Aztekisches Süßkraut

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Aztekisches Süßkraut wird eine alte Heilpflanze der Azteken bezeichnet. Es stellt auch eine Alternative zur Steviapflanze dar. Der aztekische Name der Pflanze lautet Tzonpelic xihuitl. Das Aztekische Süßkraut ist ein Halbstrauch, der eine Wuchshöhe zwischen 20 und 30 Zentimetern erreicht.

Inhaltsverzeichnis

Definition und Vorkommen

Das aztekischee Süßkraut (Lippia dulcis) gibt Tee eine aromatische Süße. Außerdem hilft es als Heilpflanze bei Atemwegserkrankungen und Magen-Darm-Beschwerden.

Beim Aztekischen Süßkraut (Lippia dulcis) handelt es sich um eine beliebte Zierpflanze, die der Gattung der Süßkräuter (Lippia) angehört. Sie ist Teil der Familie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae). Außerdem besteht eine Verwandtschaft zur Zitronenverbene (Aloysia citrodora).

Die Pflanze verfügt über einige kriechende Ranken, die eine Länge von mehreren Metern haben. Die Blätter des Süßkrauts sind ovalförmig und weisen eine dunkelgrüne Färbung auf. Ihre Länge beträgt rund 30 bis 40 Millimeter. In den Monaten Juni bis September treten die weißen kleinen Blüten des Aztekischen Süßkrauts hervor, die an den Blattachseln wachsen. Ein weiteres Merkmal der Heilpflanze ist ihr aromatischer Duft, der Anteile an Honigmelone und Minze hat. Wie der Name des Süßkrauts schon vermuten lässt, fällt sein Aroma süß aus. Im Unterschied zur Steviapflanze ist allerdings kein bitterer Abgang vorhanden.

Beheimatet ist das Aztekische Süßkraut in Mittelamerika sowie einigen südamerikanischen Ländern. Dort gedeiht die Pflanze am liebsten an Teichen, Gräben und Feldrändern. Vor allem sonnige Standorte werden von dem Heilkraut bevorzugt. Das Aztekische Süßkraut kann aber auch an schattigen Plätzen gedeihen, wenngleich sein Wachstum an diesen Stellen langsamer verläuft. Wichtig ist zudem ein durchlässiger Boden, bei dem es sich um eine Mischung aus Lehm und Sand handeln sollte. Grundsätzlich wird das Aztekische Süßkraut als pflegeleicht und anspruchslos eingestuft. Frost verträgt die amerikanische Pflanze, die sich das ganze Jahr über ernten lässt, jedoch nicht.

Inhaltsstoffe, Wirkung und Dosierung

Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen des Aztekischen Süßkrauts gehört Hernandulcin. Dieser natürliche Süßstoff kommt in den Blättern der Pflanze vor. Seine Süßkraft fällt deutlich stärker aus als die von Zucker. Aus diesem Grund gilt das Aztekische Süßkraut als Alternative zu Stevia rebaudiana. Werden die Blätter und Blüten der Pflanze jedoch getrocknet, büßen sie ihre Süßkraft ein. Eine längere Nutzung als Zuckerersatz wird durch den hohen Kampfergehalt des Aztekischen Süßkrauts verhindert. Zum gelegentlichen Süßen von Getränken und Speisen eignet sich die Pflanze aber durchaus. Weitere Inhaltsstoffe sind ätherische Öle, Sesquiterpen und Quercetin.

Am häufigsten kommt das Aztekische Süßkraut in Teemischungen zur Anwendung. So erhalten die Tees durch das Kraut mehr Süße und werden mit einem minzigen, melonigen Aroma versehen. Darüber hinaus verfügt der Tee der Pflanze über entspannende und tonisierende Effekte. Die Dauer der Ziehzeit des Tees liegt bei 10 Minuten. Dabei gehen die gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe in den Sud über. Wichtig ist jedoch, die Blätter des Süßkrauts nicht aufkochen zu lassen, um die wertvollen Stoffe nicht in Mitleidenschaft zu ziehen.

Eine weitere Darreichungsform des Aztekischen Süßkrauts stellt die Tinktur dar. Sie setzt sich aus den Pflanzenblättern zusammen und gilt als hilfreich bei Magen-Darm-Beschwerden. Außerdem lässt sich auch die Wurzel des Süßkrauts verwenden, die den Namen Tzopelica Cococ trägt. Das Verabreichen der Wurzel erfolgt entweder durch Kauen oder als Kaltauszug, für den jedoch lauwarmes Wasser zum Einsatz kommt. In beiden Fällen lässt sich auf diese Weise Husten behandeln.

Wogegen hilft das Aztekische Süßkraut?

Bedeutung für die Gesundheit

In früheren Zeiten diente das Aztekische Süßkraut den alten Azteken als universelles Heilmittel. Dabei verwendeten sie es in erster Linie zur Behandlung von Koliken, Erkältungskrankheiten, Husten und Asthma bronchiale. Im 16. Jahrhundert entdeckte der spanische Arzt Hernandez die Heilpflanze und beschrieb sie, wodurch sie auch in Europa bekannt wurde. So lobte Hernandez die positiven Heileffekte des Süßkrauts.

In der Gegenwart hat das Aztekische Süßkraut als Heilpflanze jedoch deutlich an Bedeutung verloren. Daher kommt es heutzutage vor allem als natürliches Süßungsmittel oder sehenswerte Zierpflanze zur Anwendung. Zum Süßen werden die Blätter kleingeschnitten und gepresst. Sie lassen sich aber auch direkt zum Herstellen von Süßspeisen verwenden. In Mexiko wird das Aztekische Süßkraut noch auf traditionelle Weise eingesetzt, um damit eine Bronchitis, Husten und Erkältungen zu behandeln.

Des Weiteren haben die Extrakte der Heilpflanze einen entzündungshemmenden Effekt. Außerdem fördert das Aztekische Süßkraut die Durchblutung, wirkt tonisierend, schleimlösend, entspannend und beruhigend. Frauen können mit dem Heilkraut ihre Menstruation fördern. Als weitere Anwendungsgebiete gelten Verdauungsprobleme, Verstopfung und Atemnot. Nicht zur Anwendung kommen darf das Aztekische Süßkraut während der Schwangerschaft oder wenn ein Nierenleiden vorliegt.

Bei längerer Nutzung oder wenn größere Mengen dargereicht werden, besteht die Gefahr von unerwünschten Nebenwirkungen. Dabei kann es sich um Verwirrtheit, einen Dämmerzustand, epileptische Anfälle oder Amnesie (Gedächtnisschwund) handeln. Ebenso sind Wechselwirkungen mit Medikamenten möglich.

 

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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