Ultraschalltherapie
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 28. März 2019Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Bei der Ultraschalltherapie handelt es sich um einen Teilbereich der physikalischen Therapie. Dabei werden u. a. Schmerzen durch den Einsatz von Ultraschallwellen gelindert. Im Rahmen der Ultraschalltherapie kommt ein Frequenzbereich von 0,8 bis 3 MHz zur Anwendung.
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Was ist eine Ultraschalltherapie?
Die Ultraschalltherapie zählt zu den Behandlungsmethoden, die zum Lindern von Schmerzen dienen. Darüber hinaus wird der Selbstheilungsprozess des Körpers mithilfe von Ultraschallwellen unterstützt.
Durch Ultraschall ist es möglich, Vibrationen und Wärme im Organismus des Menschen entstehen zu lassen, was wiederum eine schmerzlindernde Wirkung hervorruft. Die Ultraschalltherapie gilt als Bestandteil der Elektrotherapie, weil sich die Ultraschallwellen aus elektrischer Energie gewinnen lassen. Die hochfrequenten Schallwellen, die während der Behandlung zum Einsatz gelangen, sind vom menschlichen Gehör nicht zu erfassen.
Normalerweise benutzt die Medizin Ultraschall zur Untersuchung von Organveränderungen und Erkrankungen, was als Sonographie bezeichnet wird. Auch in der Schwangerschaft spielt die Ultraschalluntersuchung eine überaus wichtige Rolle, da mit ihrer Hilfe die Entwicklung des heranreifenden Kindes verfolgt werden kann. Erfolgt eine Ultraschallbehandlung, sollen damit Schmerzen sowie Entzündungskrankheiten an Gelenken, Nerven, Muskeln und Sehnen gelindert werden. Ihre Wirkung entfalten die Ultraschallwellen besonders beim Aufeinandertreffen von Knochen und Sehnen. Weil die Knochen die Schallwellen íntensiver reflektieren als das benachbarte Gewebe, kommt es zum Entstehen von Wärme.
Anwendungsgebiete
Die Ultraschalltherapie hat sowohl eine schmerzlindernde als auch eine wärmende und durchblutungsfördernde Wirkung, sodass sie sich mannigfaltig anwenden lässt. Zu ihren häufigsten Einsatzgebieten zählen schmerzhafte Bewegungsapparaterkrankungen mit chronischem Verlauf, rheumatische Erkrankungen, zähe Verspannungen der Muskeln, akute Verletzungen wie Prellungen oder Verstauchungen, Arthrosen in den Hüften oder Knien, Verschleißerscheinungen an der Wirbelsäule sowie ein Tennisarm oder Golfellenbogen. Weitere Indikationen sind die Heilung von Knochen, Muskelverkürzungen, Muskelverhärtungen, Schwellungen und Morbus Bechterew.
Durch die Ultraschalltherapie erfolgt ein Temperaturanstieg innerhalb des Gewebes, wodurch sich die lokale Durchblutung sowie der Stoffwechsel verbessern lassen. Außerdem kommt es zur Reduzierung der Gewebespannung. Auf diese Weise werden verspannte Muskeln gelockert und Schmerzen vermindert. Nicht geeignet ist die Ultraschalltherapie allerdings bei akuten Infektionen oder Entzündungen. Mitunter wird eine Ultraschallbehandlung mit anderen Therapieverfahren kombiniert. Dabei handelt es sich um elektrotherapeutische Methoden oder eine Phonophorese, bei der ein medizinischer Wirkstoff während der Anwendung der Schallwellen verabreicht wird.
Welche Methoden und Verfahren gibt es?
Für die Anwendung der Ultraschallbehandlung stehen dem Therapeuten mehrere Optionen zur Verfügung. Dies sind die dynamische Beschallung, die statische Beschallung sowie die semistatische Beschallung. Im Rahmen der dynamischen Beschallung bewegt der Arzt den Ultraschallkopf mit leichtem Druck und gleichmäßig rhythmisch über die zu behandelnde Hautstelle, wobei er kreisende und sich überlappende Bewegungen vornimmt.
Von einer statischen Beschallung ist die Rede, wenn der Ultraschallkopf keine Bewegungen durchführt. Ein Nachteil dieser Methode besteht in dem häufigen Auftreten von Hitzeschäden. Daher findet die Behandlung in Intervallen und mit verminderter Intensität statt. Im Rahmen der semistatischen Beschallung bewegt sich der Ultraschallkopf kreisend auf der zu behandelnden Körperstelle. Mit diesem Vorgehen sollen kleinere Gebiete gezielt behandelt werden.
Was muss der Patient beachten?
Im Vorfeld einer Ultraschalltherapie ist zu beachten, dass sie sich nicht für Personen eignet, die unter akuten Fiebererkrankungen, Erkrankungen der Gefäße wie Thrombosen oder Krampfadern, Blutgerinnungsstörungen, Tumoren oder Metastasen leiden. Gleiches gilt bei der Durchführung einer Strahlentherapie sowie der Einnahme von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln wie Marcumar oder Heparin.
Bei einer Ultraschalltherapie werden dem Patienten Elektroden auf der Haut angebracht. Nach der Behandlung ist es ratsam, diese Stellen mit unparfümierter Feuchtigkeitscreme einzureiben. Dadurch lässt sich dem Austrocknen der strapazierten Haut entgegenwirken.
Im Rahmen einer Schmerzbehandlung wird empfohlen, nach der Durchführung von zehn Sitzungen eine zweiwöchige Reizpause zu nehmen.
Durchführung - Wie läuft die Behandlung ab?
Wichtigster Bestandteil der Ultraschalltherapie ist das Ultraschallgerät, das über einen Ultraschallkopf verfügt. Durch den Schallkopf erfolgt die Ausstrahlung der Ultraschallwellen. Die Verbindung zwischen Ultraschallkopf und Ultraschallgerät gewährleistet ein Kabel.
Eine Übertragung der Ultraschallwellen lässt sich ausschließlich durch unmittelbaren Hautkontakt vornehmen. Besonders gut lassen sich die Schallwellen durch Flüssigkeiten wie Wasser weiterleiten. Zur Unterstützung dienen zudem spezielle Öle oder Gleitgele.
Der Patient nimmt während der Ultraschallbehandlung auf einer Liege Platz und macht die Körperstelle, die behandelt werden soll, frei. Vom Arzt wird ein Gleitgel auf diesen Bereich aufgetragen. Anschließend verteilt er die Schallwellen durch das Bewegen des Ultraschallkopfes langsam über der Haut. Schmerzen muss der Patient dabei nicht befürchten. Mitunter kann es zu einem leichten Gefühl von Wärme kommen.
Eine alternative Option stellt die Ultraschallbehandlung im Wasserbad dar. So entfalten die Schallwellen dabei eine durchblutungsfördernde und schmerzlindernde Wirkung. Ebenso lassen sich mit diesem Verfahren hartnäckige Muskelverspannungen gut behandeln.
Wer übernimmt die Kosten?
Die Ultraschalltherapie gilt als medizinisch wirksam. Daher übernehmen sowohl die gesetzlichen als auch die privaten Krankenkassen normalerweise die Kosten für die Behandlung.
Risiken und Nebenwirkungen
Durch die Ultraschallbehandlung sind einige Risiken möglich. So besteht die Gefahr, dass bei einer zu hohen Dosis Gewebe abstirbt. Da einige Organe empfindlich auf Schallwellen reagieren, muss bei ihnen eine Ultraschalltherapie unterbleiben. Dies gilt besonders für Gehirn, Herz, Augen, das Rückenmark nach einer Laminektomie (operative Entfernung von Wirbelkörperteilen), die Gebärmutter von schwangeren Frauen und bösartige Tumore.
Eine Ultraschalltherapie eignet sich außerdem nicht für Implantate, was auf die Überwärmungsgefahr zurückzuführen ist. Betroffen davon sind in erster Linie Defibrillatoren, Herzschrittmacher sowie künstliche Gelenke, die aus Polyethylen oder Methylmetacrylat bestehen. Möglich ist dagegen eine Behandlung mit Ultraschall bei Metallimplantaten, deren Anpassung durch eine Plattenosteosynthese erfolgt, oder einem Fixateur externe, der außerhalb des Körpers befestigt wird.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
- Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
- Bücheler, E., et al.: Einführung in die Radiologie: Diagnostik und Interventionen. Thieme, Stuttgart 2006
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 28. März 2019
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