Erdnüsse

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Erdnusspflanze gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler. Die Erdnüsse sind sehr beliebt, da sie ausgezeichnete Mineralstofflieferanten sind. Die englische Bezeichnung “Peanut”, was auf Deutsch “Erbsennuss” bedeutet, weist darauf hin, dass die Erdnuss zu den Hülsenfrüchten gehört.

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Erdnüsse

Ursprünglich kommen die Erdnüsse aus Südamerika, doch mittlerweile sind sie weit verbreitet. Heutzutage werden die Erdnüsse zu vielen verschiedenen Produkten verarbeitet und weltweit in den Küchen als Zutat verwendet. Die Erdnusspflanze kann eine Höhe von 80 cm erreichen. Meist wird sie allerdings nur 30 cm lang.

Das Krautgewächs blüht in den Monaten Mai bis August. Die gelben duftenden Blüten zeigen sich jedoch nur für eine kurze Zeit so schön. Der Stängel krümmt sich nach der Befruchtung in die Erde, wo die Frucht der Erdnuss heranwächst. Diese wird bis zu 6 cm lang, mit einem Durchmesser von bis zu 1,5 cm. Die Erntezeit ist von Juli bis September. Die Fruchthülle ist holzartig, braun und ungenießbar. Sie umschließt maximal sechs Samenkerne.

Die Erdnusspflanze wird vollständig aus der Erde genommen, die Früchte werden vom Wurzelballen gelöst und im Anschluss getrocknet. Dadurch verringert sich der Wassergehalt auf nur noch maximal 10 Prozent. Im Handel sind die Erdnüsse entweder mit Schale oder ohne und geröstet, ungesalzen oder gesalzen zu kaufen.

Bedeutung für die Gesundheit

Die Erdnüsse liefern wertvolle Inhaltsstoffe und werden daher gesundheitlich sehr geschätzt. Sie gehören zu den proteinreichsten Nusssorten und verfügen über einen ziemlich hohen Gehalt an Mineralstoffen, beispielsweise Eisen, Phosphor, Kalzium, Kalium und Magnesium. Zudem sind die wertvollen Spurenelemente Zink, Kupfer, Mangan und Fluor enthalten. Dank der vorteilhaften Nährstoffkombination sind die Erdnüsse auch für Vegetarier eine sehr gute Proteinquelle.

Da die Erdnuss natriumarm ist, empfiehlt sie sich für Menschen, die sich aufgrund des Blutdrucks oder Cholesterinspiegels kochsalzarm ernähren müssen. In diesem Fall ist es jedoch wichtig, auf unbehandelte Nüsse zurückzugreifen. Die Erdnuss kann regelmäßig gegessen werden, allerdings sollte beachtet werden, dass sie ziemlich viele Kalorien aufweist. Daher sollten zu große Mengen vermieden werden.

Erdnüsse stärken die Abwehrkräfte und Nerven und sie senken den Blutdruck. Auch die ungesättigten Fettsäuren sind reichlich enthalten, was sich ebenfalls positiv auf die Gesundheit auswirkt. Der Inhaltsstoff Phytosterine ist eine wichtige Substanz, um gegen Brust-, Prostata- und Dickdarmkrebs anzukämpfen. Das enthaltene Zink ist für die Entwicklung des Eiweißes und der Erneuerung von Gewebe wichtig.

Vitamin E fungiert als ein starkes Antioxidans, welches Herzgefäßerkrankungen und Krebs vorbeugt. Vitamin B3 spielt für das Nervensystem eine wichtige Rolle und hält die Haut gesund. Da eine schwer lösliche Harnsäure enthalten ist, die im Körper Ablagerungen zur Folge haben kann, sollten zum Beispiel Gichtpatienten Erdnüsse in Maßen verzehren.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Von allen Nüssen enthalten die Erdnüsse das meiste Eiweiß, sodass sie ideal für Veganer und Vegetarier sind. Zudem liefern sie reichlich B-Vitamine, doch auch der Anteil an Vitamin E ist in der Nuss hoch. Weitere wertvolle Inhaltsstoffe sind die wichtigen Mineralstoffe Jod und Fluor sowie Kalium, Kalzium, Phosphor, Magnesium, Natrium, Zink und Eisen. Aufgrund des hohen Fett- und somit Kaloriengehalts ist jedoch ein Verzehr in Maßen empfehlenswert.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 561 kcal/ 2350 kj
Eiweiß 25,25 g
Kohlenhydrate 8,29 g
Fett 48,10 g
Wasser 5,21 g
Ballaststoffe 10,93 g
Vitamin E 10960 µg
Vitamin B3 15310 µg

Unverträglichkeiten

Am bekanntesten ist wahrscheinlich die Erdnussallergie, die zu den schwersten Lebensmittelallergien gehört. Eine sehr geringe Menge kann bereits zur allergischen Reaktion führen. In diesem Fall können die Betroffenen unter Schwindel, Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Herzrasen und einer geröteten Haut leiden.

In schweren Fällen sind lebensbedrohliche Schockzustände möglich. Daher müssen die Erdnüsse in den Inhaltsstoffen stets angegeben werden. Gichtkranke sollten beachten, dass diese Nüsse fast soviel Purine enthalten wie beispielsweise Rinderfilet und halb so viel wie Leberwurst.


Einkaufs- und Küchentipps

Erdnüsse können das ganze Jahr über in den Geschäften gekauft werden. Mit der Schale sind sie jedoch vorwiegend im Winter vorrätig. Frische Nüsse zeichnen sich dadurch aus, dass sie hell und fest sind und über eine glänzende Oberfläche verfügen. Alte Kerne hingegen sind dunkel, runzlig und stumpf.

Erdnüsse aus dem Vorjahr sind häufig mit Schädlingen behaftet und sollten daher gemieden werden. Ist die gekaufte Packung angebrochen, sind die Erdnüsse noch etwa zwei Wochen haltbar. Ganze Erdnüsse sind über die Wintermonate für ungefähr ein halbes Jahr zu lagern. Der Aufbewahrungsort sollte allerdings trocken, kühl, dunkel und luftig sein. Eine Lagerung beispielsweise im Keller ist ideal.

Die Erdnüsse halten sich jedoch auch im Kühlschrank gut verschlossen drei bis vier Wochen. Sie können zudem in einer luftdichten Verpackung eingefroren werden. Dann halten sie sich bis zu einem Jahr. Eine falsche Lagerung kann zum Pilzbefall führen, wodurch die Gesundheit geschädigt wird. Da rohe Erdnüsse leichter schimmeln sollten die gerösteten Nüsse vorgezogen werden.

Zubereitungstipps

Dank der wertvollen Nährstoffe gehören die Erdnüsse zu den weltweit wichtigsten Grundnahrungsmitteln und sind als Multitalent ein fester Bestandteil der Küche. Sie schmecken roh, gesalzen, geröstet und ebenso gekocht. Es gibt viele Anwendungsgebiete, beispielsweise eine Verarbeitung in Plätzchen, Kuchen, Puddings, Desserts, Obstsalaten, Schokolade, Müslis und Snacks.

Einer großen Beliebtheit erfreuen sich auch die süße Erdnussbutter oder die Erdnussflips. Mit den gemahlenen Erdnüssen werden zudem gern Saucen angedickt, die sehr gut zu Fleisch passen, beispielsweise zu Geflügelgerichten. Fein gehackt können Erdnüsse als Panade verwendet werden.

Das hochwertige, geschmacksneutrale Erdnussöl kann sehr stark erhitzt werden und ist daher hervorragend zum Braten, Frittieren und Schmoren geeignet. Erdnüsse mit Schale werden vorwiegend in der Weihnachtszeit gern geknabbert. Auch bei Partys oder einem gemütlichen Abend sind Erdnüsse der Klassiker.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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