Schwellung am Auge
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 28. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Eine Schwellung am Auge hat oft harmlose Ursachen. Sie kann aber auch Ausdruck ernsthafter Erkrankungen sein, die sich nicht nur auf das Auge beziehen müssen. In manchen Fällen stellt sie nur ein kosmetisches Problem dar, ohne einen Krankheitswert zu besitzen.
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Was ist eine Schwellung am Auge?
Eine Schwellung am Auge bezeichnet Wasseransammlungen in dem ihm benachbartem Gewebe. Besonders häufig sind die Lider betroffen. Aber auch in den sogenannten Unterlidern (Tränensäcke) kommt es oftmals zu Ödemen. Die Tränensäcke entstehen durch eine Schwächung des Bindegewebes im unteren Augenbereich, sind häufig erblich bedingt und haben nur eine kosmetische Bedeutung.
Größere medizinische Bedeutung haben Lidschwellungen, die sowohl durch entzündliche als auch durch nichtentzündliche Prozesse hervorgerufen werden können. Die Schwellung am Auge kann schmerzhaft oder nicht schmerzhaft, hart oder weich beziehungsweise verschiebbar oder nicht verschiebbar sein.
Ursachen
Infolge des Schlafmangels und eventuell einer Dehydrierung des Körpers durch den Alkoholkonsum ist der Fluss der Lymphe nicht ausreichend gewährleistet. So sammelt sich die Flüssigkeit eben in den Lidern oder Tränensäcken. In diesem recht häufigen Fällen geht die Schwellung aber relativ schnell wieder zurück, wenn der Lymphfluss wieder in Gang kommt. Neben diesen harmlosen Ursachen einer Schwellung können sowohl direkte Erkrankungen am Auge als auch allgemeine Erkrankungen als Gründe infrage kommen.
Zu den isolierten Erkrankungen des Auges gehört das Gerstenkorn, das Hagelkorn, eine Bindehautentzündung, Augentumoren, trockene Augen und die relativ gefährliche Verschleppung eines Gerstenkorns, die zu einer massiven Infektion des Auges mit Zerstörung des Sehnervs führen kann. Ein Gerstenkorn ist relativ schmerzhaft und stellt eine Infektion der Drüsen der Augenlider mit Staphylokokken dar, die einen Eiterherd bilden.
Das Hagelkorn wiederum ist nicht schmerzhaft und entsteht durch Verstopfung des Ausgangs der Tränendrüse, sodass sich die Flüssigkeit in den Lidern ansammeln kann. Manchmal wird diese Schwellung mit wirklich ernsthaften Tumoren des Augenbereiches verwechselt. Eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) kann infektiös, allergisch oder mechanisch hervorgerufen werden.
Auch bei einer Konjunktivitis kommt es zur Schwellung der Augen. Zu den systemischen Erkrankungen, die zu einer Schwellung am Auge führen können, zählen Schilddrüsenunterfunktionen, Schilddrüsenüberfunktion bei Morbus Basedow, Allergien, Nierenerkrankungen, Herzschwäche, Infektionserkrankungen oder das Quincke-Ödem. Entweder entstehen die Schwellungen am Auge durch die Erhöhung der Durchlässigkeit der Blutgefäße (Quincke-Ödem) oder durch den verringerten Lymphdurchfluss bei Herzschwäche und Nierenerkrankungen.
Krankheiten
- Schilddrüsenunterfunktion
- Augentumor
Wann zum Arzt?
Eine Schwellung am Auge ist auf den ersten Blick kein besorgniserregendes Krankheitsbild, das zwingend von einem Arzt untersucht bzw. behandelt werden muss. Eine Schwellung am Auge ist eine Wasseransammlung, bei denen die Lider oder auch die Tränensäcke in Mitleidenschaft gezogen werden. Durch wenig Schlaf oder auch durch zu hohen Alkoholkonsum kann dieses Krankheitsbild auftreten. Ein Arzt muss nicht aufgesucht werden, da die Schwellungen nach mehreren Stunden bereits abklingen sollten.
Eine Schwellung am Auge kann jedoch auch eine Erkrankung sein. Dazu gehört zum Beispiel der Gerstenkorn, der bei einer Verschleppung und Nichtbehandlung eine starke Infektion am Auge auslösen kann. Dabei sind die Drüsen der Augenlider mit Staphylokokken befallen, die für eine ausgeprägte Eiterbildung sorgen. Die Folge davon ist, dass das Auge starke Schmerzen hervorruft und durch Eiter verklebt ist.
In so einem Fall sollte definitiv ein Arzt aufgesucht werden, damit die Infektion sich nicht weiter im Körper ausbreitet. Ein Gerstenkorn lässt sich mit verschiedenen Salben und Cremes behandeln, die für eine schnelle Heilung und Linderung der vorliegenden Entzündung sorgen. Alternativ kann das Auge auch mit lauwarmen Kamillentee abgetupft werden, da Kamille ebenfalls eine entzündungshemmende Eigenschaft besitzt. Dennoch sollte ein Gerstenkorn im Vorfeld ärztlich versorgt werden.
Diagnose
Wenn eine hartnäckige Schwellung am Auge vorliegt, die auch nach längerer Zeit nicht verschwindet, sollte unbedingt der Arzt aufgesucht werden, um ernstere Erkrankungen auszuschließen. Zunächst wird der Arzt anhand der Eigenschaften der Schwellung bereits eine Verdachtsdiagnose aufstellen können. Durch Ertasten stellt er fest, ob die Schwellung hart oder weich beziehungsweise verschieblich oder unverschieblich ist.
Weiterhin wird er auch den Patienten nach eventuellen Schmerzen fragen. Nach Aufstellung der Verdachtsdiagnose folgen Blutuntersuchungen, Bestimmungen von eventuellen Erregern aus einer Probe und bildgebende Verfahren. So wird der Arzt differenzialdiagnostisch ermitteln, inwieweit andere Organe, wie beispielsweise die Schilddrüse oder die Nieren, an der Augenschwellung beteiligt sind.
Komplikationen
Eine Schwellung am Auge kann natürlich auch verschiedene Komplikationen hervorrufen, die in der Regel mit entsprechenden Medikamenten und von einem Arzt behandelt werden sollten. In den meisten Fällen tritt eine Schwellung am Auge aufgrund eines Gerstenkorns auf. Wer ein Gerstenkorn ohne jegliche Versorgung lässt, der geht ein sehr großes Risiko ein. Eine solche Infektion kann sich unter Umständen entzünden. Daraufhin kann es zu einer Eiterbildung oder sogar zur Entstehung eines Abszess kommen. Bei diesen Komplikationen muss zwingend ein HNO-Arzt aufgesucht werden, da ansonsten permanente Schäden am Auge entstehen können. Mit entsprechenden Medikamenten kann ein Gerstenkorn oder auch ein entzündetes Gerstenkorn sehr schnell in den Griff bekommen werden.
Mit entzündungshemmenden Wirkstoffen ist schnell und effektiv eine Besserung zu erzielen. Eine Schwellung am Auge ist natürlich nicht immer auf ein Gerstenkorn zurückzuführen. Tritt die Schwellung lediglich an den Augenlidern auf, so handelt es sich dabei nur um eine Ansammlung von Flüssigkeit. Allerdings verschwinden geschwollene Augenlider nicht immer und es kommt zu Komplikationen: In so einem Fall kann eine Grunderkrankung vorliegen, die das Zurückfließen der Lymphflüssigkeit verhindert. Dafür kommen unterschiedlichste Erkrankungen in Betracht, sodass ein Arztbesuch nicht auf die lange Bank geschoben werden sollte.
Behandlung und Therapie
Meist ist eine Schwellung am Auge eine harmlose Angelegenheit und verschwindet nach einigen Tagen von alleine. Hat der Arzt jedoch eine ursächliche Erkrankung festgestellt, muss diese einer Therapie unterzogen werden. Infektionen am Auge und Gerstenkörner werden mit Antibiotika behandelt.
Bei Hagelkörnern ist gegebenenfalls eine Operation indiziert. Bei Feststellung bösartiger Tumoren müssen diese natürlich einer operativen Behandlung und eventuell einer Chemotherapie oder Bestrahlung unterworfen werden. Schilddrüsenerkrankungen können bei Unterfunktion durch zusätzliche Gaben von Jod behandelt werden.
Vorbeugung
Eine Schwellung am Auge kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Eine allgemeine Empfehlung zu ihrer Vorbeugung ist daher nicht möglich. Jedoch ist für einen guten Lymphfluss durch ausreichendes Trinken von Wasser, Meiden von Alkohol und sparsame Verwendung von Salz zu sorgen. Auch ausreichender Schlaf kann oft Augenringe vermeiden.
Diese Maßnahmen sind sehr erfolgreich bei gesunden Personen. Allerdings verlieren sie bei vielen akuten und auch chronischen Erkrankungen ihre Wirksamkeit. Eine Schwellung am Auge ist meist nur ein Symptom anderer Erkrankungen, deren Ausbruch man in vielen Fällen vorbeugen kann.
Quellen
- Grehn F.: Augenheilkunde. Springer Verlag. 30. Auflage 2008
- Lang, G.: Augenheilkunde. Thieme, Stuttgart 2014
- Wutta, H.P., Brucker, K.: Theorie und Praxis der Augen-Akupunktur. Hippokrates Verlag, Stuttgart 2014
- Faller, A. et al.: Der Körper des Menschen. Thieme, Stuttgart 2012
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 28. Februar 2024
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