Preiselbeeren & Cranberries

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Preiselbeeren und Cranberries sind nicht die gleiche Frucht, ähneln sich aber optisch und können durch einander ersetzt werden. Während die Preiselbeere hierzulande heimisch ist, stammen Cranberries ("Kulturpreiselbeeren") aus dem US-amerikanischen Raum und sind größer als die Preiselbeere.

Inhaltsverzeichnis

Preiselbeeren & Cranberries: Überblick

Die Preiselbeere ist ein heimisches Gewächs, dessen grüner Strauch kleine rote Beeren abwirft. Cranberries dagegen werden aufgrund der Bezeichnung Kulturpreiselbeere gerne mit der echten Preiselbeere verwechselt, tatsächlich sind beide aber nur entfernt verwandt und nicht gleichzusetzen.

Preiselbeeren haben weiße Blüten und tiefgrüne Laubblätter, heimisch sind sie in Eurasien und Nordamerika. Zwischen August und September, wenige Wochen nach der Bestäubung, sind Preiselbeeren erntereif; sie erreichen jedoch nicht die Größe von Cranberries, auch wenn sie sich farblich ähnlich sind. Sie schmecken säuerlich und bitter und werden daher kaum roh gegessen.

Cranberries dagegen sind als immergrüner Zwergstrauch bekannt und stammen ursprünglich aus den Hochmooren des Nordostens der USA. Anders als Preiselbeeren werden bei reifen Cranberries die Felder mit Wasser geflutet und die Cranberries an der Wasseroberfläche aufgesammelt, da sie leichter sind als Wasser. Cranberries haben in intaktem Zustand Luftkammern, die sie nach oben treiben lassen - minderwertige Beeren haben diese nicht und werden nicht mit geerntet.

Bedeutung für die Gesundheit

Cranberries erwiesen sich in mehreren Studien als wirksam gegen Harnwegsinfektionen. Weiterhin enthalten sie antioxidstive Stoffe, das tun Preiselbeeren jedoch auch: in ihnen finden sich Anthocyane, die für die Färbung verantwortlich sind und beispielsweise auch in Rotkohl vorkommen. Diese wirken entzündungshemmend und antioxidativ und dienen den Beeren als Schutz gegen ihre natürlichen Fressfeinde.

Cranberries sollen weiterhin die Bildung von Zahnbelag hemmen, Biofilmen im Mund entgegenwirken und Mundinfektionen entgegenwirken, zudem enthalten sie mehrere weitere sekundäre Pflanzenstoffe. Ähnlich wie die Preiselbeere enthalten Cranberries Vitamin C, die Preiselbeere ist auch für Kalium, Magnesium und Calcium bekannt und beliebt.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Da Preiselbeeren und Cranberries zu den Früchten gehören, sind sie kohlenhydratreich und enthalten außerdem viel Wasser. Neben den enthaltenen Vitaminen und Mineralstoffen sowie sekundären Pflanzenstoffen enthalten beide auch Fructose.

Bei beiden Beeren sollte auf die Anbauform geachtet werden, da es sich insbesondere bei Cranberries um Monokulturen handelt und es bereits Funde von hohen Pestizidrückständen in den Beeren gegeben hat. Am besten sind Preiselbeeren aus Bio-Anbau, da diese keine Pestizide enthalten.

Unverträglichkeiten

Fructose wird als alternativer Süßstoff und Zucker-Ersatz immer beliebter. Zu viel Fructose kann allerdings auch zu einer Unverträglichkeit führen, die sich erst nach und nach entwickelt, je mehr davon konsumiert wird. Liegt eine solche Fructoseintoleranz vor, sollte mit Preiselbeeren und Cranberries vorsichtig umgegangen werden.

Weiterhin kann gegen beide Beeren eine Allergie bestehen. Menschen, die bereits mehrere Allergien haben, sollten besonders bei Preiselbeeren vorsichtig sein, denn eine Reaktion kann auch bei ihnen auftreten. Preiselbeeren und ganz besonders Cranberries enthalten Salicylsäure - bei Allergie gegen diese sollten beide Beeren am besten gar nicht verzehrt werden, da sie zu einer Reaktion führen können.


Einkaufs- und Küchentipps

Preiselbeeren und Cranberries sollten beim Kauf prall, tiefrot und glänzend erscheinen. Während Cranberries maximal kirschgroß werden, sind Preiselbeeren kleiner - dadurch lassen sie sich gut voneinander unterscheiden. Während die Preiselbeere im Sommer Saison hat, liegt die Cranberry-Saison eher im Herbst.

Wer eine einzelne Kranbeere bekommen kann, lässt diese auf den Boden fallen: springt sie zurück, ist ihr Luftpolster im Inneren intakt und sie Frucht ist frisch und hochwertig. Bei der Preiselbeere funktioniert der Test nicht, hier muss sich der Käufer auf eine pralle Haut, Fleckenfreiheit und gesunde rote Farbe der Beere verlassen. Beide Beeren sollten nach dem Kauf so schnell wie möglich gegessen oder weiter verarbeitet werden.

Zubereitungstipps

Preiselbeeren werden aufgrund ihres sauren Eigengeschmacks gerne zu Marmelade, Kompott oder Gelée weiter verarbeitet. Sie dienen dann als Beilage zu Fleischgerichten, aber auch als Backzutat oder Brotaufstrich. Ähnlich lassen sich Cranberries verarbeiten, diese werden genauso gerne aber getrocknet und als Back- oder Dessert-Zutat verwendet. Dabei können sie Rosinen und andere Trockenfrüchte ersetzen, auch anstelle kandierter Obstschalen passen sie ins Gebäck.

Anders als bei der Preiselbeere genießt der Cranberrysaft einen gesunden Ruf und wird beispielsweise für Mixgetränke, Cocktails oder neuerdings auch für Smoothies verwendet.

Die Preiselbeere könnte zwar ähnlich verwendet werden, sie genießt jedoch nicht den gleichen Kultstatus wie Cranberries und geriet deswegen etwas in Vergessenheit. Vor allem in der nordischen und skandinavischen Küche spielen Preiselbeeren jedoch heute noch die Hauptrolle und wurden dort auch von den Cranberries noch nicht verdrängt.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Suerbaum, S., Burchard, G.-D., Kaufmann, S.H.E., Schulz, Th.F. (Hrsg.) : Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. Springer, Berlin 2012

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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