Rooibos
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
Sie sind hier: Startseite Heilpflanzen Rooibos
Rooibos ist ein in Südafrika beheimateter Strauch, dessen getrocknete und fermentierte Blätter als Aufguss verwendet und zu Tee verarbeitet werden. Das auch als Rotbuschtee bekannte Getränk ist koffein- und teeinfrei und kann pur oder aromatisiert getrunken werden.
Inhaltsverzeichnis |
Allgemeiner Überblick
Rooibos oder Rotbusch ist ausschließlich in südafrikanischen Gebirgsregionen anzutreffen, und zwar in Westkap. Der Strauch lässt sich in anderen Teilen der Welt schwer bis gar nicht kultivieren, weshalb der Löwenanteil an gehandeltem Rooibos aus Südafrika stammt. Der aus der Familie der Hülsenfrüchtler stammende Strauch dient den dort lebenden Menschen vermutlich seit 300 Jahren zur Herstellung von Tee.
Dabei werden die Rooibos-Blätter geerntet und dann normalerweise getrocknet und fermentiert, woraus der handelsübliche Rotbusch-Tee hergestellt werden kann. Es gibt auch eine Variante namens grüner Rooibos, hierbei wird die Fermentation ausgelassen und der Tee schmeckt frischer. Bei Rooibos-Tee handelt es sich um Kräutertee. Er soll neben Anti-Aging-Effekten auch beruhigend bei Babys mit Koliken wirken.
Vorkommen und Anbau
Der Rooibos-Strauch ist eine sehr schwierige Pflanze, die nur in den Gebirgsregionen von Westkap kultiviert werden kann. Dort herrschen kalte, feuchte Winter und trockene, heiße Sommer mit geringem Jahresniederschlag. Kultiviert werden einige selektierte Formen, die je nach Art des Tees verschieden behandelt werden. Ein Rooibos-Strauch braucht ein bis eineinhalb Jahre bis zur ersten Ernte, danach können sie über fünf Jahre hinweg Rooibos-Blätter produzieren.
Sie werden anschließend abgerodet, um neuen Rotbüschen Platz zu machen. Geerntet werden kann im Sommer und Frühherbst, während die Blätter in der Wachstumspause sind. Obwohl inzwischen Maschinen zum Einsatz kommen, geschieht der Großteil der Erntearbeit immer noch traditionell von Hand. Entweder werden die Rooibos-Blätter dann gehackt und fermentiert, oder aber sie werden für grünen Rotbuschtee schonend zerkleinert und die Fermentation wird ausgelassen.
Anwendung und Wirkung
Die im Rooibos-Tee enthaltenen Flavanoide und Phenole machten ihn als Anti-Aging-Tee zunächst in Japan interessant, mittlerweile gelten diese Effekte als erwiesen. Teein (Koffein) ist in Rooibos-Tee nicht enthalten, sodass er sich nicht negativ auf den Schlaf auswirkt und auch abends zur Beruhigung getrunken werden kann. Weiterhin enthält er vergleichsweise wenige Gerbstoffe, sodass ein Bittergeschmack auch bei überzogener Ziehdauer nicht entsteht. Neben Mineralstoffen wie Eisen, Fluor, Magnesium, Natrium und Kalium könnte Rooibos-Tee reich an Vitamin C sein, was derzeit jedoch noch untersucht wird. Ein Erwachsener kann so viele Tassen Rooibos-Tee am Tag trinken wie gewünscht, bei Babys sollte der Tee ähnlich wie Fencheltee Schluck für Schluck gegeben werden.
Wogegen hilft Rooibos?
Bedeutung für die Gesundheit
Bei Babys soll Rotbusch-Tee gut gegen schmerzhafte Koliken wirken. Er kann somit schon bei den ersten Dreimonatskoliken angeboten werden, die meisten Babys nehmen ihn aufgrund seines milden Geschmacks gut an. Es sollte jedoch auf schadstofffreien Rooibos-Tee geachtet werden, da viele Tees bereits durch hohe Rückstände von Insektenschutzmitteln aufgefallen sind - dies ist bei Bio-Tees wiederum nicht der Fall. Attraktiv am Rooibos-Tee ist für Kinder und Erwachsene der teilweise hohe Gehalt an Mineralstoffen. Eine Tasse Rooibospro Tag reicht zwar nicht, um den Tagesbedarf zu decken, sie trägt jedoch dazu bei.
Bei jedem Tee ist es wichtig, diesen nicht zu stark zu süßen oder mit Aromen zu versehen, da diese dem Körper unnötige Kalorien zuführen können. Natürliche Aromen wie Vanille oder Zitrusfrüchte, die bei Rooibos-Tee beliebt sind, sind aufgrund der enthaltenen Vitamine in Früchten immer noch als wertvoll anzusehen. Mit Zucker gesüßter Rooibos sollte dagegen mit Vorsicht genossen werden. Wenn er gesüßt werden soll, um beispielsweise einem Kind schmackhaft gemacht zu werden, kann das auch mit Honig oder Stevia geschehen, die weniger oder keine Kalorien enthalten.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Sie sind hier: Startseite Heilpflanzen Rooibos