Schleimbeutelentzündung - Schulter
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Bei einer Schleimbeutelentzündung an der Schulter kommt es zur Entzündung ihrer Schleimbeutel. Es lässt sich zwischen einer akuten und einer chronischen Schleimbeutelentzündung unterscheiden.
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Was ist Schleimbeutelentzündung - Schulter?
In der Medizin wird eine Schleimbeutelentzündung als Bursitis bezeichnet. Eine Entzündung des Schleimbeutels kann an verschiedenen Gelenken des menschlichen Körpers auftreten. Zu den häufigsten Schleimbeutelentzündungen gehört die Bursitis der Schulter. Insgesamt ist die Schulter mit vier Schleimbeuteln ausgestattet. Dabei handelt es sich um die Bursa subcoracoidea, die Bursa subacromialis, die Bursa subtendinea musculi subscapularis sowie die Bursa subdeltoidea. Die Schleimbeutel stellen Gewebekissen dar, die mit Synovialflüssigkeit (Gelenkflüssigkeit) gefüllt sind. Sie dienen als Gleitschicht und Pufferzone für die Knochen, Muskeln, Sehnen und Gewebe im Schultergelenk.
Von einer Schleimbeutelentzündung der Schulter ist die Rede, wenn sich die Schleimbeutel des Schultergelenks mit mehr Flüssigkeit füllen und weiter ausdehnen. Im Normalfall ist nur wenig Flüssigkeit im Schleimbeutel enthalten. Die Sehnen und Muskeln, die sich zwischen den Schleimbeuteln sowie den Knochenstrukturen der Schulter befinden, sind dadurch einer Einklemmung ausgesetzt, was sich wiederum durch Schmerzen bemerkbar macht. Mediziner differenzieren zwischen einer akuten und einer chronischen Entzündung des Schleimbeutels in der Schulter. Bei einer akuten Bursitis zeigen sich die Schmerzen abrupt und sind überaus heftig. Von einer chronischen Schleimbeutelentzündung wird gesprochen, wenn die Entzündung auf die Dauer anhält oder wiederholt auftritt.
Ursachen
Aber auch bestimmte Erkrankungen können für eine Schleimbeutelentzündung in der Schulter verantwortlich sein. Dazu gehören Gicht, die rheumatoide Arthritis und Tuberkulose. Gleiches gilt für bakterielle Infektionen im Anschluss an Verletzungen der Schulter. Dabei dringen Schmutz oder Fremdkörper in die Wunde ein und lösen eine Bursitis aus. Außerdem gibt es bestimmte Krankheiten, die durch eine mechanische Irritation hervorgerufen werden wie Rotatorenmanschettenrisse, Schultersteife und das Impingement-Syndrom.
In den meisten Fällen wird die Bursa subacromialis von einer Schleimbeutelentzündung der Schulter in Mitleidenschaft gezogen. Dieser Schleimbeutel ist oberhalb des Schultergelenksdaches angesiedelt. Kommt es zu seiner Entzündung, ist in der Medizin von einer Bursitis subacromialis die Rede. Während die Bursitis subacromialis und die Bursitis subdeltoidea durch die Überbeanspruchung der Puffereigenschaften dieser Schleimbeutel entstehen, sind die Bursitis subtendinea musculi subscapularis sowie die Bursitis subcoracoidea oft Teil des Alterungsprozesses.
Aufgrund von Verschleiß kommt es zu einer Verengung der Stellen über dem Schultergelenk, was wiederum Rupturen von Muskeln und Sehnen zur Folge hat. Des Weiteren kann eine Schleimbeutelentzündung in der Schulter durch Kalkablagerungen in den Schleimbeuteln hervorgerufen werden. Dies findet oft sogar ohne eine anhaltende Überlastung statt. Die Schmerzen verlaufen dann schleichend.
Krankheiten
Diagnose und Verlauf
Besteht Verdacht auf eine Schleimbeutelentzündung der Schulter, empfiehlt sich der Besuch beim Arzt. Dieser erstellt die Krankengeschichte des Patienten und nimmt eine körperliche Untersuchung vor. In den meisten Fällen lässt sich die Diagnose schon aufgrund der typischen Symptome stellen. Des Weiteren ist die Durchführung von bildgebenden Verfahren möglich. Dazu zählen die Sonographie (Ultraschalluntersuchung), das Anfertigen von Röntgenaufnahmen oder eine Kernspintomographie (MRT). Mit diesen Untersuchungsmethoden lassen sich die Schleimbeutel gut darstellen und geben Aufschluss über die Ursache der Bursitis.
In manchen Fällen erfolgt auch die Durchführung einer Punktion. Bei diesem Verfahren entnimmt der Arzt dem Patienten etwas Flüssigkeit und lässt diese labortechnisch untersuchen. Sind mechanische Überlastungen der Grund für eine Bursitis, lassen die Beschwerden in der Regel nach einigen Tagen wieder nach, sofern die Schulter entlastet wird. Handelt es sich dagegen um eine Schleimbeutelentzündung aufgrund von Verschleiß, muss der Patient mit einer langwierigen Therapie rechnen.
Behandlung und Therapie
In der Regel wird eine Schleimbeutelentzündung in der Schulter auf konservative Weise behandelt. Leidet der Patient unter einer akuten Bursitis, muss er die betroffene Schulter ruhigstellen und konsequent schonen. Die entzündeten Schleimbeutel heilen dann normalerweise von selbst wieder ab. Bei einer chronischen Schleimbeutelentzündung erhält der Patient entzündungshemmende und schmerzstillende Arzneimittel wie Ibuprofen. Bei starken Schmerzen sind auch Injektionen mit Kortison möglich. Die Schmerztherapie gilt als überaus wichtig, um Bewegungseinschränkungen entgegenzuwirken. Diese können langfristige Probleme bei der Beweglichkeit zur Folge haben.
Handelt es sich um eine altersbedingte Bursitis, die wiederholt Entzündungen des Schleimbeutels hervorruft, ist ein operativer Eingriff oftmals unumgänglich. In diesem Zusammenhang wird der Schleimbeutel im Rahmen einer Bursektomie arthroskopisch entfernt.
Vorbeugung
Um einer Schleimbeutelentzündung der Schulter vorzubeugen, empfiehlt es sich, einseitige Bewegungen oder Körperhaltungen, die das Schultergelenk übermäßig beanspruchen, zu vermeiden. Dies gilt besonders für Bewegungen, die zu einer Reibung im Gelenk führen.
Quellen
- Rüther, W. & Lohmann, C.H.: Orthopädie und Unfallchirurgie, Urban & Fischer, 20. Auflage, 2014
- Heisel, J.: Physikalische Medizin - Praxiswissen Halte- und Bewegungsorgane, Georg Thieme Verlag, 1.Auflage, 2005
- Wülker N. Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme Verlag. 2. Auflage 2010.
- Mayer, C. et Siems, W.: 100 Krankheitsbilder in der Physiotherapie, Springer Medizin Verlag, 1.Auflage, 2011
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2012
- Imhoff, A.B. et al.: Checkliste Orthopädie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2014
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
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