Heidelbeere

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Heidelbeere ist eine blaue, kugelförmige, erbsengroße Frucht und zählt zu den Heidenkrautgewächsen. Sie wird hauptsächlich auf der Nordhalbkugel kultiviert. Die Frucht ist seit dem Mittelalter als Heilpflanze bekannt. Die Beere hat einen hohen Gesundheitswert und findet beispielsweise bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes Anwendung.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeiner Überblick

Die Heidelbeere wirkt regulierend auf die Schleimhäute und hilft somit bei Durchfall und Entzündungen im Mund- und Rachenraum.

Die Heidelbeere, auch Blaubeere genannt, zählt zu den Heidekrautgewächsen. Sie ist eng verwandt mit Preiselbeere und Cranberry. Heidelbeeren gedeihen in kleinen Gruppen. Die Sträucher erreichen eine Wuchshöhe von bis zu 50 Zentimetern und können über 30 Jahre alt werden. Die blaue Beere ist etwa erbsengroß und zeichnet sich durch einen leicht süßen Geschmack aus. Heidelbeeren haben von Juli bis September Saison. Im Mittelalter wurde die Heidelbeere als Heilpflanze bereits von Hildegard von Bingen verwendet.

Vorkommen und Anbau

Es gibt etwa 450- 500 Arten der Heidelbeeren. Die Frucht gedeiht in Regionen der nördlichen Hemisphäre Asiens, Europas und Amerikas. Der immergrüne Strauch wirft Laub ab und blüht von April bis August. Die in Deutschland bekannteste Sorte ist ein Hybrid der in Nordamerika beheimateten Beere und anderen Sorten. Charakteristisch für die Heidelbeere sind ihre kleinen, kugelrunden, bläulichen Beeren. Einige Arten gedeihen in Afrika. In weiteren tropischen Gebieten Südamerikas wächst der Strauch auf Hochebenen.

25 Arten der Pflanze sind in Amerika beheimatet, wohingegen 92 Arten aus China stammen. Blaubeeren bevorzugen nährstoffarme, saure Böden und wachsen auf Heiden, in Moorgebieten und schattigen Wäldern. Die Pflanze kann sich sowohl durch Samen als auch über Stecklinge vermehren. Die Heidelbeere kann selbstständig angebaut werden. Sie liefert jedoch bessere Erträge, wenn sie zwischen unterschiedlichen Sorten kultiviert wird. Die Blüten der Beere öffnen sich bei den meisten Arten Anfang Mai und werden dann von Insekten bestäubt. Heidelbeeren gehören zur Gattung Vaccinium und sind in der Regel von Juli bis September erhältlich.

Anwendung und Wirkung

Besonders die Inhaltsstoffe der Früchte und Blätter der Heidelbeere sind gesundheitlich und ernährungsphysiologisch wertvoll. Generell gilt, je dunkler die Färbung der Beeren, desto gesünder ist sie. Bereits im 12. Jahrhundert war die positive Wirkung der Beere bei Durchfall bekannt und die Blaubeere wurde als Antidiarrhoikum genutzt. Seither gilt sie nicht nur als Obst, sondern auch als Heilpflanze. Heidelbeeren enthalten viele sekundäre Pflanzenstoffe. Enthaltenes Beta-Carotin, die Vorstufe von Vitamin A, ist gut für die Augen und kann bei Problemen dieses Organs Abhilfe schaffen.

Die Pflanze wirkt antioxidativ. Sie fängt freie Radikale im Körper, welche an Alterungs- und Entzündungsprozessen beteiligt sind. Somit wirkt sie entzündungshemmend und keimtötend. Durch enthaltene Spurenelemente und Mineralstoffe wie Eisen, Zink, Folsäure und Kalium stärkt sie das Immunsystem. Besonders die getrockneten Beeren können bei Durchfall Anwendung finden, wohingegen frische Beeren eher abführend wirken.

Heidelbeeren können daher helfen, die Verdauung zu regulieren. Die Wirkung gegen Durchfall ist auf enthaltene Gerbstoffe zurückzuführen. Diese bewirken, dass sich die Schleimhäute zusammenziehen. Die Heidelbeere findet bei Entzündungen des Zahnfleisches, des Mund- und Rachenraums aber auch bei Magen-Darm-Beschwerden Anwendung. In Kombination mit Milchprodukten kann die antioxidative Wirkung der Frucht eingeschränkt sein. Heidelbeeren können in Müsli, Muffins, Kuchen, Quark oder auch als Snack zwischendurch verzehrt werden. Besonders wertvoll sind die Inhaltstoffe von wilden Früchten.

Wogegen hilft die Heidelbeere?

Bedeutung für die Gesundheit

Die Heidelbeere wirkt antioxidativ und kann durch das Einfangen freier Radikale im menschlichen Organismus das Krebsrisiko senken. Zudem ergab eine amerikanische Studie an der Universität Arkansas, dass ein regelmäßiger Verzehr der Beere Kalkablagerungen an den Wänden der Blutgefäße vermindert. Diese Ablagerungen, auch Arteriosklerose genannt, können Folgeerkrankungen wie einen Schlaganfall oder den Herzinfarkt nach sich ziehen.

Durch diese Wirkung kann die Blaubeere demnach dabei helfen, kardiovaskulären Erkrankungen vorzubeugen. Weiterhin wird angenommen, dass sich der Verzehr von Heidelbeeren positiv auf den Blutzuckerspiegel auswirkt. Ein regelmäßiger Genuss der Frucht kann die Sensibilität auf Insulin stärken. Besonders bei Typ-2 Diabetes Mellitus kann dieser Effekt große positive Wirkungen auf die Gesundheit haben.

Heidelbeeren enthalten Anthocyane. Diese verlangsamen den Abbau von Botenstoffen wie Dopamin und Serotonin im Gehirn. Sie beeinflussen den Stoffwechsel dieses Organs somit positiv. Es ist möglich, dass Patienten, die an Parkinson oder Demenz leiden, davon profitieren können, da sich die Gedächtnisleistung verbessert. Heidelbeeren können auch in Tablettenform in Apotheken erworben werden. Beim Verzehr großer Mengen, kann es sein, dass die Wirkstoffe anderer Medikamente eingeschränkt sind. Medikamente sollten daher mit Abstand und nicht zeitgleich eingenommen werden. Die Heidelbeere hat einen hohen Gesundheitswert und kann bei zahlreichen Erkrankungen präventiv hoch wirksam sein.

 

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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