Ausschlag bei Drei Tage Fieber

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Hautausschlag bei Drei-Tage-Fieber ist eines der Leitsymptome dieser klassischen Kinderkrankheit. Im dritten Lebensjahr haben die meisten Kinder die Erkrankung bereits hinter sich gebracht oder verfügen in ihrem Körper über den Erreger.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Ausschlag bei Drei-Tage-Fieber?

Beim Drei-Tage-Fieber kommt es häufig am Ende des Fiebers zu einem Ausschlag. In den meisten Fällen ist dieser weder mit Juckreiz noch Schmerzen verbunden.

Als Drei-Tage-Fieber bezeichnen Ärzte eine Viruserkrankung, deren Urheber Herpesviren sind. Es wird durch hohes Fieber eingeleitet, das plötzlich auftritt. Nach etwa drei bis vier Tagen bildet sich auf der Haut des betroffenen Kindes Ausschlag. In der Medizin ist das Drei-Tage-Fieber als Roseola infantum, Exanthema subitum oder Sechste Krankheit bekannt. Gemeint ist damit eine klassische Kinderkrankheit, die zumeist innerhalb der ersten zwei Lebensjahre ausbricht.

Nach Ende der Krankheit ist der Patient für den Rest seines Lebens immun gegen das Drei-Tage-Fieber. Vor dem dritten Lebensmonat zeigt sich die Erkrankung nur selten. Während der Geburt erfolgt eine passive Übertragung von Antikörpern von der Mutter auf ihr Kind. Aus diesem Grund besteht in den ersten drei Monaten ein besonderer Schutz vor den auslösenden Viren. Gelegentlich können auch erwachsene Menschen unter dem Drei-Tage-Fieber leiden. So überleben die Herpesviren für den Rest des Lebens im Körper des Patienten, was als latente Infektion gilt. Das Virus wird jedoch nur selten wieder aktiv, was bei Beeinträchtigungen des Abwehrsystems geschehen kann.

Ursachen

Verantwortlich für das Drei-Tage-Fieber und den damit verbundenen Ausschlag auf der Haut sind Herpesviren. Genauer gesagt handelt es sich dabei um die Gruppen HHV-6 und HHV-7, wobei letztere nur sehr selten auftritt. Die Übertragung der Viren findet durch eine Tröpfcheninfektion statt. Das heißt, dass sie durch Sprechen, Husten oder Niesen in den Organismus gelangen können. Die Inkubationszeit beträgt 5 bis 15 Tage.

Zu den Hauptsymptomen des Drei-Tage-Fiebers zählt der Hautausschlag. Zu einem solchen Exanthem kann es bei zahlreichen Krankheiten kommen. Der Ausschlag gilt als Reaktion des Körpers auf entzündliche oder allergische Reize. Da der Ausschlag bei vielen Erkrankungen unterschiedlich ausfällt, ist eine Differenzierung möglich. So entstehen zum Beispiel entweder flächenhafte Rötungen oder fleckige Punkte auf der Haut.

Im Falle des Drei-Tage-Fiebers zeigt sich der Hautausschlag stets erst nach Ende des Fiebers. Die Entstehung geht so schnell, dass das betroffene Kind schon nach einigen Stunden erhebliche Veränderungen aufweist. Im Anfangsstadium sind kleine Rötungen am Bauch-, Brust- und Nackenbereich erkennbar. Vergrößern sich diese Rötungen, besteht die Möglichkeit, dass sie ineinander übergehen. Bei manchen Kindern weitet sich der Ausschlag auf die Gliedmaßen aus. Erreicht der Ausschlag sein Zenit, sind mitunter am gesamten Körper Flecken vorhanden. Eine Ausnahme bildet meistens das Gesicht. So zeigen sich an ihm nur selten Ausschläge.

Unter Juckreiz leiden die betroffenen Kinder normalerweise nicht. Vereinzelt kann er allerdings vorkommen. Die Erkrankten sollten sich dann nicht kratzen, da sonst Narbenbildung möglich ist. An einigen Stellen des Körpers bilden sich kleine Erhabenheiten. Dabei handelt es sich um Vorwölbungen über dem Ausschlag, die sich mit dem Finger ertasten lassen. Manche Kinder leiden beim Drei-Tage-Fieber auch unter Begleitsymptomen wie geschwollenen Lymphknoten oder einer Entzündung des Rachens. Geht der Ausschlag auf der Haut wieder zurück, verschwinden diese Beschwerden ebenfalls wieder. Eher selten zeigen sich Komplikationen wie Papeln auf dem weichen Gaumen, Husten, Durchfall und Erbrechen.

Krankheiten

Diagnose und Verlauf

In der Anfangsphase lässt sich das Drei-Tage-Fieber nur schwer diagnostizieren. So kommt Fieber bei kleinen Kindern häufig im Rahmen einer Infektionskrankheit vor. Um eventuelle schwere Erkrankungen auszuschließen, sollte ein Besuch beim Arzt erfolgen. Lassen sich keine Indizien auf andere Erkrankungen finden, kann dies auf das Drei-Tage-Fieber hindeuten. Der Nachweis wird jedoch erst nach dem Normalisieren der Körpertemperatur sowie dem Einsetzen des Hautausschlags nach vier Tagen erbracht.

Bestätigen lässt sich die Diagnose durch die Identifikation von Antikörpern im Blut des Kindes. Allerdings hat der Nachweis keinen Nutzen für den Patienten, da sich nicht die Ursachen der Krankheit, sondern nur deren Symptome bekämpfen lassen. Aus diesem Grund wird in der Regel keine Blutuntersuchung durchgeführt. Sie gilt jedoch als sinnvoll, um andere Erkrankungen auszuschließen. Mitunter kann eine Abgrenzung zu anderen Kinderkrankheiten wie Röteln, Masern oder Windpocken sowie Allergien erforderlich sein, die ebenfalls mit Hautausschlag einhergehen. Manche Irritationen der Haut entstehen auch durch die Einnahme von bestimmten Medikamenten.

Während sich der Ausschlag beim Drei-Tage-Fieber erst am Rumpf zeigt und sich dann weiter auf Arme und Beine verbreitet, ist dies bei Masern und Röteln umgekehrt. Obwohl hohes Fieber und Hautausschlag oft beunruhigend auf die Eltern wirken, besteht grundsätzlich kein Grund zur Sorge. So ist der Ausschlag ein Anzeichen dafür, dass sich die Erkrankung am Abklingen befindet. Grundsätzlich gilt das Drei-Tage-Fieber als harmlos. Komplikationen wie Husten oder Magen-Darm-Probleme zeigen sich nur selten. Ebenso schnell wie die Kinderkrankheit auftritt, verschwindet sie auch wieder. Allerdings ist sie hochansteckend.

Behandlung und Therapie

Eine Behandlung gegen das Herpesvirus, welches das Drei-Tage-Fieber sowie den Ausschlag auf der Haut auslöst, existiert nicht. Deswegen können lediglich die Symptome gelindert werden. Gegen Fieber, das auf mehr als 38,5 Grad Celsius ansteigt, kann das Kind Ibuprofen oder Paracetamol erhalten, wobei auf eine altersgerechte Dosierung zu achten ist. Als ungeeignet gilt die Gabe von Acetylsalicylsäure, weil dadurch die Gefahr besteht, am Reye-Syndrom zu erkranken. Wichtig ist außerdem die Zufuhr von ausreichend Flüssigkeit. Wie viel davon das Kind benötigt, lässt sich beim Kinderarzt erfahren.

Eine Linderung für das Kind ist das Tragen von möglichst luftiger Kleidung. Gelegentlich leiden die kleinen Patienten auch unter Juckreiz und kratzen sich deswegen. Um den Juckreiz zu lindern, besteht die Möglichkeit, Cremes wie zum Beispiel Eucerin® auf den Hautausschlag aufzutragen. Als Alternative kommen auch pflanzliche oder homöopathische Präparate in Betracht. Im Zweifelsfall ist es ratsam, Arzt oder Apotheker zu befragen. In der Regel verschwindet der Ausschlag jedoch rasch von selbst wieder.


Vorbeugung

Eine wirksame Vorbeugung gegen Ausschlag bei Drei-Tage-Fieber gibt es nicht. Es ist auch keine Impfung möglich.

Quellen

  • Furter, S., Jasch, K.C.: Crashkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2007
  • Dirschka, T., Hartwig, R., Oster-Schmidt, C. (Hrsg.): Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2010
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
  • Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
  • Herold, S.: 300 Fragen zur Pubertät. Graefe und Unzer, München 2008
  • Ellsässer, S.: Körperpflege und Kosmetik. Springer, Berlin 2008
  • Abeck, D. & Cremer, H.: Häufige Hautkrankheiten im Kindesalter: Klinik - Diagnose - Therapie, Springer Verlag, 3. Auflage, 2006

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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