Sonnentau
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Bei Sonnentau handelt es sich um eine Gattung, die zur Familie der Sonnentaugewächse zählt. Der botanische Name des Sonnentaus lautet Drosera. Die Gattung besteht aus circa 200 Arten und bildet damit die zweitgrößte Gattung von fleischfressenden Pflanzen. Typisch für den Sonnentau sind ihre Blätter, die mit Klebedrüsen besetzt sind und Beute anlocken.
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Allgemeiner Überblick
Sonnentau wächst in der Regel als mehrjährige krautartige Pflanze, seltener ist sie einjährig. Dabei bildet die Pflanze Rosetten, wächst aufrecht oder klettert an anderen Pflanzen empor. Sie kann Wuchshöhen bis zu einem Meter erreichen, wobei die Höhe von der Art abhängig ist. Kletternde Arten des Sonnentaus können wesentlich größere Wuchshöhen und ein Alter von mehr als 50 Jahren erreichen. Sonnentau ist stark darauf spezialisiert, Stickstoff über das Fangen von Insekten aufzunehmen. Aus diesem Grund fehlt den Zwergsonnentau-Arten ein spezielles Enzym namens Nitratreduktase komplett. Dieses Enzym ist im Normalfall notwendig, um im Boden gebundenes Nitrat aufzunehmen.
Sonnentau vermehrt sich vegetativ mittels oberirdischer Ausläufer und Stolone. Teilweise können sich auch Knollen oder Brutschuppen bilden. Charakteristisch für den Sonnentau sind die kleinen, klaren Tröpfchen, die sich auf der Pflanze befinden. Bei diesen Tropfen handelt es sich um eine klebrige Flüssigkeit. Insekten gehen davon aus, dass es sich um Nektar handelt, weshalb sie sich auf dem Sonnentau niederlassen. Jedoch kleben die Insekten an den Tropfen fest und werden zur Beute des Sonnentaus.
Vorkommen und Anbau
Sonnentau ist in großen Teilen der Erde verbreitet. Die Hauptverbreitungsgebiete liegen dabei in Südamerika, Australien und dem südlichen Afrika. Nur wenige Arten sind großflächig in Nordamerika und Eurasien verbreitet. Der Ursprung des Sonnentaus wird in Afrika oder Australien vermutet. Im europäischen Raum existieren lediglich drei Arten, nämlich der Rundblättrige, der Langblättrige sowie der Mittlere Sonnentau. Der Rundblättrige Sonnentau hat seinen natürlichen Standort im Hochmoor des nördlichen Schwarzwalds.
In den meisten Fällen wächst Sonnentau in zeitweise feuchten bis dauernassen Arealen. Dabei bevorzugt die Pflanze nährstoffarme und saure Böden sowie starke Sonneneinstrahlung. Aus diesen Gründen findet sie sich häufig in Mooren, Sümpfen, Heiden sowie auf Inselbergen. Zahlreiche Arten wachsen in einer Gemeinschaft mit Torfmoosen, die dem Boden spezielle Nährstoffe entziehen und den Säuregehalt erhöhen. Da sich Sonnentau von Insekten ernährt, kann er auch in nährstoffarmen Bereichen gedeihen.
Anwendung und Wirkung
Auch als Tee oder für die äußerliche Anwendung in Form einer Tinktur kann die Pflanze eingesetzt werden. Heutzutage werden vor allem Fertigprodukte aus Sonnentau konsumiert. Die traditionelle Anwendungsform des Sonnentaus jedoch ist die Zubereitung eines Tees. Zu diesem Zweck wird eine Tasse mit gekochtem Wasser über einen Teelöffel mit Sonnentaukraut gegossen. Der Sud wird circa zehn Minuten ziehen gelassen. Im Anschluss wird der Tee abgeseiht und in kleinen Schlucken getrunken. Üblicherweise werden ein bis zwei Tassen des Sonnentau-Tees pro Tag getrunken.
Wogegen hilft Sonnentau?
Bedeutung für die Gesundheit
Schon ab dem späten Mittelalter kam der Sonnentau in der Naturheilkunde zur Anwendung. Dabei kam die Pflanze in erster Linie gegen Hustenbeschwerden zum Einsatz. Zu späteren Zeiten wurde Sonnentau auch als Mittel gegen Epilepsie, Tuberkulose, Unfruchtbarkeit, Warzen und sogar Psychosen verwendet. Heutzutage kommt Sonnentau in den meisten Fällen im Rahmen von Erkrankungen der Atemwege, etwa bei Husten, Keuchhusten, Krampfhusten, Bronchitis oder einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung zur Anwendung.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
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