen, Angst, Schwindel, Blaufärbung der Lippen oder Schwäche einher, dann ist unverzüglich der Notarzt (Notruf: 112) zu rufen!

Der Arzt ist auch dann aufzusuchen, wenn die Brustschmerzen ungewöhnlich stark und unerträglich werden. Auch nach einem Unfall oder nach einer Gewalteinwirkung ist der Arzt aufzusuchen, um Schäden frühzeitig zu erkennen.

Wird bei der regelmäßigen Selbstuntersuchung der weiblichen Brust eine unregelmäßige Schwellung, ein Geschwür oder ein Knoten ertastet, dann sollte ein Arzt die genaue Ursache abklären.

Im Allgemeinen wirkt sich eine frühzeitige Diagnose und Behandlung der Brustschmerzen eher positiv auf den weiteren Verlauf der Erkrankung aus und kann weitere Komplikationen vermeiden.

Krankheiten

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Diagnose und Verlauf

Um eine eindeutige Diagnose bei Brustschmerzen stellen zu können, sind oftmals bildgebende Verfahren, wie zum Beispiel eine Ultraschalluntersuchung oder eine Mammographie sowie auch spezielle Bluttests notwendig. Einige Ärzte empfehlen Betroffenen auch ein Schmerztagebuch zu führen, denn diese Aufzeichnungen sind oftmals der einzige Hinweis auf die Ursache, denn die zyklusunabhängigen Brustschmerzen sind funktionelle Beschwerden, die in der Regel keine organische Ursache haben. Die Therapie richtet sich daher immer nach der Schwere der Symptome sowie der Diagnostik.

Der Verlauf von Brustschmerzen ist abhängig von der jeweiligen Ursache. Die Gründe reichen von harmlosen Muskelverspannungen bis hin zu akuten und lebensgefährlichen Herz- oder Lungenerkrankungen. Werden die Schmerzen tief in der Brust wahrgenommen, sind die Schmerzen unerträglich stark oder kommen Begleitsymptome wie Atemnot, Kreislaufbeschwerden, Übelkeit, Blässe, oder Schweißausbrüche hinzu, dann kann dies auf eine ernste und lebensbedrohliche Erkrankung hindeuten. In diesm Fall sollte unverzüglich der Notarzt gerufen werden.

Behandlung und Therapie

Die Behandlung der Brustschmerzen richtet sich vor allem nach deren Ursache. Dabei kommen bei zyklusabhängigen Brustschmerzen unterschiedliche Medikamente, wie zum Beispiel Hormonpräparate oder Entzündungshemmer zum Einsatz. Dabei liegt das Augenmerk auf einem eventuellen oder gesicherten Gestagenmangel.

So können beispielsweise gestagenhaltige Gels durch das Auftragen auf der Brust die Schmerzen lindern.

Ebenso ist einer Therapie mit gestagenbetonten Ovulationshemmern möglich. Auch pflanzliche Produkte, wie zum Beispiel der Wirkstoff aus der Mönchspfefferpflanze können zur Linderung der Schmerzen beitragen.

So haben diese pflanzlichen Medikamente weitaus weniger unerwünschte Nebenwirkungen als die synthetischen Produkte. In vielen Fällen ist allerdings keine medikamentöse Behandlung nötig.

Eine Ernährungsumstellung oder ein gut sitzender Büstenhalter kann Betroffenen bereits helfen. Vor allem nach den Wechseljahren sollten sich Betroffene gesund und fettarm ernähren, da Übergewicht Brustschmerzen fördern kann.


Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
  • Ludwig, M.: Gynäkologische Endokrinologie. Ein Handbuch für die Praxis, 2.Auflage, optimist Fachbuchverlag, 2011
  • Kuhl, H.: Sexualhormone und Psyche: Grundlagen, Symptomatik, Erkrankungen, Therapie,1. Auflage, Georg Thieme Verlag, 2002
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Weyerstahl, T., Stauber, M. (Hrsg.): Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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