Bulgur

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Obwohl es einen regelrechten Bulgur Boom gibt, mutet sich der Name Bulgur immer noch ein wenig exotisch, wenn nicht gar fremd für uns hier in Mitteleuropa an. Dabei ist der etwas gröbere Verwandte von dem feineren Couscous nichts anderes als unser guter altbekannter Weizen.

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Bulgur

Unsere türkischen Einwanderer ihn uns nahe gebracht und besonders bei Vegetariern hat er sich schnell beliebt gemacht. Im Mittleren Osten und in Indien ist er bereits seit Jahrhunderten ein wichtiges Grundnahrungsmittel.

Da es für Bulgur keine Saison gibt, kann er gleichmäßig über das ganze Jahr geschmackvoll zubereitet werden. Bulgur hat fast keinen Eigengeschmack, kann aber als ganz leicht nussig schmeckend benannt werden. So lässt er sich zu verschiedensten Gerichten vielseitig süß oder salzig kombinieren.

Diese Getreideart wird in der Türkei und Indien häufig mit Kräutern verfeinert und zu Lamm- und anderen Fleischgerichten serviert. Bulgur ist im Orient das wichtigste Hauptnahrungsmittel. Das sättigende und wohlschmeckende Grundnahrungsmittel ist zudem eine gesunde und sehr nahrhafte Beilage.

Bulgur ist grundsätzlich vorgekocht. Die Herstellung von Bulgur, oder arabisch Burghul, ist ziemlich aufwendig. Er wird aus Hartweizen hergestellt, unter Dampf vor gegart und anschließend wieder getrocknet. Die beim Garen entstehende Kleie wird entfernt, die übrig gebliebene Weizengrütze wird dann mit einem Grützenschneider zerteilt und dann grob bis fein geschrotet.

Angeboten wird Bulgur dann im Handel in den drei Sorten grob, mittel und fein. Zum Verzehr braucht man Bulgur dann nicht einmal mehr zu kochen oder zu dämpfen. Für den klassischen „Tabouleh“Salat oder für die Lammhack Vorspeise „Kibbeh“ quellen die groben Getreidestückchen nur in kaltem Wasser.

Ist in Nordafrika der Couscous als Grundnahrungsmittel verbreitet, so ist es im Orient der Bulgur. In der internationalen, ebenso wie in der gesunden Küche erfreut sich diese Getreidesorte zunehmender Beliebtheit und ist nicht mehr wegzudenken.

Nicht nur seine äußerst vielseitige Verwendungsmöglichkeit macht Bulgur so beliebt, darüber hinaus besitzt er viele Nährstoffe, ist günstig zu erhalten und läßt sich besonders leicht zubereiten und sättigt schnell und nachhaltig.

Bedeutung für die Gesundheit

Durch seine äußerst schonende Herstellung bei der Verschrotung des gesamten Korns, bleiben alle Nährstoffe vollständig erhalten. Bulgur kann bei Gefäßverkalkungen und rheumatischen Erkrankungen über das wichtige Vitamin E eine positive Wirkung haben. Gleichwohl wird der Hautalterung vorgebeugt und seine Elastizität wird auch verbessert. Seine Mineralien sind maßgeblich an zahlreichen lebenswichtigen Aufgaben im Körper beteiligt, denn sie sorgen für einen gesunden Aufbau von Knochen und Zähnen.

Mit einer doppelten Menge an Ballaststoffen, weist er weniger Kalorien auf als Reis in der gleichen Menge. Bulgur sättigt ähnlich lange wie Reis, deshalb ist sein Verzehr auf jeden Fall empfehlenswert, besonders bei einer Diät. Besonders für Vegetarier und Veganer ist Bulgur eine wichtige Bereicherung mit seinen hohen Nährwerten. Sein hoher pflanzlicher Eiweißanteil, die vielen Ballaststoffe und der geringe Fettgehalt machen ihn zu einer gesunden Beilage zu jeder Mahlzeit.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Bulgur ist ein Nahrungsmittel mit hochwertigen Inhalten und Näherstoffen. Unter anderem enthält der Weizengrieß Vitamin E, verschiedene B Vitamine sowie die Mineralstoffe Magnesium, Phosphor, Kalzium und Zink, Selen und Chrom. Besonders reichlich ist das wichtige Vitamin B1 enthalten, was zur Vermeidung der Beriberi Krankheit wichtig ist und das Nervensystem stärkt. Folsäure ist auch reichlich zu finden, sie ist besonders für den weiblichen Organismus ein wichtiger Faktor. Im Gegensatz zu Nudeln und Reis weist er einen niedrigen glykämischen Index auf.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 325 kcal/ 1361 kj
Eiweiß 9 g
Kohlenhydrate 68,91 g
Fett 1 g
Wasser 9,3 g
Ballaststoffe 10,3 g
Vitamin B5 1000 µg
Vitamin B3 4200 µg

Unverträglichkeiten

Für Personen die an Zöliakie, Glutenunverträglichkeit, leiden ist Bulgur allerdings leider nicht geeignet, denn er enthält wie alle Weizenprodukte Gluten. Auch sollten sich Low Carb Fans und Diabetiker besser zurückhalten, da Bulgur doch einen erheblich hohen Anteil an Kohlenhydraten vorweist.


Einkaufs- und Küchentipps

In gut sortierten Supermärkten und türkischen Geschäften ist Bulgur meist in guter Auswahl zu finden. Bulgur der nicht gebleicht ist und aus ökologischem Anbau stammt, ist in Reformhäusern und Bioläden zu finden. Dort wird auch Bulgur aus anderen Getreidesorten wie Dinkel, Buchweizen oder Gerste angeboten.

Am besten wird Bulgur nach dem Einkauf in ein lichtundurchlässiges Gefäß umgefüllt und fest verschlossen. Sein Verbrauch sollte innerhalb von sechs Monaten sein, darüber hinaus könnte ein Geschmacksverlust entstehen oder sogar einen ranzigen Geschmack aufweisen, der durch das pflanzliche Fett ausgelöst wird.

Zubereitungstipps

Die Zubereitung von Bulgur ist denkbar einfach, da er ja bei seiner Herstellung bereits vorgegart ist. In heißem Wasser 20 Minuten quellen lassen, sollte genügen, um ihn dann zu einer geschmackvollen Speise weiter zu verarbeiten. Sein Volumen vergrößert sich beim Quellen enorm, deshalb sollten etwa drei Esslöffel für eine Portion genügen.

Rezepte in den verschiedensten Variationen gibt es für Bulgur. Ob zusammen mit Fleisch oder Gemüse gekocht, oder als gewürzte Beilage serviert, bleibt der Phantasie und den Geschmacksvorlieben überlassen. Als Bulgursalat oder in Suppen sogar als süßer Auflauf lässt sich aus Bulgur immer eine nahrhaftes und geschmackvolles Gericht herzustellen.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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