Vergiftung

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eine Vergiftung bezeichnet einen Zustand, bei dem schädigende oder gar tödliche Substanzen in den Körper auf verschiedene Weise aufgenommen wurden. Diese Substanzen verhalten sich toxisch, das heißt zellzerstörend, gewebeschädigend usw. Gegenmaßnahmen sind in jedem Fall erforderlich, der Körper kann diese Substanzen bei Vorliegen einer Vergiftung nicht mehr selbst abbauen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Vergiftung (Toxikose)?

Starke Bauchschmerzen, Schwindel und Müdigkeit sind typische Anzeichen einer Vergiftung. Je nach Vergiftungsart treten die Symptome unterschiedlich schnell auf.

Um von einer Vergiftung zu sprechen, müssen schädigende Stoffe in einer bestimmten Menge, bzw. auch höher, dem Körper zugeführt worden sein. Dies kann durch Einnahme und Injektion, Einatmen oder durch Hautkontakt hervorgerufen sein. Der Fachausdruck einer Vergiftung nennt sich Toxikose. Bei Vergiftungen mit mehreren Substanzen spricht man von einer Mischintoxikation.

Außerdem unterscheidet man zwischen einer akuten Vergiftung, bei der die Substanz in überschrittener Menge in einem zugeführt wurde und die körperliche Reaktion auch zeitnah erkennbar ist und einer chronischen Vergiftung, bei der die Substanz schleichend zugeführt wird und eine Vergiftung bzw. Auswirkungen erst ab einem bestimmten Maß zum Vorschein kommen.

Ursachen

Die Ursachen einer Vergiftung können vielfältig sein. Im folgenden sind die häufigsten Vergiftungsarten aufgeführt:

  • Vergiftung durch Schlangenbiss

Es kann z.B. eine Vergiftung durch Medikamente, Rauschgifte, giftige Pflanzen, (versehentlich) eingenommene Putz- oder Reinigungs- sowie Lösungsmittel, Gase und Bisse sein.

Hinzu kommen weiter aber auch Vergiftungen, die durch Alkohol und Nikotin verursacht werden. Hier ist die Toleranzmenge durchaus höher, jedoch gibt es im Körper auch hier eine Grenze, ab der dieser die zugeführten Stoffe nicht mehr ohne Hilfe abbauen kann. Außerdem kann es hier zu späten Vergiftungserscheinungen kommen, es kommt also der akute und/oder chronische Zustand bei einigen Substanzen in Betracht.

Vergiftungssymptome

Symptome und Verlauf

Die Symptome von Vergiftungen können sehr unterschiedlich sein und sind oftmals auch von der zugeführten Substanz abhängig. So ist es zum Beispiel bei akuten Vergiftungen so, dass die Symptome sehr bis relativ schnell auftreten, bei Schlangenbissen z.B. teilweise in Sekundenschnelle. Es kommt auf die Substanz an, aber häufige Vergiftungserscheinungen sind Bauchschmerzen, Erbrechen, Schwindel, Ohnmacht, Lähmung, Kreislaufkollaps, Atemnot, Hautausschläge bis hin zum Herz-Kreislaufstillstand.

Bei chronischen Vergiftungen sind die Symptome meist nicht sofort einer Vergiftung zuzuordnen, auch hier klagen die Betroffenen oft über Bauchbeschwerden, Müdigkeit, Leistungsabfall, Hautveränderungen und Ähnliches. Diese Symptome lassen sich aber auch anderen Krankheiten und nicht nur einer Vergiftung zuordnen, sodass eine weitere Abklärung unbedingt erforderlich ist.

Diagnose

Die Diagnose ist auch abhängig von akuten oder chronischen Zuständen der Vergiftung. Bei einer akuten Vergiftung sind teilweise äußere Anzeichen, wie Bisswunden, Stichwunden von Insekten, Hautveränderungen und/oder Hautverätzungen bzw. Hautrötungen zu erkennen, außerdem kommen die oben erwähnten Anzeichen hinzu.

Da bei einer akuten Vergiftung schnell gehandelt werden muss, werden teilweise Sofortmaßnahmen ergriffen. Diese können zum Beispiel Magen auspumpen oder die Gabe eines Gegengifts sein, wenn bekannt ist, woher die Vergiftung stammt. Letztendlich klärt aber die Untersuchung des Blutes in einem Differentialblutbild mit speziellen zusätzlichen Parametern die erste Diagnosestellung ab.

Akute Vergiftungen sollten also in einem Krankenhaus oder einer Notfallstation behandelt werden, da hier alles sehr viel schneller zu diagnostizieren und das Personal auf solche Fälle spezialisiert ist. Bei einer chronischen Vergiftung ist die Zuordnung schwieriger, da auch meist nicht bekannt ist, wo die Ursache liegt. Auch hier geben letztendlich Blutuntersuchungen Aufschluss darüber, welche toxischen Substanzen sich im Körper befinden und den Zustand der Vergiftung auslösen.

Behandlung und Therapie

Wie bereits erwähnt muss bei einer Toxikose unterschieden werden, wodurch die Vergiftung ausgelöst wurde und wie man dem entgegenwirken kann. Oftmals ist eben das Auspumpen des Magens oder die Gabe eines Gegenmittels erforderlich. Manchmal hilft auch eine Dialyse den Vergiftungszustand zu verbessern, indem Substanzen aus dem Blut gereinigt werden. Es gibt hier verschiedene Möglichkeiten, bei Vergiftungen mit Gasen ist die Behandlung oft sehr schwierig und kann meist nur medikamentös erfolgen und keine komplette Heilung erzielen, sondern nur das Fortschreiten verhindern. Dies ist auch oft bei chronischen Vergiftungen der Fall. Viele Stoffe lassen sich nicht mehr komplett aus dem Körper entfernen und hinterlassen bleibende Schäden.


Vorbeugung

Nicht in jedem Fall lässt sich eine Vergiftung verhindern, in einigen Fällen kann man jedoch mit entsprechenden Schutzmaßnahmen den Kontakt zu Toxinen verhindern.

Hierunter fallen z.B. geeignete Schutzkleidung, Atemschutzmasken, Beachten einer Dosierungsanleitung von Medikamenten bzw. Folgeleistung der ärztlichen Anweisungen und das Hinzuführen von Genuss- und Rauschmitteln, soweit nicht ganz zu verhindern, in Maßen.

Außerdem ist es sinnvoll Orte zu meiden, die ein Gefahrenpotenzial für eine Vergiftung bieten. Putz- und Reinigungsmittel, die sich in anderen abgefüllten Flaschen befinden sind dementsprechend zu kennzeichnen. Hiermit lassen sich schon viele Vergiftungen vermeiden.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013
  • Siewert, J., Rothmund, M., Schumpelick, V.: Praxis der Viszeralchirurgie: Gastroenterologische Chirurgie. Springer, Berlin 2011

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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