Linsen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei den Linsen handelt es sich um eine beliebte Eintopfspezialität. Sie zählen zu den Hülsenfrüchten.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Linsen wissen

Die Linse (Lens culinaris), auch Küchenlinse oder Erve genannt, stellt eine Pflanzenspezies der Linsengattung (Lens) dar. Sie gehört der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) an, die wiederum zu den Hülsenfrüchtlern (Fabaceae) gerechnet wird. Experten führen die Abstammung der Küchenlinse auf die wilde Lens orientalis zurück.

Linsen wurden in früheren Zeiten als Speise für arme Menschen angesehen. Daher trugen sie auch die Bezeichnung „Kaviar des armen Mannes“. Die Franzosen, die als große Gourmets gelten, betrachten die Linse dagegen als Delikatesse. Sehr geschätzt wird die Hülsenfrucht auch in den Mittelmeerländern, den arabischen Staaten, Mexiko und Indien. Je nach Region fällt die Zubereitung der Linsen unterschiedlich aus. Auch in Deutschland erfreut sich die Linse großer Beliebtheit.

Bei Linsen gilt es, zwischen verschiedenen Sorten zu unterscheiden. Ein wichtiges Differenzierungsmerkmal ist die Größe der Hülsenfrüchte. Während die kleinsten Sorten einen Durchmesser zwischen 4 und 5 Millimetern erreichen, werden die größeren Sorten durchschnittlich 6 bis 7 Millimeter groß.

Manche Linsensorten kommen bereits geschält in den Handel. Dagegen sind andere noch im Besitz ihrer Schale. Auch die Farben der einzelnen Sorten unterscheiden sich. So gibt es braune, gelbe, rote, grüne und violette Linsen. Sie alle haben jedoch ihre runde, flache Form gemeinsam.

Zu den wichtigsten Linsenarten zählen die Tellerlinsen, die in deutschen Eintöpfen Verwendung finden, die roten und gelben Linsen, die aus Indien stammen, die französischen Puy-Linsen sowie die kleinen schwarzen Belugalinsen, die auch als Kaviarlinsen bekannt sind. So werden diese besonders in der gehobenen Küche genossen.

Die Linsen, die in Deutschland verkauft werden, haben ihren Ursprung zumeist in den USA, Kanada, Spanien, Russland, Vorderasien und Chile. Diese Regionen stellen auch die Hauptanbaugebiete der Hülsenfrüchte dar. Am besten kann die Linse auf sandigen oder mergeligen Lehmböden gedeihen, die kalkhaltig sind. In Mitteleuropa wird die Linse kaum noch angebaut. Zu den wenigen deutschen Anbaugebieten gehören Niederbayern und die Schwäbische Alb.

Es wird vermutet, dass die Küchenlinse der Wildlinse entstammt, deren Heimat in Kleinasien liegt. Ihr Anbau erfolgte bereits in der Frühzeit des menschlichen Ackerbaus. Im alten Ägypten zählte die Linse zu den Hauptnahrungsmitteln.

Bedeutung für die Gesundheit

Die Linse wird als gesundes Nahrungsmittel eingestuft. So verfügt sie über wichtige Nährstoffe wie pflanzliches Protein. Als günstig gelten die Linsen auch für eine vegetarische oder vegane Ernährungsweise. Darüber hinaus sind die Hülsenfrüchte gut für die Figur, weil sie kaum Fett enthalten. Im Gegenzug weisen sie eine große Menge an Ballaststoffen auf.

Ebenfalls in den Linsen vorhanden sind Stoffe, die das Verbrennen von Körperfett vorantreiben. Dabei handelt es sich um Magnesium, Cholin, das zu den B-Vitaminen gehört, sowie Eiweiß. Eine weitere positive Eigenschaft der Hülsenfrüchte ist das Absenken des Cholesterinspiegels. Auf diese Weise kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen entgegenwirkt werden.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Zu den wichtigsten gesunden Inhaltsstoffen der Linse zählt das Spurenelement Zink. Weitere bedeutende Mineralstoffe sind Kalium, Phosphor, Kalzium, Eisen und Natrium.


Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 309 kcal/ 1293 kj
Eiweiß 23,50 g
Kohlenhydrate 49,30 g
Fett 1,40 g
Wasser 9,32 g
Ballaststoffe 10,60 g
Vitamin B5 1570 µg
Vitamin E 1143 µg

Unverträglichkeiten

Allergien gegen Linsen sind in mitteleuropäischen Ländern kaum zu verzeichnen. Anders sieht es allerdings in Spanien aus, wo die Linse ein Hauptnahrungsmittel darstellt. Die Allergie zeigt sich oft schon ab dem 4. Lebensjahr.

Als unverträglich gelten auch rohe Linsen. So beinhalten diese nicht bekömmliche oder giftige Stoffe wie Lektine. Durch den Kochvorgang werden diese Substanzen jedoch unschädlich gemacht. Das Einweichen vor dem Kochen reduziert zudem die unverträglichen Inhaltsstoffe.


Einkaufs- und Küchentipps

Linsen sind in Deutschland in jedem Supermarkt erhältlich. Oft werden sie bereits als fertiger Eintopf in Dosenform angeboten. Ansonsten sind sie in verschlossenen Verpackungen erhältlich. Sogar in angebrochenen Tüten können sich die Linsen lange halten, sofern ihr Aufbewahrungsort lichtgeschützt und trocken ist.

Frische Linsen müssen vor der Zubereitung in Wasser eingeweicht werden, was oft über Nacht erfolgt. Die anschließende Garzeit beträgt zwischen 30 und 60 Minuten. Kleine Linsen oder bereits geschälte Exemplare können umgehend in den Kochtopf gegeben werden und garen 20 bis 30 Minuten lang. Eine bedeutende Rolle bei der Kochzeit spielt das Alter der Linsen. Je älter die Linsen sind, desto länger nimmt ihre Zubereitung in Anspruch.

Zubereitungstipps

Zu den beliebtesten Linsenmenüs zählt der Linseneintopf. Darüber hinaus lassen sich die Linsen mit Spätzle servieren. Als Delikatesse gilt geschmorte Wachtel auf Linsen, bei der rotbraune Linsen zur Anwendung kommen. Ideal für Suppen und Salate sind die feinen Belugalinsen. Diese ähneln Kaviar und weisen ein nussiges Aroma auf.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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