Kochbanane

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Im Gegensatz zu ihrer Schwester, der Obstbanane, ist die Kochbanane in Deutschland nahezu unbekannt. In vielen tropischen und subtropischen Ländern gehört sie zu den wichtigsten Nahrungsmitteln und wird daher in vielen Gerichten und auch als Dessert verwendet. Die Kochbanane hat - auch wenn sie Banane genannt wird - kaum Ähnlichkeit mit dem süßen Obst.

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Kochbananen

Die Kochbanane wird auch Mehl oder Gemüsebanane genannt. Sie gehört zur Bananen-Art Musa paradisiaca und stammt ursprünglich aus Afrika und Südamerika. Heute wird sie außerdem noch in Asien angebaut. Haupt-Erzeuger-Länder sind Uganda, Ghana und Kamerun. Die Kochbanane hat je nach Sorte eine grüne, gelbe oder rote Schale. Mit 30 bis 40 cm Länge ist sie größer als die Dessert-Banane.

Sie hat ein weißlich-gelbes, ziemlich festes Fruchtfleisch und schmeckt leicht säuerlich. In rohem Zustand schmeckt sie unangenehm mehlig. Daher sollte man sie nur zubereitet konsumieren. Gekocht hat sie ein leicht süßliches möhren oder kartoffelähnliches Aroma. Das Fruchtfleisch der Kochbanane ist erst dann genießbar und weich, wenn die Schale schwarz verfärbt ist oder schwarze Flecken hat.

Da nur ein geringer Teil ihrer Stärke während der Frucht-Reife in Zucker umgewandelt wird, schmeckt sie sogar im reifen Zustand nicht so süß wie die Obst-Banane. In den Herkunftsländern werden die Früchte als Kartoffelersatz verwendet. Dazu kocht der Anwender die in dünne Scheiben geschnittene Kochbanane einfach in Salzwasser auf. Die männlichen Kochbananen Blüten gelten in asiatischen Ländern als Delikatesse. Sie haben einen artischockenähnlichen Geschmack und werden wie Artischocken zubereitet.

Bedeutung für die Gesundheit

Für Patienten mit einer Glutenunverträglichkeit und Zöliakie ist die Kochbanane ideal, da sie aus den unreifen Früchten ein zum Brot-Backen geeignetes Mehl herstellen können. Menschen, die an der bislang unheilbaren und in Schüben verlaufenden chronischen Darmentzündung Morbus Crohn leiden, kann mit dem Konsum von Kochbananen ebenfalls geholfen werden.

Da sich in bestimmten Darm-Abschnitten der Betroffenen eine große Anzahl von Escherichia coli Bakterien befinden, kommt es dort immer wieder zu Entzündungen. Wie neueste Forschungsergebnisse zeigen, sind an diesen Stellen die M-Zellen der Darmschleimhaut beschädigt. Daher können sie die Krankheitserreger nicht mehr wirkungsvoll abwehren.

Kochbananen sind wegen ihrer anti-oxidativen Eigenschaften offenbar in der Lage, die bakteriellen Infektionen zu bekämpfen: Der zellschützende Effekt von Frucht-Fasern konnte in In-Vitro-Testreihen nachgewiesen werden. Tierversuche zeigten, dass das in den unreifen Früchten enthaltene Flavonoid Leucocyanidin sogar Magengeschwüre und Gastritis heilen kann.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

100 g Kochbananen haben 122 kcal. Sie enthalten 32 g Kohlenhydrate, 15 g Zucker, 1,3 g Eiweiß, 0,4 g Fett, 2,3 g Ballaststoffe, viel Kalium (499 mg), Natrium, Magnesium, Mangan, Kalzium, Eisen und die Vitamine A, B6 und C.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 128 kcal/ 536 kj
Eiweiß 1,04 g
Kohlenhydrate 29,33 g
Fett 0,31 g
Wasser 66,51 g
Ballaststoffe 1,59 g
Beta-Carotin 135 µg
Vitamin E 327 µg

Unverträglichkeiten

Kochbananen können bei manchen Menschen allergische Symptome wie Durchfall, Erbrechen, Übelkeit, Hautjucken und Schwellungen im Mund-Rachen-Raum verursachen. Wer noch nie Kochbananen gegessen hat und sich nicht sicher ist, ob sie bei ihm Unverträglichkeitsreaktionen auslösen, sollte anfangs nur eine geringe Menge konsumieren.


Einkaufs- und Küchentipps

Kochbananen sind ganzjährig in Asien-Shops, beim Fachhändler für exotisches Gemüse und in manchen Supermärkten erhältlich. Der Verbraucher sollte grundsätzlich nur pralle Früchte kaufen. Schalen, die bereits unappetitlich wirken, sind kein Hinweis auf eine geringere Qualität der Früchte, sondern eher ein Indiz für einen fortgeschrittenen Reifungsprozess.

Kochbananen Blüten sind nur im Sommer erhältlich. Sie stammen meist aus Vietnam und Thailand. Kochbananen sollten niemals zusammen mit Tomaten oder Äpfeln aufbewahrt werden, da sie sonst zu schnell reif werden. Am besten bewahrt der Konsument sie bei normaler Raumtemperatur auf. Bei zu niedriger Temperatur bekommt die Schale schnell Flecken. Reife Kochbananen sind noch etwa 5 Tage haltbar. Die Blüten werden am besten an einem kühlen Ort gelagert und spätestens nach einer Woche zubereitet.

Zubereitungstipps

Grüngelbe und gelbe (unreife) Kochbananen werden in dünnen Scheiben oder halbiert gekocht, gebraten, frittiert und gebacken, zu Bananen-Chips und in Eintöpfen verarbeitet. Die schwarzen (reifen) Früchte können roh konsumiert oder als Dessert zubereitet werden. Wegen ihrer mehligen Konsistenz eignen sich Kochbananen auch gut als Bindemittel in Soßen, Suppen und Eintöpfen.

Wer sie als Gemüse verarbeiten möchte, kann sich das westafrikanische Aloco zubereiten. Dazu brät er die 1 cm dicken Kochbananen-Scheiben in etwas Öl an und serviert sie mit einer pikanten Tomaten-Zwiebel-Soße. Wer Scharfes liebt, gart die Scheiben 15 Minuten in Salzwasser, tropft sie ab und brät sie in heißem Öl mit Chilis knusprig. Serviert wird das pikante Gericht mit geraspeltem Ingwer. Sehr lecker schmecken auch gekochte Kochbananen, die danach püriert und mit Curry und Kokosmilch zubereitet werden.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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