Erdnussöl
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 4. November 2018Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Erdnussöl wird, wie es der Name bereits verrät, aus Erdnüssen hergestellt. Diese gehören botanisch zu den fettreichen Hülsenfrüchten und nicht zu den Nüssen. Beim Erdnussöl handelt es sich um ein schmackhaftes und gesundes Öl.
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Wissenswertes über Erdnussöl
Die Erdnüsse stammen ursprünglich aus Südamerika, doch sie sind mittlerweile weit verbreitet. Sie bevorzugen ein warmes und sonniges Klima. Daher gehören zu den Hauptanbaugebieten Westafrika, Nord- und Südamerika sowie der asiatische Raum. Für die schonende Herstellung des nativen Öls ist ein aufwändiges Verfahren notwendig.
Bevor die Früchte, die als Nüsse bezeichnet werden, in die Ölpresse gelangen, werden sie nach der Ernte ungefähr zwei bis drei Wochen getrocknet, damit sich der Wassergehalt verringert und der Anteil an Fett überwiegt. Im Anschluss werden die geschälten Nüsse geröstet und unter Hitze gepresst, bevor durch eine Filterung Trübstoffe oder andere unerwünschte Anteile entfernt werden und das hellgelbe Erdnussöl abgefüllt wird.
Bei der Kaltpressung des nativen Erdnussöls wird auf die meisten der genannten Arbeitsschritte verzichtet, aber geschält werden die Früchte ebenso. Das gesunde native bzw. kaltgepresste Ernussöl verfügt über einen nussigen Geschmack und Geruch. Es liefert zudem die meisten Nährstoffe. Raffiniertes Erdnussöl hingegen schmeckt deutlich milder, nahezu neutral und verliert während der Herstellung auch viele wertvolle Inhaltsstoffe. Allerdings bietet es den Vorteil, dass es stark erhitzt werden kann.
Bedeutung für die Gesundheit
Menschen, die unter einer chronischen Hauterkrankung leiden, können das Öl als Badezusatz verwenden, denn es hat auf die Haut eine rückfettende Wirkung. Daher ist gehärtetes Erdnussöl auch in verschiedenen medizinischen Salben enthalten. Es nimmt ein großes Wasservolumen auf, sodass es optimal für die Anwendung von trockenen Hautpartien geeignet ist, beispielsweise die Knie oder Ellenbogen. Auch im Zusammenhang mit Salben, welche gegen Gelenk-, Muskel- und Rheumabeschwerden hilfreich sind, wird das Erdnussöl eingesetzt.
Das enthaltene Vitamin B1 ist für die Schilddrüsenfunktion sowie den Kohlenhydratstoffwechsel wichtig. Durch den hohen Vitamin E-Gehalt wird das Immunsystem gestärkt und Entzündungsprozessen wird entgegengewirkt.
Das Erdnussöl lindert zudem Kopfhautprobleme und hilft gegen Haarschuppen. Es weicht aufgrund der chemischen Zusammensetzung auch harten Schorf auf. Bei schlimmen Ekzemen entfaltet das Öl ebenso seine positive Wirkung und begünstigt die Abheilung.
Inhaltsstoffe & Nährwerte
Die Inhaltsstoffe hängen teilweise von den Bedingungen ab, unter welchen die Erdnüsse in den Anbauländern kultiviert werden. Daher können sie leicht variieren. Das Erdnussöl enthält circa 20 Prozent gesättigte Fettsäuren, über 35 Prozent einfach ungesättigte Fettsäuren und rund 45 Prozent mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Beachtenswert ist auch, dass der Gehalt an Vitamin E hoch ist. Zudem sind im Erdnussöl wichtige Vitamine enthalten, beispielsweise B1, D und K.
Kalorien und Nährstoffe (pro 100g) | ||
Kilokalorien/ Kilojoule | 879 kcal/ 3681 kj | |
Eiweiß | 0 g | |
Kohlenhydrate | 0,20 g | |
Fett | 99,40 g | |
Wasser | 0,39 g | |
Ballaststoffe | 0 g | |
Vitamin E | 10255 µg |
Unverträglichkeiten
Wer unter einer Erdnussallergie leidet, sollte vorsichtig sein, vor allem beim kaltgepressten Öl. Bei Kindern und Säuglingen ist es empfehlenswert, sicherheitshalber komplett darauf zu verzichten.
Einkaufs- und Küchentipps
Es kann auch im Kühlschrank aufbewahrt, sollte dann jedoch rechtzeitig herausgenommen werden, da das Erdnussöl bei Temperaturen, die unter 10 °C liegen, fest und gelartig wird. Allerdings wird die Qualität dadurch nicht beeinträchtigt. Wenn das Öl die Zimmertemperatur erreicht hat, erhält es wieder die flüssige Konsistenz.
Zubereitungstipps
Das sehr schmackhafte Erdnussöl kann bei der Zubereitung von vielen Speisen eingesetzt werden. Es kann sowohl in der kalten als auch in der warmen Küche genutzt werden, um köstliche Rezepte damit zuzubereiten und um den Gaumen zu verwöhnen.
Da es stark erhitzt werden kann, eignet es sich auch zum Braten und Frittieren sehr gut. Es ist eine sehr gute und gesunde Alternative für andere Speiseöle, auch für beispielsweise Salatsaucen, Mayonnaise und Dips. In der asiatischen Küche ist dass Öl seit langem ein fester Bestandteil. Hier dient es vorwiegend zum Braten oder Frittieren von Speisen, die traditionell im Wok zubereitet werden, beispielsweise asiatische Nudeln mit verschiedenem Gemüse und Tofu.
Das Erdnussöl verleiht vielen Gerichten eine leckere nussige Note. Doch ebenso der angenehm würzige Geschmack macht es zum beliebten pflanzlichen Speiseöl, das auch ausgezeichnet mit Salaten oder anderen kalten Speisen harmoniert.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 4. November 2018
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