Wiesenknopf
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Es ist der große Wiesenknopf bekannt, der überwiegend wild wächst und dabei feuchte Wiesen bevorzugt. Der kleine Wiesenknopf hingegen kann angebaut werden und ist als Garten-Pimpinelle sehr beliebt. Früher wurde der Wiesenknopf gerne als Hausmittel verwendet, er ist jedoch heute leider in Vergessenheit geraten.
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Allgemeiner Überblick
Der Wiesenknopf ist ein Rosengewächs und wächst vornehmlich in Nordamerika und in den gemäßigten Zonen von Asien und der gesamten Nordhalbkugel. Es ist eine sehr krautige Pflanze, die auf feuchten oder nassen Wiesen zu finden ist. Der Wiesenknopf kann eine Höhe von 50 bis 200 cm erreichen. Die Blüten haben eine dunkelrote Farbe, in Form eines Knopfes. Das hat dem Wiesenknopf auch den Namen eingebracht. Verwandt ist der Wiesenknopf mit Mädesüß und Odermennig.
Bekannt sind etwa 30 Arten, wobei der kleine und der große Wiesenknopf sehr bekannt sind. In manchen Gegenden wird der Wiesenknopf auch Herrgottsbärtlein, Blutskraut oder Blutströpfchen genannt. Es ist eine winterharte, mehrjährige Pflanze, die zwischen Juli und September blüht. Die Wurzeln sind rostbraun bis dunkelbraun. Die hellgrünen Blätter sind filigran gefiedert und die Ränder der Blätter sind gesägt. Blätter und Stängel sind nicht behaart und die Blüten bestehen aus rund 40 Einzelblüten. Die Blüten werden zwei bis sechs Zentimeter lang.
Vorkommen und Anbau
Im Kräutergarten wird der kleine Wiesenknopf angebaut und gedeiht in schwerer feuchter Erde. Der Wiesenknopf stellt keine großen Ansprüche, aber ein sonniger Standort sollte schon ausgesucht werden. Im Gegensatz zu dem großen Wiesenknopf hat der kleine Wiesenknopf grüne Blüten, die einen Durchmesser von einem bis drei Zentimeter haben. Der kleine Wiesenknopf ist immergrün und blüht von Mai bis August. Die Inhaltsstoffe sind Gerbstoffe, Flavonoide und Saponine, übrigens bei beiden Arten. Der Wiesenknopf ist schon sehr lange als Heilkraut bekannt, so wird er schon im Mittelalter als heilende Pflanze erwähnt.
So galt er schon in Zeiten der Pest als sehr wirksames Mittel, das besonders in Verbindung mit Wacholder das Überleben garantieren sollte. Der Wiesenknopf wurde früher auch eingesetzt, um Tuberkulose oder Lungengeschwüre zu heilen oder die Beschwerden zu lindern. Bei vielen Hautkrankheiten oder bei sehr starker Regelblutung wurde der Wiesenknopf als Saft den Speisen zugesetzt oder als Wein verabreicht. Seinen Siegeszug trat der Wiesenknopf ursprünglich in Neuengland an, verbreitete sich aber rasend schnell über ganz Europa. Schon Hildegard von Bingen hat die Heilkräfte des Wiesenknopfs entdeckt, sie schrieb ihm eine antiseptische Wirkung zu.
Anwendung und Wirkung
Aus den jungen Blättern kann aber durchaus Kräuterbutter oder Kräuterquark hergestellt werden und als Gewürz für klare Suppen ist der Wiesenknopf unübertroffen. Die Blätter müssen aber nach dem Kochen hinzugefügt werden, wenn der Wiesenknopf gekocht wird, verschwindet das Aroma. Auch für die Gesundheit hat er eine wesentliche Bedeutung, der Wiesenknopf wirkt harntreibend, entzündungshemmend, blutstillend und antioxidativ. Mit diesen Eigenschaften eignet er sich hervorragend, um Schleimhautentzündungen im Rachen und Mund zu behandeln und Wunden schneller heilen zu lassen. Außerdem wird der Wiesenknopf Durchfall und Blähungen bekämpfen. Er kann auch bei Frühjahrsmüdigkeit eingesetzt werden.
Wogegen hilft Wiesenknopf?
Bedeutung für die Gesundheit
Der Wiesenknopf kann pur verabreicht werden, als homöopathisches Mittel eingesetzt werden oder als Tee getrunken werden. Gemeinsam mit dem Acker-Schachtelhalm wird er gerne pur genommen, um Blutungen zu stillen. Auch bei Sodbrennen kann diese Heilpflanze helfen, die jungen Blätter beruhigen den Magen und die Speiseröhre. Als Tee wird er meist verabreicht, um den Hals- und Rachenbereich von Entzündungen zu befreien.
Bei leichten Verbrennungen wird einfach eine geschälte Wurzel auf die betreffende Stelle gelegt, die Heilung der Haut wird so beschleunigt. Bei Entzündungen kann auch eine Tinktur aus dieser Pflanze wahre Wunder tun. Einige Studien belegen sogar, dass diese Pflanze auch bei bösartigen Tumoren hilft. Eine Überdosierung sollte allerdings vermieden werden, dies kann zu Magenbeschwerden oder Übelkeit führen.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.
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Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
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