Knochen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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In den letzten Jahrhunderten hat sich - im Rahmen der Evolution - ein menschliches Skelettsystem entwickelt, das dafür sorgt, dass der Mensch einen stabilen sowie beweglichen und aufrechten Gang vollzieht. Das Skelett setzt sich aus rund 210 Knochen zusammen. Es gibt jedoch zahlreiche Krankheiten, die den Knochen und in weiterer Folge die Organsysteme, betreffen können.

Inhaltsverzeichnis

Definition

Das Skelett setzt sich aus unterschiedlichen Knochen - der lateinische Begriff lautet Os - zusammen. Dabei unterscheidet der Mediziner zwischen platten Knochen sowie Röhrenknochen. In weiterer Folge existiert auch eine Klassifizierung, welche auf der Formgebung, der Entstehung sowie der Grundlage basiert.

Charakteristisch sind die Härte des Knochens sowie die eingeschränkte Elastizität. Dafür ist vor allem die spezifische Baustruktur verantwortlich. Der Knochen setzt sich aus einer Gewebsart, Stütz- sowie Bindegewebszellen zusammen.

Das menschliche Skelett besteht aus 210 Knochen. Knochen sind wenig elastisch, denn sie sollen den Körper stützen.

Anatomie

Auch wenn die Knochen allesamt optische Unterschiede aufweisen, ist die Bauweise und Zusammensetzung identisch. Für den Knochenzusammenhalt sorgen die Knochensubstanz sowie Verfestigungen der Bindegewebshaut. Jene wird auch Periost genannt. Diese Schicht überzieht die Knochenrinde.

Das "Gebälk" - eine schwammähnliche Struktur - wird als Substantia compacta bezeichnet. Die Spongiosa hingegen ist der Hohlraum, in welchem sich das Knochenmark befindet. Das Knochenmark ist stark durchblutet und relativ weich; des Weiteren beinhaltet es zahlreiche Blutgefäße. Das Knochenmark selbst wird vom Endost umschlossen. Dieser Bereich wird auch als Markhöhle bezeichnet.

Das Knochenmark wird in weiterer Folge zu Fettmark umgewandelt. In den mikroskopischen Gewebsdarstellungen zeigen sich im Knochen die sogenannten Osteoblasten, die Osteozyten sowie die Osteoklasten. Jene Zellen stellen das Knochengewebe dar und sind für zahlreiche Aufgaben verantwortlich.

Knochen zeichnen sich im Inneren durch eine schwammähnliche Struktur aus: Substantia compacta.

Funktion

Die Knochen stellen - gemeinsam mit den Bändern, Sehnen sowie Muskeln und den Gelenken - eine Einheit dar; diese Einheit sorgt für die Beweglichkeit des Skeletts und in weiterer Form für die Beweglichkeit des gesamten menschlichen Körpers.

Der Knochen kümmert sich um die biomechanischen Prozesse. Jener Prozess sorgt auch dafür, dass die Übertragung und Verteilung der Kräfte stattfinden kann. Auf Grund des speziellen Reliefs der Knochen, entsteht eine Statik, die in weiterer Folge dem Skelett die Form sowie die Stabilität verleiht.

Interessant ist hingegen die Tatsache, dass sich die Knochen ihr ganzes Leben morphologisch verändern. Somit ist der Knochen bedingt anpassungsfähig, sodass er sich an aktuelle Anforderungen anpassen kann. Des Weiteren befinden sich unter dem Knochengerüst auch lebenswichtige Organe. Diese sind - auf Grund des Skeletts - geschützt.

Der Knochen weist zudem eine sehr hohe Mineralgehalt-Konzentration auf. Somit ist der Knochen auch die perfekte Voraussetzung gegen Strahlenbelastungen. Die Mineralien, die in den Knochen sehr dicht beieinander liegen, sind als Gewebe für die sogenannte Speicherfunktion tätig. Der Knochen sorgt in dieser Weise auch für die Aufrechterhaltung des pH-Wertes.

Liegt etwa ein kein gesundes Knochenmark vor, entstehen in weiterer Folge auch keine Blutkörperchen. Das Mark ist in weiterer Folge auch dafür zuständig, dass die unterschiedlichen Reifungsstufen der roten Blutkörperchen erreicht werden. Die Blutkörperchen werden nämlich erst nach einer bestimmten Entwicklung aus den Knochen und sodann direkt in die Blutbahn transferiert.


Erkrankungen

  • Knochenmarksödem
  • Knochenkrebs

Tritt eine Erkrankung der Knochen ein, können unterschiedliche Verläufe dazu führen, dass in weiterer Folge zahlreiche gesundheitliche Beeinträchtigungen eintreten. Vor allem deshalb, weil der Knochen eine lebenswichtige Funktion für den Menschen erfüllt. Zudem können Krankheiten, die den Knochen betreffen, in weiterer Folge auch das Organsystem befallen.

Besonders Verknöcherungen der Stütz- und Bindegewebsareale oder auch genetisch bedingte Mutationen, die vorwiegend die Knochenbeschaffenheit betreffen, sind derartige Erkrankungen. Liegt eine Erkrankung der Knochen vor, die vererbbar ist, spricht der Mediziner von einer Fehlfunktion im Stoffwechselsystem; jene Krankheiten sind nicht heilbar.

Entsteht ein Knochenmarksödem, bildet sich eine Ansammlung von Flüssigkeit, die direkt im Knochenmark lokalisiert wird. Das Knochenmark wird im weiteren Verlauf verdrängt. Jedoch können - neben all den komplizierten Krankheitsbildern - auch "klassische" Knochenerkrankungen auftreten. Dazu zählt die Osteoporose. Bei der Osteoporose spricht der Mediziner von leicht brüchigen Knochen; jene tritt vor allem bei älteren Menschen auf.

Eine weitere Erkrankung stellt den Knochentumor bzw. Knochenkrebs dar. Es gibt auch spezifische Erkrankungen wie Knochenentzündungen oder auch die Osteogenesis imperfecta (Glasknochen).

Die wohl häufigste "Erkrankung" ist die Fraktur - der Bruch - des Knochens. Hauptsächlich entstehen Knochenbrüche durch Gewalteinwirkungen bzw. Stürze; der Knochen kann dem Gewicht nicht standhalten und bricht. Je nach Knochen und Ausmaß der Fraktur, sind langwierige Therapien und Operationen notwendig, damit jener wieder seine alte Funktionsfähigkeit erlangen kann.

Quellen

  • Rüther, W. & Lohmann, C.H.: Orthopädie und Unfallchirurgie, Urban & Fischer, 20. Auflage, 2014
  • Wülker N. Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme Verlag. 2. Auflage 2010.
  • Mayer, C. et Siems, W.: 100 Krankheitsbilder in der Physiotherapie, Springer Medizin Verlag, 1.Auflage, 2011
  • Imhoff, A.B. et al.: Checkliste Orthopädie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2014

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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