Muttermal juckt
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Ein juckendes Muttermal muss nichts Dramatisches bedeuten. Im Auge behalten sollten Betroffene es dennoch. Wenn ein Muttermal über längere Zeit juckt, kann dies auf ein Ekzem oder einen Hautkrebs hinweisen.
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Was ist wenn das Muttermal juckt?
Ein Muttermal unterscheidet sich vom Leberfleck durch die Größe, Farbe und Form. Ein sogenannter Pigmentnävus sollte nicht jucken. Fachärzte sprechen bei Juckreiz an einem Muttermal auch von einem „Pruritus cum materia“. Die Ansammlung pigmentbildender Hautzellen kann angeboren sein oder erst später im Leben entstehen. Wenn ein Muttermal juckt, definiert man es als potenziell gefährlich. Das gutartige Muttermal kann entarten. Wenn das Muttermal juckt, kann dass ein Hinweis auf ein malignes Melanom sein.
Ursachen
Häufig ist der Juckreiz an einem Muttermal ein Warnzeichen für einen schwarzen Hautkrebs. Ein harmlos aussehendes Muttermal kann durch eine schnelle Metastasierung lebensgefährlich werden. Als häufigste Ursache für die Entartung des Muttermals sind starke Sonneneinstrahlung oder häufige Benutzung von Sonnenbänken zu nennen. Weitere Ursachen sind in einem anfälligen Immunsystem, familiären Vorbelastungen, Krebserkrankungen an anderer Stelle oder Reparaturstörungen im genetischen System zu nennen.
Krankheiten
- Malignes Melanom
- Schwarzer Hautkrebs
Wann zum Arzt?
Ein juckendes Muttermal muss nicht immer zwingend einen ernsten Hintergrund haben, doch beobachten sollte man dieses Symptom definitiv. Vor allem wenn das Jucken regelmäßig an der gleichen Stelle auftritt, kann dies ein Anzeichen für Hautkrebs oder für ein Ekzem sein. Sobald sich das Muttermal in seiner Form verändert, sollte definitiv ein Arzt aufgesucht werden. Weist es eine eher fransige statt eine glatte und ebene Form auf, so sollte dies auf jeden Fall von einem Fachmann untersucht werden. Auch nässende oder blutende Muttermale sollten ärztlich begutachtet werden. Nur so können folgenschwere Krankheiten frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt werden.
Generell gilt: Ab dem 35. Lebensjahr sollten alle Muttermale am Körper von einem Arzt untersucht werden. Muttermale die verdächtig erscheinen, können vorsichtshalber entfernt werden. Eine nachträgliche Laboruntersuchung gibt Aufschluss darüber, ob das Muttermal gefährlich war oder nicht. Umso weniger Zeit für eine Metastasierung besteht, desto hoffnungsvoller und positiver ist die Prognose für eine vollständige Heilung. Wer also ein juckendes Muttermal besitzt, der sollte mit dem Gang zum Arzt nicht zu lange warten.
Diagnose und Verlauf
Einen Teil der Diagnose kann der Betroffene nach der sogenannten ABCDE-Regel selbst treffen. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit der Malignität ist, kann man anhand der Asymmetrie des Muttermals feststellen. Die Überprüfung der Begrenzungen gibt ebenfalls Aufschluss. Sollte das juckende Muttermal plötzlich fransig statt glattrandig sein, ist Vorsicht geboten. Das C in der ABCDE-Regel steht für "Colorierung", also Einfärbung. Hat die Farbe sich verändert, ist ein Arztbesuch anzuraten.
Der Durchmesser eines Muttermals kann im Alter, aber auch durch eine Entartung zunehmen. Wirkt das juckende Muttermal plötzlich erhaben oder blutet es, addiert sich das zu den erhobenen Daten. Die endgütige Diagnose trifft der Hautarzt. Ein Dermatologe sollte Muttermale ab dem 35. Lebensjahr regelmäßig zur Beschau unter dem Auflichtmikroskop vorgeführt bekommen.
Die Früherkennung potenzieller Krebsverursacher ist wichtig. Ein Muttermal das juckt und weitere Risikofaktoren auf sich vereint, wird sicherheitshalber chirurgisch entfernt. Das Entfernen eines verdächtigen Muttermals per Laser wird vermieden. Es erschwert die Diagnostik. Eine Laboruntersuchung gibt Aufschluss darüber, ob das juckende Muttermal gefährlich war. Wie der weitere Verlauf ist, entscheidet sich nach der Diagnose.
Komplikationen
Wenn ein Muttermal anfängt zu jucken, dann kann dies ein Anzeichen für verschiedenste Krankheitsbilder sein. Wurde ein juckendes Muttermal sicherheitshalber entfernt, so muss die Wunde sauber und rein gehalten werden. Ansonsten drohen Entzündungen oder sogar eine Eiterbildung. Die Folge: Die Wunde muss ärztlich versorgt und mit Antibiotika versorgt werden. Erweist sich das juckende Muttermals als eine Krebszelle, so ist mit diversen Komplikationen zu rechnen. Diese richtigen sich danach, wie früh bzw. spät der Krebs fortgeschritten ist. Hautkrebs gilt als ein sehr aggressiver Krebs, der sehr schnell im Körper streut.
Häufig davon betroffen ist das Gehirn, die Nieren und das Skelett. Komplikationen die in diesem Zusammenhang auftreten können sind Schwindel, Übelkeit, starke Schmerzen im ganzen Körper und Verdauungsprobleme. Auch die Nahrungsaufnahme kann beeinträchtigt sein, falls Krebszellen die Lunge oder Speiseröhre in Mitleidenschaft gezogen haben. Generell gilt in so einem Fall: Das Muttermal muss zwingend dauerhaft auf Veränderungen im Bezug auf Form und Farbe beobachtet werden. Falls eine solche Veränderung eintritt, so sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Nur so können folgenschwere Krankheiten und damit verbundene Komplikationen behandelt werden.
Behandlung und Therapie
Behandlung und Therapie eines juckenden Muttermals richten sich nach der Erkrankungsursache. Handelt es sich bei dem juckenden Muttermal um nicht behandlungsbedürftige Hauttrockenheit oder mechanische Reizungen, klingen diese meist von alleine ab. Musste das juckende Muttermal vorbeugend entfernt werden, ist nur eine Wundversorgung nötig.
Wenn ein Muttermal juckt, kann es sich um ein Hautkrebs-Frühstadium handeln. Daher ist es wichtig, dass der Patient nicht selbst daran herummanipuliert. Da der Dermatologe wegen der hohen Streuungsgefahr auf eine Biopsie verzichten muss, schickt er das entfernte Muttermal an ein Labor. Erweist sich die Krebsdiagnose als korrekt, sind als nächstes die Lymphknoten zu untersuchen.
Eine gute Prognose haben sicherheitshalber im Frühstadium entfernte Muttermale, die gejuckt haben. Metastasierungen erleben vor allem jene juckenden Muttermale, die tief in die Haut hinein Krebszellen enthalten haben und erst spät als bösartig erkannt wurden. Maligne Melanome können unbemerkt Krebszellen in Organe oder an andere Hautstellen entsenden. Vor allem sind von einer Metastasierung das Gehirn, die Leber, die Lunge oder das Skelett betroffen. Schon deswegen sollte ein Betroffener mit einem Muttermal, das juckt, nicht lange mit dem Arztbesuch warten. Je mehr Zeit für eine Metastasierung ein juckendes Muttermal mit Krebszellen hat, desto hoffnungsloser ist die Prognose.
Aussicht und Prognose
Eine genaue Prognose und Aussicht bei einem juckenden Muttermal zu geben ist sehr schwer, da die Ursachen für dieses Symptom sehr vielseitig sein können. Durch ständiges Kratzen an der betroffenen Stelle kann sich aus einem juckenden Muttermal unter Umständen eine Entzündung entwickeln. Es bildet sich eine offene Wunde, die sehr anfällig für eine Entzündung ist. Wenn die betroffene Person eine solche Wunde ohne jegliche Behandlung belässt, dann kann es unter Umständen sogar zur Entstehung eines Abszesses kommen.
Ein Abszess ist ein gefährliches Krankheitsbild, bei dem sich ein Hohlraum bildet, der mit Eiter gefüllt ist. Wenn die darin befindlichen Bakterien in den Blutkreislauf gelangen, dann besteht die Gefahr einer Blutvergiftung. Eine Blutvergiftung ist natürlich ein Krankheitsbild, bei dem akute Lebensgefahr besteht. Im schlimmsten Fall ist Hautkrebs für ein juckendes Muttermal verantwortlich.
Ein juckendes Muttermal sollte demnach sehr schnell von einem Arzt begutachtet werden, da ansonsten die Chancen auf eine vollständige und schnelle Genesung sinken. Nur durch eine rechtzeitige Behandlung kann eine zeitige Genesung erfolgen. In vielen Fällen wird ein juckendes Muttermal durch eine einfache Hautirritation verursacht, sodass die Aussicht auf eine schnelle Heilung sehr gut aussieht.
Vorbeugung
Quellen
- Furter, S., Jasch, K.C.: Crashkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2007
- Dirschka, T., Hartwig, R., Oster-Schmidt, C. (Hrsg.): Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2010
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
- Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
- Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin: Klinik, Diagnose, Therapie, Springer Verlag, 2. Auflage, 2011
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
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