Kichererbsen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Kichererbsen werden schon seit 8000 Jahren als Nutzpflanzen verwendet. Sie gedeihen vorwiegend in warmen Klimazonen und kommen ursprünglich aus Kleinasien. Sie enthalten wertvolle Inhaltstoffe, die nicht nur für vegan und vegetarisch lebende Menschen eine wichtige Proteinquelle darstellen. Ein regelmäßiger Verzehr ist empfehlenswert, da er diversen Krankheiten vorbeugen kann.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Kichererbsen wissen

Kichererbsen werden auch echter Kicher oder Venuskicher genannt. Die Hülsenfrucht ist der Untergruppe der Schmetterlingsblütler zugehörig. Mit der Erbse ist sie nicht verwandt. Die krautige, einjährige Pflanze wächst bis zu einem Meter hoch und gedeiht bevorzugt in subtropischen Gebieten.

Hauptanbaugebiete heutzutage sind Indien, Afghanistan, Nordafrika, Mexico, die Türkei und auch südeuropäische Länder wie Spanien. In weniger wärmeren Ländern sind die Erträge der Pflanze wenig vielversprechend. Hauptproduzenten sind Australien und Indien. In Indien und Nordafrika zählt die Kichererbse zu den Grundnahrungsmitteln.

Die Verwendung der Nutzpflanze geht auf 8000 Jahre zurück. Ursprünglich wurde sie in Kleinasien kultiviert, fand ihren Weg über den Vorderen Orient bis in den Mittelmeerraum und schließlich nach Europa.

Kichererbsen stellen kaum Ansprüche an den Boden und kommen mit geringen Wassermengen aus. Die Zeit von Keimung bis zur Ernte liegt zwischen 2-3 Monaten. Die Hülsenfrüchte können frisch oder getrocknet gepflückt werden. Bei der frischen Ernte werden nur die grünlichen und unreifen Schoten gesammelt. Bei einer trockenen Pflückung werden alle Pflanzenteile geerntet.

Kichererbsen sind genau genommen die Samen der Pflanze. Sie haben ein mildes, leicht nussiges Aroma und sind sehr sättigende, vollwertige Lebensmittel.

Bedeutung für die Gesundheit

Bereits die Gelehrte Hildegard von Bingen nutzte die positiven gesundheitlichen Effekte der Hülsenfrucht. Heutzutage sind die Wirkungen der Kichererbse auf den menschlichen Organismus wissenschaftlich untersucht. Der regelmäßige Verzehr von Kichererbsen wird von zahlreichen gesundheitlichen Einrichtungen empfohlen.

Ein Konsum von Kichererbsen einmal pro Woche kann vor diversen Krankheiten schützen. Die Inhaltstoffe der Kichererbse wirken blutzucker- und cholesterinsenkend. Der Verzehr von Kichererbsen ist für Menschen mit Diabetes mellitus daher gut geeignet. Weiterhin sind die Inhaltstoffe der Hülsenfrucht zur Prävention von Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems geeignet.

Durch den hohen Gehalt an Ballaststoffen trägt der Verzehr von Kichererbsen zur Darmgesundheit bei. Der Genuss kann vor Erkrankungen dieses Organs, wie zum Beispiel Darmkrebs, schützen. Die proteinreiche Frucht ist besonders für vegan und vegetarisch lebende Menschen gut geeignet. Sie ist sehr proteinreich und somit eine gute Alternative für tierische Lebensmittel.

165 Gramm gekochter Erbsen decken bereits 70 Prozent des täglichen Folsäurebedarfs, sowie 25 Prozent des Eisenbedarfs ab. Hülsenfrüchte wie Kichererbsen leisten einen guten Beitrag zu einer vollwertigen Ernährung.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Die Hülsenfrüchte sind sehr nahrhaft und lang sättigend. Sie bestehen zu 20 Prozent aus Eiweiß. Die Anteile der essentiellen Aminosäure Lysin ist dabei sehr hoch. Kichererbsen enthalten weiterhin 40 Prozent Kohlenhydrate und 12 Prozent Ballaststoffe. Neben Vitamin B1 und B6 sind die Mineralstoffe Magnesium und Eisen sowie das Spurenelement Folsäure ernährungsphysiologisch wertvolle Inhaltstoffe.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 141 kcal/ 592 kj
Eiweiß 7,50 g
Kohlenhydrate 21,24 g
Fett 2,70 g
Wasser 60,83 g
Ballaststoffe 5,00 g
Vitamin E 2700 µg

Unverträglichkeiten

Eine Unverträglichkeit ist eine überempfindliche Reaktion des menschlichen Körpers auf ein bestimmtes Allergen. Diese äußerst sich zum einen in unspezifischen Symptomen wie Kopfschmerzen und ist häufig durch Probleme wie Hautauschlägen oder Atembeschwerden gekennzeichnet. Bei einer Unverträglichkeit gegenüber Kichererbsen sollten andere Hülsenfrüchte zudem gemieden werden. Dazu gehören neben Erbsen und Linsen auch Produkte aus Soja.


Einkaufs- und Küchentipps

Kichererbsen sind in vielen Supermärkten, Bio-Läden und Reformhäusern erhältlich. Bei trockener und kühler Lagerung halten sich unverschlossene Konserven nahezu endlos. Die Kichererbsen können getrocknet oder bereits gegart erworben werden. Letztere Variante ist für die spätere Zubereitung die schnellere Option.

Rohe Kichererbsen enthalten einen unverdaulichen Giftstoff. Dieser verfliegt nach Hitzeeinwirkung. Vom rohen Verzehr der Hülsenfrucht sollte daher eher verzichtet werden. Vor dem Zubereiten diverser Speisen müssen getrocknete Kichererbsen eingeweicht werden. Dazu sollte kaltes Wasser verwendet werden. In diesem müssen die Früchte mindestens 12-24 Stunden eingelegt werden. Die Kichererbsen können auch zu Mehl verarbeitet werden.

Zubereitungstipps

Kichererbsen eignen sich gut als Beilage für diverse Reis- oder Nudelgerichte. Weiterhin eignen sie sich zur Zubereitung von Suppen und Eintöpfen. Die Hülsenfrüchte werden vor allem im Orient zu schmackhaften Falafel-Bällchen verarbeitet. Dazu passt ein Dip oder Couscous.

Weiterhin ist ein Brei aus Kichererbsen die Grundlage von Humus. Humus ist sehr nahrhaft und gesund und eignet sich gut für den Ersatz von Brotaufstrichen und Käse. Zu Kichererbsen passen mediterrane Aromen wie Kümmel, Koriander, Zimt, Nelken und Paprika.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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