Zwiebelallergie

Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Eine Zwiebelallergie wird durch das Essen oder den direkten Kontakt mit Zwiebeln ausgelöst. Da Zwiebeln jedoch der großen botanischen Klasse Gruppe der Lauchgemüse entstammen, ist der Kontakt mitunter schwer zu vermeiden. Zudem werden Zwiebeln oftmals als weit verbreitete Grundzutat beim Kochen sowie zur Konservierung von Nahrungsmitteln eingesetzt.
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Was ist eine Zwiebelallergie?
Zwiebelallergien werden durch Überempfindlichkeiten gegenüber den in diesem Gemüse vorhandenen Substanzen verursacht. In den meisten Fällen ist der Kontakt mit rohen Zwiebeln der Auslöser einer allergischen Reaktion oder einer Unverträglichkeit.
Wahre Zwiebelallergien sind jedoch eher selten - Studien zeigen, dass nur 3% der Erwachsenen Symptome im Rahmen einer Zwiebelallergie aufweisen. Häufiger kommt dagegen die Diagnose einer Zwiebelintoleranz vor. Hier sind die Auswirkungen weniger intensiv als bei einer ausgeprägten Allergie, werden von den meisten Betroffenen aber trotzdem als unangenehm und störend empfunden. Sie können kleine Mengen von gekochten Zwiebeln konsumieren, während einige Patienten mit einer Allergie nicht einmal den Geruch von Zwiebeln ertragen können. verschiedenen Arten von Lebensmitteln verwendet.
Ursachen
Wenn eine erhöhte Menge an Histamin im Körper freigesetzt wird, verursacht es eine Entzündung; dies zieht die bekannten Symptome von Allergien nach sich. Die folgenden Stoffe und Nahrungsmittel können zu einer Auslösung der Unverträglichkeit oder Allergie führen: Knoblauch, Lauch, Schnittlauch, Schalotten, Brühe oder Fonds, Fertigprodukte (u.a. Suppen, Saucen, Tiefkühlpizzen) etc.
Auch viele verarbeitete Fleischkonserven enthalten, sofern nicht anders angegeben, Extrakte von Lauchpflanzen. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe ist deshalb immer ratsam. Pflanzen aus der Lilienfamilie können eine Zwiebelallergie ebenfalls auslösen oder begünstigen. Der Kontakt mit den folgenden Pflanzen ist entsprechend zu vermeiden: alle Arten von Lilien, Narzissen, Tulpen, Agapanthus, Iris, Alstroemeria.
Symptome und Verlauf
Typische Symptome einer Zwiebelallergie:
Allergische Reaktionen auf Zwiebeln können interne oder externe Auswirkungen haben. Äußere Reaktionen entstehen gewöhnlich durch direkten Kontakt, während interne Reaktionen bei der Einnahme von Zwiebeln entstehen. Eine allergische Reaktion kann zu verschiedenen Zeiten und in unterschiedlichem Ausmaß auftauchen. Einige Betroffene zeigen unmittelbare Reaktionen, während andere innerhalb der ersten 24 Stunden keinerlei Symptome zeigen. Der Grad einer allergischen Reaktion hängt von der Empfindlichkeit des Betroffenen ab.
Die meisten Menschen fühlen sich besser, sobald das Allergen aus dem Körper ausgestoßen wird. Es gibt jedoch seltene Fälle, wo die allergische Reaktion auch einige Tage anhalten kann; selbst nachdem die verursachenden Stoffe aus dem Stoffwechselkreislauf entfernt wurden. Die häufigsten Symptome einer Zwiebelallergie sind Hautausschläge oder Schuppen der Haut, Nesselsucht, Müdigkeit, Juckreiz, Schwellung der Lippen, psychische Desorientierung, Atembeschwerden, Schwellung verschiedener Körperteile, Ohnmacht, Asthma, Durchfall, Reflux-Ösophagitis, Übelkeit, Halsentzündung, Schwellung von Augen und Gesicht und ein anaphylaktischer Schock
Diagnose
Die erste Priorität ist das Hinzuziehen eines Allergologen, um die entsprechenden Testverfahren einzuleiten. Dieser kann auf der Basis des Befunds dann mögliche Allergien bestätigen und bei Bedarf Medikamente verschreiben. Es gibt drei häufige Testverfahren:
- Hauttest mit Pflastern oder anderen Kontaktpräparaten.
- Umstellung des Ernährungsplans. Betroffene werden gebeten, die Ernährungsgewohnheiten zu protokollieren. Nach dem Ausschlussverfahren eliminiert der behandelnde Arzt dann alle Lebensmittel, welche die allergische Reaktion auslösen können. Der Allergologe wird anordnen, die Einnahme von Zwiebeln für einen bestimmten Zeitraum zu vermeiden. Sofern die Symptome verschwinden, kann so die Allergie bestätigt werden.
- Bluttest. Auch mit einer spezifischen Blutuntersuchung kann getestet werden, ob eine Person unter einer ausgeprägten Zwiebelallergie oder nur unter einer Überempfindlichkeit leidet.
Allergien gegen Zwiebeln können binnen wenigen Minuten Reaktionen hervorrufen; bei einer Intoleranz kann es dagegen vorkommen, dass Symptome erst bis zu 24 Stunden nach der Einnahme erkennbar sind.
Behandlung und Therapie
Antihistaminika eignen sich nur für Allergiepatienten. Im Falle einer Zwiebelintoleranz reicht es meist aus darauf zu warten, bis die Zwiebelstoffe von selbst aus dem Stoffwechselsystem befördert werden. Mandeln können helfen, den durch eine Zwiebelunverträglichkeit gestiegenen Säuregehalt im Magen zu neutralisieren; dies lindert etwaiges Sodbrennen oder den durch eine Zwiebelunverträglichkeit gestiegenen Drang zum Aufstoßen.
Präparate mit der vielseitigen Kraft der Aloe Vera Pflanze können bei Schwellungen, brennenden oder juckenden Stellen am Körper angewendet werden. Sie haben eine beruhigende Wirkung und minimieren die Symptome. Bananen fördern die Verdauung und helfen dabei, durch eine Zwiebelunverträglichkeit verursachte, aufgedunsene Körperteile zu lindern. Epi-Stifte sind ein hilfreiches Mittel für alle, die starke allergische Reaktionen auf Zwiebeln haben.
Vorbeugung
Die beste Vorbeugung ist der Verzicht der Einnahme von Zwiebeln. Selbst wenn der Körper gekochte Zwiebeln verarbeiten kann, ist es ratsam, die Allergene trotzdem so gut wie möglich vom Stoffwechselkreislauf fern zu halten, um unerwünschte Reaktionen zu vermeiden.Außerdem ist es empfehlenswert Etiketten zu lesen. Begriffe wie "Gewürze", "natürliche Aromen" und "Konservierungsmittel" werden allgemein verwendet, wenn Nahrungsmittel mit Zwiebeln oder einer Vielzahl anderer Gewürze aromatisiert oder konserviert wurden.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
- Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013
- Siewert, J., Rothmund, M., Schumpelick, V.: Praxis der Viszeralchirurgie: Gastroenterologische Chirurgie. Springer, Berlin 2011

Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
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