Dumpfe Kopfschmerzen
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 2. Oktober 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Dumpfe Kopfschmerzen sind eine Beschwerde, die jeder Mensch schon einmal bewältigen musste. In medizinischen Kreisen spricht man von Spannungskopfschmerzen. Sie machen einen Anteil von 40 Prozent aller Kopfschmerzen aus.
Inhaltsverzeichnis |
Was sind dumpfe Kopfschmerzen?
Spannungskopfschmerzen können im gesamten Kopfbereich auftreten. Sie sind von leichter bis mittelschwerer Intensität. Dabei kann unter einem episodischen und einem chronischen Verlauf differenziert werden. Unterschiede ergeben sich in der Bestehensdauer und im Schmerzpegel. Unter den Betroffenen können Frauen und Männer aller Altersklassen und aller Gesellschaftsgruppen vorgefunden werden.
Dumpfe Kopfschmerzen sind vor allem bei älteren Personen eine wiederkehrende Beschwerde. Bei der Klassifikation der Schmerzen spielt die Bestehensdauer eine wichtige Rolle. Klagen Patienten an maximal zwölf Tagen im Jahr über dumpfe drückende Kopfschmerzen, wird von einem sporadischen episodischen Kopfschmerz gesprochen. Bei bis zu 15 Tagen im Monat kann ein episodischer Kopfschmerz vorgefunden werden. Chronisch ist die Beschwerde dann, wenn sie an mehr als 180 Tagen im Jahr auftritt.
Ursachen
Studien haben erwiesen, dass der langfristige Konsum von Schmerzmitteln chronische Spannungskopfschmerzen verursachen kann. In den meisten Fällen werden dumpfe Kopfschmerzen aber auf psychosomatische Ursachen zurückgeführt. Dies bedeutet, dass sich seelische Probleme auf das körperliche Wohlbefinden auswirken können.
Immerhin stehen Psyche und Körper über das vegetative Nervensystem in Kontakt. Eine psychische Überforderung kann die Wahrnehmung von Kopfschmerzen zur Folge haben. Gleiches gilt für Übermüdungen und Depressionen. Ein chronischer Verlauf entwickelt sich dann, wenn die psychischen Belastungen anhalten.
Krankheiten
- Übermüdung
Wann zum Arzt?
Dumpfe Kopfschmerzen erleidet nahezu jeder Mensch im Laufe des Lebens. Bei den Beschwerden muss nicht immer ein Arzt konsultiert werden. Treten die Kopfschmerzen nach einer Zeit des Schlafmangels oder bei einer zu geringen Nahrungsaufnahme ein, genügen eine ausgewogene Mahlzeit und eine Nacht mit erholsamen Schlaf.
Vor einer Prüfungssituation oder in einer Zeit erhöhter Anspannung, kann sich ein dumpfer Kopfschmerz einstellen. Insbesondere in Phasen des intensiven Lernens ist dies möglich. Ein Arztbesuch ist nur dann notwendig, wenn die Beschwerden als stark belastend erlebt werden. Häufig genügt es, wenn die Lernbedingungen optimiert werden.
Kopfschmerzen sind oft Begleiterscheinungen anderer Erkrankungen. Stellen sich daher weitere Beschwerden wie Fieber, Erbrechen oder Durchfall ein, ist ein Arzt aufzusuchen. Es können eine Infektion oder eine Entzündung vorliegen, die sich unbehandelt ausbreiten und den Gesundheitszustand weiter verschlechtern kann.
Bei einer Zunahme des Schmerzerlebens oder Ausbreitung der Schmerzen ist grundsätzlich ein Arzt zu konsultieren. Der dumpfe Kopfschmerz kann ein Hinweis auf eine sich einstellende Migräne sein. Entsprechende Maßnahmen sind selbständig oder mit Unterstützung des Arztes einzuleiten. Muskelverspannungen oder Haltungsschäden führen häufig zu Kopfschmerzen. Ein Arztbesuch ist notwendig, damit entsprechende Korrekturen eingeleitet werden können.
Treten die Kopfschmerzen nach der Gabe von Medikamenten auf, ist eine Rücksprache mit dem Arzt erforderlich.
Diagnose
Sollten Spannungskopfschmerzen regelmäßig auftreten und über mehrere Tage anhalten, sollte ein Hausarzt konsultiert werden. Dieser beginnt mit einer Anamnese. In einem Gespräch berichtet der Patient über den Verlauf und die Intensität der Kopfschmerzen. Wichtig ist, ob die Kopfschmerzen mit weiteren Beschwerden einhergehen. Sehstörungen, Sprachstörungen, Übelkeit und Erbrechen sind mögliche Begleitsymptome. Zur genauen Untersuchung wendet der Arzt die Computertomografie (CT) und die Magnetresonanztomographie (MRT) an.
Zuvor wird dem Patienten ein Kontrastmittel gespritzt. Dadurch werden Blutgefäße sichtbar. Optional wird die Therapie mit einem Elektroenzephalogramm ergänzt. Dazu werden Metallelektroden an der Kopfhaut angebracht. Sie zeigen Hirnströme auf, während der Patient einem Lichtreiz ausgesetzt wird. Eine weitere Untersuchungsmethode ist die Liquorpunktion. Hierbei findet eine Nervenwasseruntersuchung statt. Mit ihr gelingt es, eine mögliche Gehirnhautentzündung zu erkennen. Dazu wird die Wirbelsäule im Lendenbereich punktiert. Das Nervenwasser wird mit einer Hohlnadel gewonnen. Im Labor wird das Nervenwasser schließlich untersucht.
Komplikationen
Im Rahmen dumpfer Kopfschmerzen kann es, wie bei allen anderen Kopfschmerzen auch, zu einer mehr oder weniger stark ausgeprägten Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens kommen. Der Patient kann besonders durch einen stark ausgeprägten Kopfschmerz in seiner Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit eingeschränkt sein. Hieraus kann sich auch eine Arbeitsunfähigkeit ergeben, die jedoch in der Regel durch einen Arzt festzustellen ist.
Als weitere Komplikationen, die sich aus diesem Faktum ergeben, kann es zu einer Einschränkung der Fähigkeit zum Bedienen schwerer Maschinen kommen. Es ist also möglich, dass der Betroffenen nicht in der Lage ist, am Straßenverkehr teilzunehmen.
Starke Kopfschmerzen können darüberhinaus das Reaktionsvermögen einschränken. All diese möglichen Komplikationen sollten bedacht werden. Liegen sie vor, sollte der Betroffene von einer Teilnahme am Straßenverkehr absehen. Weitere mögliche Komplikationen ergeben sich aus der zugrundeliegenden Erkrankung bzw. dem Auslöser der Kopfschmerzen. Es kann unter anderem zu Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit und Bewusstseinsstörungen kommen. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass keine der genannten Komplikationen auftreten muss. Das Auftreten ist jedoch möglich. Sollten schwere Komplikationen vorliegen, ist umgehend ein Arzt aufzusuchen.
Behandlung und Thearpie
Bei der Behandlung der Spannungskopfschmerzen empfiehlt es sich, mögliche Auslöser zu meiden. Wichtig ist es vor allem, Angst- und Stresssituationen zu umgehen. Auch sollte auf einen übermäßigen Alkohol- und Medikamentenkonsum verzichtet werden. Oft hilft es bereits, Entspannungsübungen zur Stressbewältigung durchzuführen.
Sportliche Betätigungen leisten ebenfalls eine Abhilfe. Das Joggen, Schwimmen und Fahrradfahren ist eine gute Option, da der gesamte Körper gleichmäßig beansprucht wird. In der Folge wird die Durchblutung des Gehirns gefördert. Des Weiteren hilft es, Verspannungen zu lösen. Dazu können Kompressen und Massagen in Anspruch genommen werden. Alternativ sind Dehnübungen und Vollbäder gut geeignet.
Im Zweifelsfall können Schmerzmittel, sogenannte Analgetika, eingenommen werden. Paracetamol, Ibuprofen und Naproxen gehören zu den bekanntesten Wirkstoffen. Allerdings ist zu beachten, dass Schmerzmittel nur kurzfristig eingenommen werden sollten. Auch ist von einer Kombination der genannten Wirkstoffe abzuraten. Problematisch ist eine Schmerzmitteleinnahme bei der chronischen Variante.
Generell gilt, dass Medikamente an höchstens zehn Tagen im Monat konsumiert werden sollen. Daher weichen Ärzte bei der Behandlung auf trizyklische Antidepressiva aus. Erfolge zeigt insbesondere der Wirkstoff Amitriptylin. Die Einnahme der Antidepressiva senkt die Schmerzwahrnehmung im Gehirn. Darüber hinaus wird die Schmerzschwelle erhöht. Allerdings kann erst nach vier Wochen festgestellt werden, ob die Behandlung tatsächlich wirkt. Dabei ist das Risiko von Nebenwirkungen zu berücksichtigen. Dazu gehören Magenbeschwerden und Blutveränderungen.
Vorbeugung
Eine Entspannungstherapie kann bereits eine Abhilfe leisten. Dies kann von einer Massage- und Akupunkturbehandlung begleitet werden. Des Weiteren hilft es, viel Wasser zu trinken. Pro Tag sollten mindestens zwei Liter getrunken werden. Höhere Mengen braucht der Körper, wenn physische Belastungen getragen werden müssen.
Zuletzt ist der Schlaf ein wichtiger Parameter. Von dessen Dauer und Qualität hängt das seelische und körperliche Wohlbefinden ab. Ärzte empfehlen eine Schlafdauer von mindestens sechs Stunden. Abhängig vom Alter sollten Menschen sieben bis neun Stunden schlafen. Allerdings sollte man es nicht übertreiben. Andernfalls sind Abgeschlagenheit und Benommenheit die Folge. Sie können Spannungskopfschmerzen begünstigen.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
- Mattle, H., Mumenthaler, M.: Neurologie. Thieme, Stuttgart 2013
- Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
- Bewermeyer, H.: Neurologische Differenzialdiagnostik, Schattauer Verlag, 2011
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 2. Oktober 2024
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