Algen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Unter Algen sind ein- oder mehrzellige Pflanzen zu verstehen, die sich überwiegend im Wasser befinden. Sie sind in verschiedenen Arten, Größen und Farben vertreten und sind in unterschiedlicher Form auch außerhalb von Meeres- und Süßwasservorkommen anzutreffen. Als Bestandteil vieler Speisepläne verfügen sie über einen guten Geschmack und eine gesundheitsfördernde Wirkung. In bestimmten Fällen wirken sie jedoch störend und können Beschwerden verursachen.

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Algen

Ein Salat aus Algen mag ungewöhnlich wirken, ist jedoch äußerst gesund und in z.B. China keine Seltenheit.

Nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen kann davon ausgegangen werden, dass sich vor ungefähr drei Milliarden Jahren die ersten Algen in den Oberflächen von Gewässern entwickelt haben. Es handelt sich daher um die ältesten Pflanzen der Erde. Diese Organismen verfügen über den Farbstoff Chlorophyll (Blattgrün). In Verbindung mit Licht können daraus Nährstoffe hergestellt werden. Dabei fungiert der in der Luft enthaltene Sauerstoff als Schutz vor gefährlichen UV-Strahlen.

Erst vor circa 500 Millionen Jahren entwickelten sich weitere Pflanzen auf der Erde. Derzeit bestehen nach Schätzungen ungefähr 400.000 verschiedene Algenarten. Grundsätzlich sind sie an einem grünen Farbton erkennbar, sie können aber auch in bräunlichen oder rötlichen Verfärbungen auftreten.

Algen kommen als Mini-Organismen vor. Sie können aber auch im lichtdurchfluteten Wasser eine Länge von 40 Metern erreichen. Luftalgen wachsen zum Beispiel auf Felsen oder Baumstämmen. Andere Arten verbreiten sich auf dem Boden. Algen kommen unter anderem auch an Dachziegeln oder in Badezimmern vor. Vor allem in den Gewässern der Erde dienen Algen als wichtiges Nahrungsmittel für Fische.

Sie werden aber auch als Nahrungsmittel von Menschen genutzt und gelten teilweise als gesunde Delikatesse. Speisealgen schmecken leicht süßlich und würzig. Sie verfügen über ein starkes Aroma. Sie können getrocknet oder frisch gekauft werden. Aufgrund ihrer zahlreichen Vitalstoffe gelten sie als gesundheitsfördernd. Daher werden sie teilweise in großem Stil sogar gezüchtet und zusätzlich in Kosmetikprodukten und Kunststoffen verarbeitet.

Als weltweit größter Algenproduzent gilt derzeit China. In Europa befindet sich Frankreich auf dem Spitzenplatz. Algen enthalten Kohlenhydrate und Proteine bei einem geringen Fettgehalt. Algen binden Kohlendioxid und stellen Sauerstoff her. Von daher sind sie von großer Bedeutung für das Klima. Massenhaft zur Blütezeit auftretende Algen können allerdings auch zum Ärgernis für Badegäste werden. Giftige Algen können Fischsterben auslösen und durch Gasentwicklung sogar gefährlich für alle anderen Lebewesen werden.

Bedeutung für die Gesundheit

Vor allem in Asien, aber auch in anderen Teilen der Welt werden Algen bei der Zubereitung von Speisen verwendet. Als Gemüse oder Salat sind die Pflanzen sehr gefragt. Speisealgen enthalten gesundheitsfördernde Vitamine, Mineralstoffe und Fettsäuren.

Die kalorienarmen Algen gelten als gute Quellen für Haut, Haare, Nägel und Bindegewebe. Der hohe Nährstoffanteil wirkt sich auch stärkend auf das Immunsystem aus. Algen sind vor allem bei der Stärkung der körpereigenen Abwehr gegen Bakterien und Viren hilfreich. Der Farbstoff Phycocyanin sowie der Anteil an Polysacchariden soll sogar das Risiko von Krebserkrankungen reduzieren können.

In der traditionellen chinesischen Medizin werden bereits seit Tausenden von Jahren Algen zur Unterstützung bei der Blutreinigung und zur Blutdrucksenkung eingesetzt. Die Inhaltsstoffe von Algen wirken sich außerdem positiv auf den Magen- und Darmbereich aus.

Von gesundheitlicher Bedeutung ist auch der erhebliche Jodanteil. Außer in Fisch und Meeresfrüchten ist dieses wertvolle Spurenelement ansonsten Mangelware im Bereich der Nahrungsmittel. Jod regt den Hormonstoffwechsel an und ist damit zusammen mit den in Algen enthaltenen Ballaststoffen vorteilhaft für das Körpergewicht.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Algen sind mit den Vitaminen A, B 12, C und E sowie mit Folsäure und Niacin ausgestattet. Außerdem sind in Algen in konzentrierter Form Kalzium, Magnesium und Eisen sowie Selen, Zink und Kalium enthalten.

Ebenso verfügen Algen über einen beachtlichen Jodanteil, der das Aroma prägt. Die Pflanzen enthalten auch Ballaststoffe, Antioxidantien (zur Abwehr freier Radikale) und Enzyme zur Aufspaltung von Nahrungsmittel. Außer dem wichtigsten Farbstoff Chlorophyll enthalten Algen noch weitere Farbstoffe wie zum Beispiel Beta-Karotin und Phycocyanin.

Unverträglichkeiten

Ein intensiver, häufiger Verzehr von Algen kann in Einzelfällen durch den starken Jodanteil zu einer Überfunktion der Schilddrüse führen. Aufgrund einer Gewässerverunreinigung von außen könnten aus diesem Bereich verzehrte Algen Pestizide oder gesundheitsgefährdende Anhäufungen von Schwermetallen enthalten.

Es können auch unter Wasser pflanzliche Giftstoffe als Quelle möglicher Beeinträchtigungen auftreten. Bei persönlich bedingten Überempfindlichkeiten gegen bestimmte Stoffe könnten durch den Verzehr von Algen allergische Reaktionen ausgelöst werden.


Einkaufs- und Küchentipps

Algen werden vielfach getrocknet in Bioläden angeboten. Damit keine Nährstoffe verloren gehen, sollten Algen möglichst frisch zum Beispiel bei einem Fischhändler gekauft und bald zum Verzehr zubereitet werden. Bei einer Lagerung sollte diese im Kühlschrank erfolgen und auf wenige Tage beschränkt bleiben.

Die Lagerung getrockneter Algen sollte in einem luftdicht verschlossenen Behältnis an einem trockenen, dunklen Platz erfolgen. Dadurch ist eine Lagerung über eine längere Zeit möglich. Wenn Algen feucht werden, verlieren sie schnell ihr typisches Aroma.

Im Rahmen der Zubereitung als Gemüse werden die Algen zunächst in Wasser eingeweicht. Kurz vor dem Kochen werden frische oder eingeweichte Algen nochmals kurz mit klarem Wasser abgespült. Algen können auch wie ein normaler Salat zubereitet werden. Zum Verzehr von Algen werden vor allem Rot- und Braunalgen, aber auch Blau- und Grünalgen verwendet. Getrocknete und frische Algen sind in asiatischen Supermärkten verfügbar. Gekochte Algen können eingefroren werden.

Zubereitungstipps

Vor allem im ostasiatischen Raum aber auch in anderen Gebieten besitzen die Algen einen erheblichen Stellenwert in der alltäglichen Ernährung. Algen werden frisch verzehrt, gebraten oder gekocht. Als Einlage in Suppen, als Gemüse und Salat oder als getrockneter Snack sind sie sehr beliebt.

Getrocknete Algen werden auch als Gewürz, Brühe oder als Grundlage bei der Zubereitung von Tees verwendet. In Japan wird zum Beispiel aus gepressten Algen Sushi zubereitet. In einigen Ländern wird aus Algen Gebäck hergestellt. Algen finden auch als Brot und Brotaufstrich Verwendung. Für Vegetarier stellen Algen eine ideale Nahrungsergänzung dar.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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