Indische Kermesbeere

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Indische Kermesbeere wird von der traditionellen chinesischen Medizin seit Jahrtausenden zur Behandlung und Prävention verschiedener Erkrankungen eingesetzt. In der Naturheilkunde wird sie heute nur noch gelegentlich verwendet. Am sichersten sind jedoch homöopathische Indische Kermesbeere Heilmittel.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeiner Überblick

Mit Hilfe der Indischen Kermesbeere behandelt man u.a. Krebs, Ödeme und Erkrankungen des Immunsystems.

Die Indische Kermesbeere (Phytolacca acinosa) ist eine südostasiatische Pflanze aus der Familie der Kermesbeeren-Gewächse (Phytolaccaceae). Sie wird daher auch Asiatische Kermesbeere genannt. Alle Pflanzen dieser Familie sind mehr oder weniger giftig, sodass man bei der medizinischen Anwendung sehr vorsichtig vorgehen muss. Die Indische Kermesbeere ist eine mehrjährige, buschige und maximal 150 cm hohe Pflanze.

Sie hat gestielte ovale Laubblätter, die etwa 30 cm lang werden. Von Mai bis August bilden sich an ihren kolbenförmigen und aufrecht stehenden Blütenständen kleine grünliche oder weiße Blüten. Sie verwandeln sich später in brombeerähnliche purpur-violette bis schwarze Beeren und sind mit kleinen schwarz-glänzenden runden Samen gefüllt. Die Wurzel der Indischen Kermesbeere hat die Form einer Rübe.

Die giftigsten Teile des Strauchs sind die Samen und die Wurzeln. Sie dürfen unter keinen Umständen verwendet werden. Die ganz jungen Triebe und jungen Blätter sind proteinreich und können wie Gemüse gegessen werden. Die Beeren (ohne Samen!) sind in geringer Menge ungefährlich, wenn sie schon längere Zeit reif sind. Die jungen Trieb-Spitzen und Blätter der Indischen Kermesbeere werden am besten im Frühjahr, die Beeren im Herbst gesammelt.

Vorkommen und Anbau

Die Indische Kermesbeere ist in vielen tropischen und subtropischen Regionen zuhause. Sie kommt in Asien (Japan, China, Nord- und Südkorea, Vietnam, Bhutan, Myanmar, Indien), Afrika und Nord- und Südamerika vor. In Europa nutzt man den attraktiven Strauch als Zierpflanze im Garten. Das anspruchslose Gewächs bevorzugt sonnige Standorte und feuchte durchlässige Böden. Wer sich die Indische Kermesbeere in seinem Garten anbauen möchte, zieht sie sich am besten als Samen im Topf vor.

Da die Pflanze ein Kaltkeimer ist, müssen die Samen etwa 4 Wochen im Kühlschrank aufbewahrt werden, bevor man sie im Topf aussät. Steht der Topf dann in einem 22 Grad warmen Raum und wird das Substrat konstant feucht gehalten, keimen die Samen innerhalb von 3 bis 6 Wochen. Im Frühjahr kann man sie dann im Garten auspflanzen. Da die Indische Kermesbeere Wärme liebt, sollte man sie drinnen überwintern oder mit einem Winterschutz versehen.

Anwendung und Wirkung

Die Indische Kermesbeere enthält Triterpen-Saponine, Alpha-Spinasterol, Enzyme, Cyan-Farbstoffe, Gerbstoffe, Öle, Harze, Gamma-Aminobuttersäure, Lignane, Histamin, Lectine, Saponinglykoside, Pokeweed-Mitogene, Phytolaccagenin, Phytolaccanin, Phytolaccatoxin, Phytolaccasaponin und Phytolaccaside. Die nutzbaren Teile der Pflanze haben eine schmerzlindernde, entzündungshemmende, antibiotische, immunstärkende, harntreibende, schleimlösende und cholesterinsenkende Wirkung.

Sie können innerlich und äußerlich angewendet werden, wenn der Nutzer sich genau an die vorgeschriebene Dosierung und Zubereitung hält. Wer trotzdem Bedenken hat, wählt das homöopathische Arzneimittel. Für einen Rheuma-Tee gießt der Patient 1 TL getrocknete junge Blätter und Trieb-Spitzen mit 250 ml kochendem Wasser auf und lässt das Ganze 5 Minuten abgedeckt ziehen. Umschläge mit dem Indische Kermesbeere Tee helfen bei Hautkrankheiten.

Möchte er sie als Gemüse konsumieren, kocht er die zarten jungen Blätter und Trieb-Spitzen 15 Minuten lang und kocht sie ein weiteres Mal 15 Minuten in frischem Wasser. So kann er noch zusätzlich von der entwässernden und blutreinigenden Wirkung der Indischen Kermesbeere profitieren. Zu hohe Dosen von Phytolacca acinosa können leichte Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Schwindel, Durchfall, Magen-Darm-Krämpfe hervorrufen. Schwangere und Stillende sollten auf die Einnahme von Indischer Kermesbeere verzichten.

Wogegen hilft die Indische Kermesbeere?

Bedeutung für die Gesundheit

Die Indische Kermesbeere wird noch heute in der traditionellen chinesischen Medizin eingesetzt. Man behandelt damit vornehmlich Patienten mit Krebs, Ödemen, Entzündungen und Atemwegserkrankungen. Außerdem dient das alte Heilmittel zur Vorbeugung dieser Erkrankungen. Da die Inhaltsstoffe der Indischen Kermesbeere immunstärkende und antioxidative Eigenschaften haben, verhindern sie die Teilung, das Wachstum und die Verbreitung von Krebszellen.

Das Immunsystem aktiviert T-Lymphozyten und Killerzellen, die die Tumorzellen beseitigen. Der Anwender kann die Indische Kermesbeere sogar präventiv gegen (Darm-) Krebs nutzen. Die Saponine der Heilpflanze binden im Darm das mit der Nahrung aufgenommene Cholesterin, sodass es unverarbeitet mit dem Stuhlgang ausgeschieden wird. Auf diese Weise wird der Cholesterinspiegel des Patienten gesenkt.

Dank seiner antibiotisch wirkenden Substanzen hilft die traditionelle Heilpflanze auch bei entzündlichen Erkrankungen wie Rheuma, bei Infektionskrankheiten und - in äußerlicher Anwendung - bei Hauterkrankungen. Die harntreibenden Effekte sorgen für die Ausleitung entzündlicher Substanzen und überschüssigen Wassers aus dem Gewebe. In der Homöopathie verwendet man das aus der Indischen Kermesbeere gewonnene Heilmittel Phytolacca bei der Behandlung von Angina, grippalen Infekten und Entzündungen wie beispielsweise Gelenkrheumatismus.

 

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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