Asthma cardiale

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Krankheiten Asthma cardiale

Die Asthma cardiale beschreibt eine Atemnot, ausgelöst durch eine Herzerkrankung. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Linksherzinsuffizienz, die zu einer verminderten Herz-Pumpleistung führt. Im Gegensatz zur Asthma bronchiale ist die Lunge bei diesem Symptom nicht betroffen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Asthma cardiale?

Asthma cardiale als Folge einer Linksherzschwäche. Typische Symptome sind Husten, Atemnot und Kurzatmigkeit.

Unter dem Begriff Asthma cardiale bezeichnet der Mediziner keine Krankheit, sondern beschreibt im Endeffekt ein Symptom, welches durch die Krankheit hervorgerufen wird. Die Asthma cardiale ist mit der Atemnot wie dem Reizhusten gleichgesetzt.

Im Gegensatz zu Asthma bronchiale ist der Ursprung der Asthma cardiale nicht eine Lungenschwäche, sondern die sogenannte Herzinsuffizienz. Die Asthma cardiale ist keine Krankheit im eigentlichen Sinn, sondern eine Begleiterscheinung einer Erkrankung.

Ursachen

Die Asthma cardiale ist ein Symptom der Herzinsuffizienz - der sogenannten Herzschwäche. Die Ursachen dafür sind weitläufig. Vor allem ältere Menschen leiden an einer Herzinsuffizienz und an der Asthma cardiale, da das Herz mit dem zunehmenden Alter schwächer wird.

Auch akute Erkrankungen wie Herzinfarkte oder auch Entzündungen des Herzmuskels sind Ursachen für eine Asthma cardiale. Die Herzschwäche tritt jedoch auch bei jüngeren Personen auf. Vorwiegend sind auch Medikamente für die Asthma cardiale verantwortlich. Der Herzmuskel ist durch die Einnahme der Medikamente geschwächt, eine Asthma cardiale ist die Folge.

Bei der Asthma cardiale entsteht ein Sauerstoffanstrom sowie ein Sauerstoffabstrom, der jedoch behindert ist und somit eine Atemnot entsteht. Ebenfalls tritt ein Reizhusten ein und die Patienten "Giemen" beim Ausatmen. Viele Patienten klagen auch über ständige Müdigkeit wie Abgeschlagenheit und ein Erstickungsgefühl.

Symptome und Verlauf

Typische Symptome:

Patienten mit einer Asthma cardiale leiden unter starkem Husten, der vorwiegend in der Nacht auftritt. Personen mit Asthma cardiale leiden unter der Atemnot und geben oft krankhafte Atemgeräusche von sich. Ebenfalls klagen Patienten über ein Erstickungsgefühl, die Angst, dass sie Ersticken und beklagen auch schaumigen Auswurf beim Husten.

Je intensiver die Herzschwäche und ausgeprägter die Asthma cardiale ist, umso intensiver und häufiger klagt der Patient über die Vielfalt der Symptome.

Wann zum Arzt?

Bei einer anhaltenden Atemnot, Kurzatmigkeit oder Schnappatmung, die sich nicht auf eine körperliche Überanstrengung oder eine sportliche Überlastung zurückführen lässt, muss ein Arzt aufgesucht werden. Abgeschlagenheit, Herzrasen und Schwindel sind Symptome, die von einem Arzt abgeklärt werden müssen. Kommt es durch die veränderte Atmung zu Schlafstörungen oder stellt sich ein Gefühl der allgemeinen Schwäche ein, ist ein Arztbesuch notwendig.

Bei Müdigkeit oder Konzentrationsproblemen ist ein Arztbesuch notwendig. Störungen des Herz-Rhythmus, die über mehrere Tage anhalten, müssen von einem Mediziner untersucht werden, da es zu weiteren Erkrankungen kommen kann. Leidet der Betroffene unter Angst vor dem Ersticken aufgrund der reduzierten Sauerstoffzufuhr, sollte er rechtzeitig einen Arzt konsultieren. Das Risiko einer Angsterkrankung oder einer Panikattacke steigt ohne eine Behandlung deutlich an. Hustenreiz oder kontinuierlicher Husten, der nicht auf eine Erkältungserkrankung oder Tabakkonsum basiert, sind von einem Arzt abzuklären.

Bei vielen Erkrankten einer Asthma cardiale tritt während des Hustens ein schaumiger Auswurf auf. Ein Arztbesuch ist unverzüglich notwendig, um weitere Untersuchungen einzuleiten. Werden ungewöhnliche Geräusche bei der Atmung wahrgenommen, sollten diese bei einem Arzt vorgestellt werden. Können alltägliche Vorgänge aufgrund der Beschwerden nicht mehr in der üblichen Form ausgeführt und bewältigt werden, muss ein Arzt aufgesucht werden.

Diagnose

Der Arzt stellt die Diagnose eines Asthma cardiale mittels einer Anamnese. Das bedeutet, dass der Patient vorerst über seine Symptome berichtet. Typische Indizien der Herzschwäche sind schnelle Ermüdung des Patienten, eine veränderte Atemfrequenz als auch ständiges Husten wie auch nächtliches Wasserlassen und eine stetige Gewichtszunahme.

Ebenfalls klagt der Patient in der Regel über Herzrasen; Herzrhythmusstörungen sind ebenfalls ein Anzeichen für eine Herzschwäche und eine damit verbundene Asthma cardiale. Auch Ödeme in den Beinen als auch Rasselgeräusche beim Einatmen in der Lunge sind Zeichen, dass der Patient unter einer Herzinsuffizienz leidet.

Weitere abklärende Maßnahmen sind das Anlegen des EKG sowie auch Untersuchungen des Herzens. Der Arzt stellt die Diagnose auf Grund des EKG-Schreibers und stellt somit fest, ob es sich um eine Herzschwäche handelt. Je weiter die Herzinsuffizienz fortgeschritten ist, umso intensiver sind die Symptome - unter anderem auch die Asthma cardiale. Weiters kann ein Blutbefund angefordert werden, der ebenfalls unter gewissen Umständen erkennen lässt, ob es sich um eine Herzschwäche mit einer Asthma cardiale handelt oder nicht.

Komplikationen

Asthma cardiale, Symptom einer Linksherzinsuffizienz, kann mit folgenden Komplikationen verbunden sein. Die bestehende Herzschwäche kann sich so zu akuten Herzrhythmusstörungen entwickeln. In der Lunge kann es bei Vorliegen eines chronischen Asthma cardiale zur Ausbildung von Narbengewebe kommen. Vollständiges Einatmen ist kaum noch möglich.

Aufgrund der Atemnot müssen die Betroffenen immer tiefer und schneller atmen. Es kann auch durch den Rückstau von Blut zu einem Austritt von Flüssigkeit in die Lunge kommen. Je nach Ausmaß kann dadurch ein Lungenödem entstehen, das sich entzünden und zu einer Pneumonie führen kann. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer respiratorischen Insuffizienz, dem völligen Versagen der Lunge. Das bedeutet, dass nicht mehr genügend Sauerstoff aufgenommen und Kohlenstoffdioxid abgegeben werden kann.

Häufig kommt es auch zu einem Bronchospasmus, bei dem die Muskulatur, welche die Atemwege umspannt, verkrampft. Daraus kann eine Obstruktion (Erhöhung des Atemwiderstandes) resultieren. Häufig kommt es durch den erhöhten Druck in den Blutgefäßen zu Ödemen (Wassereinlagerungen) sowie offenen Wunden im Bereich der Unterschenkel. Dann ist die Rede von einem offenen Bein.

Behandlung und Therapie

Die Behandlung der Asthma cardiale als Symptom der klassischen Herzinsuffizienz lässt sich relativ gut behandeln. Bei akuten Fällen verabreicht der Arzt Diuretikum wie etwa Furosemid. Dieses Mittel treibt das entstandene und eingelagerte Wasser, welches für die Asthma cardiale verantwortlich ist, aus dem Körper. Somit wird die Kreislauf der Lunge entlastet und das Ödem der Lunge geht zurück. Dadurch kann der Patient frei durchatmen; die Asthma cardiale ist erstmals besiegt.

Langfristig gesehen ist das Entfernen des Ödems jedoch keine Variante für den Patienten. Somit wird mittels Stufentherapie die Herzschwäche bekämpft. Auch Betablocker verbessern die Situation des Patienten, da hier die Funktion des Herzmuskels deutlich verbessert werden kann. Bei der Therapie ist es vor allem wichtig, dass der Patient regelmäßig eine ärztliche Kontrolle durchführt.

Nur wenn der Herzmuskel wie auch die Asthma cardiale immer wieder untersucht wird, können schwerwiegende Erkrankungen (lebensgefährliche Entwicklungen) verhindert werden. Oftmals ist es ratsam, wenn auch die Ernährung als auch die Lebensgewohnheiten verändert werden.


Vorbeugung

Wichtig ist, dass man es gar nicht zu einer Asthma cardiale kommen lässt. Der Patient kann eine Herzschwäche und die damit resultierende Asthma cardiale vor allem in jungen Jahren relativ gut vorbeugen.

Eine Möglichkeit ist auf die Ernährung zu achten und Bewegung zu treiben. Übergewicht und eine ungesunde Ernährung sind zwei Faktoren, die in diesem Zusammenhang eine Herzinsuffizienz und die damit verbundene Asthma cardiale begünstigen.

Auch Nikotin wie Alkohol begünstigen die Asthma cardiale. Ebenfalls sollte der Patient regelmäßig eine Gesundenuntersuchung durchführen, damit der Arzt das Herz untersucht. So können etwaige Vorzeichen erkannt und somit ein Ausbruch der Erkrankung verhindert werden.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
  • Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013
  • Trautmann, A.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

Sie sind hier: Startseite Krankheiten Asthma cardiale

Das könnte Sie auch interessieren