Hals

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 24. Juni 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Hals weist unterschiedliche Strukturen sowie Eingeweide auf und setzt sich aus Knochen, Muskeln, Knorpeln sowie Arterien und Sehnen sowie Drüsen und Venen zusammen. Das Zusammenspiel aus all diesen Faktoren ermöglicht es, dass das menschliche Wohlbefinden gegeben ist.

Inhaltsverzeichnis

Überblick: Was ist der Hals?

Durch den Hals verläuft die Wirbelsäule. Der Halsbereich erstreckt sich vom Atlas bis zum 7. Halswirbel.

Der Hals, anatomisch auch als "Collum" bezeichnet, bildet die Verbindung zwischen dem Kopf und dem Rumpf des menschlichen Körpers. Er besteht aus einer komplexen Struktur aus Knochen, Muskeln, Nerven, Gefäßen, Drüsen und anderen Geweben, die eine Vielzahl lebenswichtiger Funktionen unterstützen.

Zu den wichtigsten Bestandteilen des Halses gehören die Halswirbelsäule, bestehend aus sieben Halswirbeln (C1 bis C7), die Flexibilität und Stabilität für die Bewegungen des Kopfes bieten. Die Muskeln des Halses, darunter der bekannte Musculus sternocleidomastoideus und die Muskeln des Nackens, ermöglichen eine Vielzahl von Bewegungen wie Drehen, Beugen und Strecken des Kopfes.

In der Mitte des Halses verläuft die Speiseröhre, die Nahrung und Flüssigkeiten vom Rachen in den Magen transportiert, sowie die Luftröhre, die Luft in die Lunge leitet und von Knorpelringen gestützt wird, um sie offen zu halten. Der Hals beherbergt auch lebenswichtige Strukturen wie die Schilddrüse, die Hormone produziert, die den Stoffwechsel regulieren, und die Lymphknoten, die eine Rolle im Immunsystem spielen, indem sie Krankheitserreger filtern.

Klinisch betrachtet kann der Hals von Erkrankungen wie Halsschmerzen, Halsentzündungen, Schilddrüsenerkrankungen, Verletzungen der Halswirbelsäule, Schluckstörungen und bestimmten Krebsarten betroffen sein. Die Diagnose und Behandlung von Halsproblemen erfordert oft eine Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachärzten wie HNO-Ärzten, Endokrinologen, Orthopäden und Neurologen, um eine umfassende Betreuung sicherzustellen.

Definition

Der Hals ist die Verbindung zwischen dem Körper und dem Kopf. Durch den Hals verläuft etwa die Wirbelsäule, welche in weiterer Folge dafür sorgt, dass der menschliche Kopf nicht unbeweglich, sondern bewegt werden kann. Des Weiteren bündeln sich im Hals zahlreiche Gewebestrukturen, die für die Atmungs-, Bewegungs- sowie Verdauungs- und Hormonsysteme von höchster Bedeutung sind.

Auch wenn der Hals viele wichtige Aufgaben erfüllen muss, ist er - etwa zu anderen Körperstellen - nur gering geschützt. Schlussendlich bedecken nur die Muskeln und die Haut die Wirbelsäule sowie die Halsorgane. Das bedeutet, dass der Hals eine angreifbare und sehr empfindliche Stelle ist.

Anatomie

Der Hals beginnt mit dem Unterrand des Kiefers. Die Begrenzung des Körpers wird mit dem Schlüssel- und Brustbein definiert. Der hintere Halsteil wird über die Wirbelsäule definiert.

Dabei geht er vom 7. Halswirbel bis zum Atlas, dem schädeltragenden und ersten Halswirbel (auch C1 genannt). Die Halsrückseite wird Nacken genannt. Im Hals verläuft nicht nur die Wirbelsäule; des Weiteren ist auch der Nervus vagus, die Hauptschlagader Aorta sowie die Luft- und Speiseröhre im Hals vorhanden.

Das bedeutet des Weiteren, dass auch die Speise- und Luftversorgung im Hals stationiert ist. In dem Kehlkopf liegen etwa die Stimmbänder. Außerhalb des Kehlkopfes befinden sich die Schilddrüsen, welche eine wesentliche Rolle für den menschlichen Hormonhaushalt spielen. Des Weiteren befinden sich im Hals die Lymphknoten sowie Mandeln. Die Lymphknoten gehören des Weiteren zum lymphatischen System.

Funktion

Dafür dass der Kopf beweglich bleibt, ist die Wirbelsäule verantwortlich. Mittels Luftröhre ist es möglich, dass der Mensch atmet. Über die Speiseröhre kann der Mensch die Nahrung aufnehmen bzw. jene in den Magen weiterleiten. Der Kehlkopf übt des Weiteren zwei Funktionen aus. So verschließt er nicht nur die Luftröhre mittels Kehldeckel, wenn der Mensch isst, sondern sorgt auch dafür, dass - durch die Nahrungsaufnahme - die Atemwege nicht behindert oder beeinträchtigt werden.

Des Weiteren sorgt der Kehlkopf dafür, dass die Stimmbildung und auch das Sprechen ermöglicht werden (Stimmbänder). Ob der Mensch spricht, schreit oder singt - ohne den Kehlkopf wäre keine Artikulation möglich. Des Weiteren findet auch eine Beeinflussung des Stoffwechsels im Hals statt. Dafür sind die Schilddrüsen verantwortlich. Im Hals sind auch relativ wichtige Bestandteile des Immunsystems vorhanden. Dazu zählen etwa die Mandeln, die zum lymphatischen Rachenring gehören.

Häufige Hals-Erkrankungen

Häufige Hals-Nacken-Erkrankungen umfassen Muskelverspannungen und -verhärtungen, die durch schlechte Haltung, Stress oder übermäßige Belastung entstehen können. Das Schleudertrauma ist eine weitere häufige Ursache, oft nach Autounfällen. Degenerative Veränderungen der Wirbelsäule wie Bandscheibenvorfälle oder Arthrose können ebenfalls Nackenschmerzen verursachen. Entzündliche Erkrankungen wie Nackenmyositis oder Spondylitis sind weitere mögliche Ursachen. Die Symptome reichen von Nackenschmerzen und Steifheit bis hin zu Kopfschmerzen, Taubheitsgefühl und eingeschränkter Beweglichkeit.

Nackenschmerzen (Steifer Hals)

Nackenschmerzen und ein steifer Hals sind häufige Beschwerden, die viele Menschen erleben können. Diese Symptome können verschiedene Ursachen haben und beeinträchtigen oft die Beweglichkeit und Lebensqualität der Betroffenen.

Nackenschmerzen treten typischerweise im Bereich zwischen dem oberen Rücken und dem Hinterkopf auf. Sie können stechend, ziehend oder dumpf sein und sich manchmal bis in die Schultern oder Arme ausbreiten. Ein steifer Hals geht oft mit einer eingeschränkten Beweglichkeit einher, sodass es schwierig sein kann, den Kopf zu drehen oder zu neigen.

Die häufigsten Ursachen für Nackenschmerzen und einen steifen Hals sind:

Muskelverspannungen und Verhärtungen:

Häufig durch längere ungewohnte Kopfhaltungen, schlechte Körperhaltung, übermäßige Belastung der Nackenmuskulatur oder Stress.

Mechanische Probleme der Wirbelsäule:

Dazu gehören Bandscheibenvorfälle, Degeneration der Wirbelsäule (z.B. Arthrose) oder Veränderungen der Wirbelgelenke (z.B. Facettengelenksarthrose).

Verletzungen:

Zum Beispiel nach einem Unfall wie einem Schleudertrauma oder einer Verstauchung.

Entzündliche Erkrankungen:

Wie z.B. bei einer Nackenmyositis oder einer Entzündung der Wirbelsäule (Spondylitis).

Nervenreizungen:

Zum Beispiel durch eingeklemmte Nervenwurzeln oder Reizungen der Nervenbahnen im Nackenbereich.

Die Diagnose von Nackenschmerzen und einem steifen Hals basiert oft auf einer körperlichen Untersuchung, Anamnese und gegebenenfalls bildgebenden Verfahren wie Röntgenaufnahmen, CT- oder MRT-Scans. Die Behandlung kann von physikalischer Therapie, entzündungshemmenden Medikamenten und Muskelentspannungstechniken bis hin zu Injektionen oder in schwereren Fällen operativen Eingriffen reichen, abhängig von der zugrunde liegenden Ursache.

Präventive Maßnahmen wie regelmäßige Pausen bei sitzenden Tätigkeiten, ergonomische Arbeitsplatzgestaltung, richtige Körperhaltung und regelmäßige Bewegung können helfen, Nackenschmerzen und einen steifen Hals zu vermeiden oder zu lindern.

Mandelentzündung (Tonsillitis)

Eine Mandelentzündung, auch Tonsillitis genannt, ist eine häufige entzündliche Erkrankung der Mandeln, die durch Viren oder Bakterien verursacht wird. Die Mandeln sind lymphatische Gewebeklumpen im Rachenraum, die eine wichtige Rolle im Immunsystem spielen, indem sie Infektionen bekämpfen. Wenn sie jedoch selbst infiziert werden, können sie anschwellen, gerötet sein und Schmerzen verursachen.

Ursachen

Die Ursachen für eine Mandelentzündung können variieren. Virale Infektionen sind häufiger und können durch Rhinoviren, Adenoviren oder das Epstein-Barr-Virus (Erreger von Pfeifferschem Drüsenfieber) verursacht werden. Bakterielle Infektionen werden oft durch Streptokokken der Gruppe A ausgelöst, die eine sogenannte Streptokokken-Angina verursachen können.

Symptome

Typische Symptome einer Mandelentzündung umfassen Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Fieber, vergrößerte und empfindliche Lymphknoten im Halsbereich sowie eine belegte oder rötliche Zunge. Bei bakteriellen Infektionen kann es zusätzlich zu weißlichen oder gelblichen Belägen auf den Mandeln kommen.


Diagnose

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch einen Arzt, der den Hals und die Mandeln untersucht und bei Bedarf einen Abstrich nimmt, um den Erreger zu identifizieren.

Behandlung

Die Behandlung kann je nach Ursache der Entzündung variieren, umfasst jedoch in der Regel Ruhe, Schmerzlinderung mit Medikamenten wie Ibuprofen oder Paracetamol sowie bei bakteriellen Infektionen möglicherweise Antibiotika. In schweren Fällen oder bei wiederkehrenden Mandelentzündungen kann eine operative Entfernung der Mandeln (Tonsillektomie) erwogen werden.

Prävention

Präventive Maßnahmen umfassen gute Hygienepraktiken wie regelmäßiges Händewaschen, insbesondere während der Erkältungs- und Grippezeit, um das Risiko von Infektionen zu reduzieren.

Weitere Erkrankungen

Die wohl bekannteste Einschränkung bzw. Verletzung ist der "steife Hals". Dafür können etwa Überlastungen der Muskeln oder auch Haltungsprobleme verantwortlich sein. Mittels Bewegungsübungen ist es möglich, dass der "steife Hals" wieder gelockert wird. Ähnliche Symptome treten bei Abnutzungen auf, wobei die Behandlung oftmals kompliziert und langwierig ist.

Eine weitere Erkrankung, die den Hals betreffen kann, ist die Entzündung des Kehlkopfes bzw. der Kehlkopfschleimhaut. Dabei tritt eine Heiserkeit auf; der Patient muss oftmals Husten. Liegt eine sehr starke Schwellung der Schleimhaut vor, können mitunter auch Atembeschwerden eintreten.

Eine klassische Erkrankung sind Halsschmerzen. Die Gründe sind vielfältig. Entweder handelt es sich um eine ungefährliche Erkältung oder auch um eine Mandelentzündung. Helfen Hausmittel oder diverse Halspastillen nicht, muss der Mediziner die Diagnose stellen, ob eine Mandelentzündung vorliegt oder nicht. Eine weitere Erkrankung stellt die Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse dar.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
  • Suttorp, N. et al.: Infektionskrankheiten: verstehen, erkennen, behandeln, Georg Thieme Verlag, 1. Auflage, 2003
  • Probst, R.: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Thieme, Stuttgart 2008
  • Trautmann, A.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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